Reichenbach. Ein buntes Bild bot sich den zahlreichen Zuschauern im Hof der Reichenbacher Felsenmeerschule bei der Übung der Lautertaler Jugendfeuerwehren. Die roten Löschfahrzeuge, die neongelben Schläuche und die blau/orange Einsatzkleidung des Feuerwehrnachwuchses brachten jede Menge Farbe in den sonst etwas tristen Schulhof.
Langanhaltendes Geheule der Brandmeldeanlage war durch einen „Brand“ im Gebäude ausgelöst worden. Dichter Nebel quoll aus dem Haus. Nacheinander wurden zu dieser gemeinsamen Aktion der Lautertaler Feuerwehren die Gruppen aus Reichenbach, Lautern, Gadernheim, Elmshausen und Beedenkirchen alarmiert, die mit Martinshorn anrückten.
Bereits wenige Minuten nachdem der Alarm eingegangen war, liefen die ersten Löschmaßnahmen sowie die Rettung der im Keller und der Mensa des neuen Schulhauses vermissten Personen. Die Feuerwehren wurden von der Einsatzleitung mit Marlin und Maximilian Wüst an ihre Stellplätze dirigiert und so aufgestellt, dass dem Rettungswagen der Lautertaler DRK-Bereitschaft die An- und Abfahrt möglich war. An die Sanitäter wurden die geretteten Personen zur Erstversorgung übergeben.
Mit viel Eifer bei der Sache war der Feuerwehrnachwuchs. Mithilfe von Wärmebildkameras wurden alle Personen in dem verqualmten Gebäude innerhalb von knapp 15 Minuten aufgespürt und mit Tragen und Tragetüchern aus dem Haus gebracht. Inzwischen hatten die jungen Feuerwehrleute jede Menge Schläuche für den Löschangriff von außen verlegt. Der Brandangriff wurde aus bis zu drei Strahlrohren mit Wasser simuliert. Das alte Schulhaus wurde vor einem „Übergreifen der Flammen“ geschützt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Löscharbeiten wurde das Gebäude mit großen Ventilatoren belüftet.
Viel Lob von den Gemeindebrandinspektoren
Dann erfolgte das Auf- und Einräumen der Gerätschaften. Bei einer Besprechung in der Fahrzeughalle der Reichenbacher Feuerwehr dankten Maximilian und Marlin Wüst vor allem Stefanie Eckel und Wolfgang Meckel für deren Vorbereitungen. Als sehr positiv bewerteten beide Einsatzleiter die erfolgreiche Menschenrettung bereits sieben Minuten nach der Alarmierung. Der Löschangriff sei nach 15 Minuten von außen begonnen worden.
„Das habt ihr super gemacht, ihr wart wirklich spitze“, war das Fazit von Gemeindebrandinspektor Peter Degenhardt. Er gab zu bedenken, dass es gerade im verqualmten Inneren des Gebäudes einige Tücken zu bewältigen gab. Aber das sei im Ernstfall auch der Fall. Degenhardt lobte die schnelle Rettung der vermissten Personen bei „Null Sicht“. Sein Dank ging besonders an die Betreuer der Jugendfeuerwehren, die das Ganze gut vorbereitet hätten. Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Bernd Röder schloss sich den Ausführungen Degenhardts uneingeschränkt an.
Direkt von der Arbeit kam Gemeindejugendwart Pierre-André Reising noch rechtzeitig, um Johanna und Theresa Quirin sowie Finn-Lucca Klage die Auszeichnung Jugendflamme der Stufe 1 zu überreichen. Reising war erfreut zu hören, dass die Übung gut gelaufen sei und alles gut geklappt habe. Zum Abschluss durften sich alle Beteiligten mit Bratwurst, Brötchen und Getränken stärken.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lautertal_artikel,-lautertal-uebung-jugendfeuerwehr-brandschutz-_arid,2331209.html