Sicherheit

Dacharbeiten auf Einhäuser Kita lösen fiktive Explosion aus

Die Jugendfeuerwehr Einhausen trainierte gemeinsam mit der Einsatzabteilung rund um die Kindertagesstätte „Kleine Insel“ in der Hagenstraße die Menschenrettung.

Von 
Heike Kaiser
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Insgesamt 24 Floriansjünger nahmen an der gemeinsamen Übung teil, davon zehn Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren sowie 14 erwachsene Brandschützer aus der Einsatzabteilung. Im Dezember ist noch eine weitere Übung gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Lorsch geplant. © Heike Kaiser

Einhausen. Eigentlich sollten die Handwerker auf dem kommunalen Kindergarten „Kleine Insel“ in der Hagenstraße die Dachfläche wieder instand setzen – im fiktiven Einsatzszenario für die gemeinsame Übung der Jugendfeuerwehr mit den aktiven Brandschützern lösten sie allerdings größere Schäden aus. So wurde angenommen, dass es bei Dacharbeiten zu einer Verpuffung und daraufhin zu einem Dachstuhlbrand gekommen war. Gemeldet war das Einsatzstichwort „Feuer zwei“, weshalb sich umgehend insgesamt zehn Jugendliche, acht Jugendbetreuer sowie sechs weitere erfahrene „Paten“ aus der Einsatzabteilung mit zwei Löschfahrzeugen und dem Einsatzleitwagen auf den Weg vom Feuerwehrhaus zur nahegelegenen Einsatzstelle begaben.

Vor Ort galt es zunächst, die Lage im und am Gebäude zu erkunden, um den Erstangriff zu koordinieren und die Situation für die nachfolgenden Kräfte zu ordnen. Einsatzleiter Ulrich Krüger – gerade einmal zwölf Jahre alt – wurde hierbei fachgerecht unterstützt vom zweiten stellvertretenden Gemeindebrandinspektor Christian Heß, der dafür mehr als ausreichend Erfahrung aus seiner Tätigkeit bei der Berufsfeuerwehr Mannheim mitbringt.

Über eine zur Rutsche umfunktionierte Steckleiter brachten die Feuerwehrleute den verletzten Handwerker schonend vom Dach in einen sicheren Bereich. © Heike Kaiser

Mit höchster Priorität gingen die Nachwuchsbrandschützer die Menschenrettung an: Im verrauchten Gebäude waren noch zwei Kinder mit ihren Erzieherinnen eingeschlossen. Zwei mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Trupps, bestehend jeweils aus einer Jugendlichen und einem erwachsenen Mentor, gingen in den Innenangriff, durchsuchten systematisch die verwinkelten Räume nach den Vermissten und brachten diese ins Freie. Vom Dach musste zudem der durch die Explosion verletzte Bauarbeiter, eine große Übungspuppe, mit einem Spineboard behutsam über die Steckleiter gerettet werden.

Auch den beiden Kaninchen wurde gegen die Aufregung ausreichend Betreuung zugedacht

Andere Trupps kümmerten sich auf Befehl der beiden Nachwuchs-Gruppenführer, dem 14-jährigen Paul Hillenbrand und dem zehnjährigen Philipp Bauer, um die Wasserversorgung, löschten im Außenangriff und stellten anschließend den Sicherheitstrupp für die Einsatzkräfte unter Atemschutz. Mit einem Tragetuch wurde die – im fiktiven Übungsszenario – verletzte Hannah Armbruster von der oberen Ebene eines Gruppenraums in Sicherheit gebracht und in notärztliche Betreuung übergeben. Auch den beiden Kaninchen, die zum Kindergarten gehören, wurde ausreichend Betreuung zugedacht, damit sie die Aufregung unbeschadet überstanden.

Gemeindebrandinspektor mimte einen Hausmeister, der wertvolle Hinweise zur Örtlichkeit gab

Vorbereitet wurde das Szenario von Jugendfeuerwehrwart Florian Röll und Gemeindebrandinspektor Christoph Röll. Letzterer mimte während der Übung einen Hausmeister und konnte so der Einsatzleitung wertvolle Hinweise über die Örtlichkeit geben. Nach gut einer Stunde waren alle gerettet, das Feuer gelöscht und die Jugendlichen um manche Erfahrungen und Erlebnisse reicher.

Wen Blaulicht begeistert, wer Interesse an den vielschichtigen Aufgaben einer Feuerwehr hat und wer ebenfalls gerne bei einer solchen Übung mitwirken möchte, darf gern einmal im Feuerwehrhaus an der Sepp-Herberger-Straße vorbeischauen: Die Jugendfeuerwehr trifft sich immer dienstags ab 18 Uhr, aufgenommen werden Kinder und Jugendliche ab acht Jahren. Die Senioren (ab 17 Jahren) trainieren regelmäßig donnerstags ab 20 Uhr. Zum Hereinschnuppern wird die Feuerwehr übrigens auch in diesem Jahr wieder am 10. November nach dem Martinsumzug ihre Tore öffnen.

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