Willy Hartmann

Willy Hartmann: "Anpackender und gestaltender Mensch"

Von 
Thorsten Matzner
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Zu den Rednern anlässlich der Geburtstagsfeier für Willy Hartmann gehörte Lautertals Bürgermeister Andreas Heun – selbst Geburtstagskind an jenem Tag. © Lotz

Elmshausen. Für die Gemeinde Lautertal gratulierte Bürgermeister Andreas Heun gestern Willy Hartmann zum 90. Geburtstag. Auch Heuns Gegenkandidat bei der Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr, Christian Lannert von der CDU, war zu der Feier gekommen. Davon unbeeindruckt zeigte sich Heun zuversichtlich, dass sie auch Hartmanns 95. Geburtstag gemeinsam werden feiern können. „Fünf Jahre machen wir auf jeden Fall noch voll.“ Wobei das gemeinsame Feiern hier eine besondere Bedeutung hat, denn der 27. Oktober ist auch der Geburtstag des Bürgermeisters.

Heun hatte Urkunden von Ministerpräsident Boris Rhein und Landrat Christian Engelhardt dabei. Vom Gemeindevorstand gab es ebenfalls eine Urkunde. Und Heun, ebenfalls begeisterter Fußballer und auch als Schiedsrichter schon im Einsatz, brachte Hartmann auch noch für ein neues Amt ins Spiel: Da der Hessische Fußballverband doch zurzeit einen Präsidenten suche, wäre das doch eine Gelegenheit, wo der bewährte Fußball-Funktionär sich noch einmal einbringen könnte.

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Möglicherweise hätte auch Lautertal etwas davon: Laudator Matthias Wilkes hatte zuvor berichtet, dass die Hessische Sportschule einst auf Willy Hartmanns Betreiben hin in Elmshausen an der Lautertalhalle gebaut werden sollte. Nur knapp habe das mittelhessische Grünberg in einer Kampfabstimmung die Nase vorn gehabt.

Dem könnte auch Kreisfußballwart Reiner Held etwas abgewinnen, der Hartmann einst in dem Amt nachgefolgt ist. Bei den Spritpreisen zurzeit wäre das schon ein Vorteil, sagte er. Held bescheinigte Hartmann, für die Bergsträßer Fußballvereine „alles gegeben“ zu haben. Er habe sich manches bei seinem Vorgänger abgeschaut, allerdings sei Hartmanns Amtszeit eine Ära gewesen, „die man schlecht toppen kann“. Die Zusammenarbeit mit ihm sei allerdings „super“ gewesen.

Wegbereiter des Radlettplatzes

Auch Trainerlegende Klaus Schlappner lobte Hartmanns Mannschaftsgeist. Er habe immer wieder auch heftigere Auseinandersetzungen mit ihm gehabt, allerdings habe man sich anschließend auch immer wieder zusammengerauft. Schlappner bedauerte, dass engagierte Bürger wie Willy Hartmann seltener würden. Wenn sich junge Leute weniger für die Allgemeinheit engagierten, so zahlten deren Kinder den Preis dafür. Sport sei ein gutes Mittel für die Integration einer Gesellschaft – gerade bei junge Leuten. Er baue Grenzen ab und hole die Kinder von der Straße. Deutschland müsse sich seine Vereinslandschaft mit dem ehrenamtlichen Engagement erhalten, forderte Schlappner.

Bei seinen Aufenthalten im Ausland merke er immer wieder, wie einzigartig dies sei. In anderen Ländern werde schon Revolution vermutet, wenn sich drei Leute träfen. Schlappner forderte mehr Unterstützung für den Amateursport. „Wir haben zu viel Profitis.“ Während im Profisport alles möglich gemacht werde, fehle den Amateurvereinen das Geld.

Joachim Kunkel, Kreistagsvorsitzender und früherer Bürgermeister von Wald-Michelbach, erinnerte daran, dass sich Willy Hartmann in der Odenwaldgemeinde ein „zweites Wohnzimmer“ eingerichtet habe. Hartmann sei ein „anpackender, gestaltender Mensch“, würdigte Kunkel den Jubilar, dem er die Glückwünsche des Kreistags übermittelte.

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Der frühere Vorsitzende von SPD und Verschwisterungsverein Apeg, Helmut Lechner, erinnerte an Hartmanns Einsatz auch für die Partnerschaften der Gemeinde. So habe er verhindert, dass die Ecke an der Einfahrt ins Heidenfeld mit Häusern bebaut worden sei und damit möglich gemacht, dass dort der Radettplatz habe geschaffen werden konnte. 1981 habe das Bushey Symphony Orchestra aus der englischen Partnergemeinde einen umjubelten Auftritt am Striethteich gehabt, und 1999 die Radlett Choral Society in der Lautertalhalle. Höhepunkt sei der Vortrag der Europahymne durch die englischen Sänger und die Lautertaler Gesangvereine gewesen.

Unter den Gästen bei dem Fest im Vereinsheim des TSV Elmshausen waren auch Vertreter der Elmshäuser Vereine, der heutige Ortsvorsteher Walter Kirschbaum, der Erste Lautertaler Beigeordnete Helmut Adam und viele weitere Weggefährten Willy Hartmanns aus Politik und Sport.

Musikalisch unterhalten wurden die Besucher von den Zwoa Spitzbuam Michael Hagenmeyer und Volker Berg, die auch schon seit Jahren bei den Striethteichfesten des Verschönerungsvereins Elmshausen für Stimmung sorgen. tm

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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