Reichenbach. Wer auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist und auf dem Land lebt, der hat es oft schwer, mobil zu bleiben. Gerade Busstrecken, die nicht an einer Hauptverkehrsader liegen, werden aus Kostengründen nur ein paarmal am Tag angefahren.
Warum aber sollten Autofahrer, die auf dieser Strecke ohnehin unterwegs sind, nicht andere Bürger auf ihrer Fahrt einfach mitnehmen. Aber nicht nach dem Motto „Daumen im Wind“, sondern mit einem festgelegten Mitfahrpunkt. Und so entstehen in ländlichen Regionen immer öfter Mitfahr- oder Mitnahmebänke.
In Bensheim gibt es diese seit dem vergangenen Jahr in der Bachgasse in Auerbach und in Hochstädten. Jetzt gibt es auch eine solche Bank in Reichenbach. An der Beedenkircher Straße stellte der Ortsbeirat zusammen mit dem Verschönerungsverein eine Mitnahmebank an der Bushaltestelle auf.
„Die Bank wurde von den 1000 Euro gekauft, die der Ortsbeirat im Jahr 2017 von der Gemeinde zur freien Verfügung bekommen hatte“, berichtete Ortsvorsteher Alfred Hogen. Außerdem wurden von dem Geld noch zwei Stelen für halbanonyme Bestattungen auf dem Reichenbacher Friedhof finanziert und eine weitere Bank für den Spielplatz Vier Morgen. Sie soll aufgestellt werden, sobald dieser wieder in Betrieb ist.
Wegen der schlechten Finanzsituation der Gemeinde Lautertal wurde die 1000 Euro Eigenmittel für die Ortsteile 2018 gestrichen.
An der Mitnahmebank in Reichenbach soll noch ein größeres Hinweisschild angebracht werden, damit Autofahrer besser erkennen können, dass hier sitzende Bürger nicht auf einen Bus warten, sondern auf eine Mitfahrgelegenheit im Auto. Zur offiziellen Vorstellung der Mitnahmebank waren auch die Ortsbeiratsmitglieder Andrea Grzebellus und Hermann Heppenheimer und der Beedenkircher Ortsvorsteher Hartmut Krämer gekommen. tn
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