Felsenmeerschule

Reichenbacher Schüler sammelten für die Opfer des Ukraine-Kriegs

Von 
Ferdinand Derigs
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Die Kinder der Klasse 4b der Felsenmeerschule mit den verpackten Spenden. © Pieper

Reichenbach. Die 18 Schüler der Klasse 4 b der Lautertaler Felsenmeerschule kann man im doppelten Sinne als Klasse Kids bezeichnen. Zum einen nehmen die Kinder im Alter von neun und zehn Jahren zurzeit im Unterricht mit ihren Lehrerinnen Judith Hillenbrand und Irmeli Pieper an dem so benannten medienpädagogischen Projekt des Bergsträßer Anzeigers teil. Sie setzen sich dabei vier Wochen auf spielerische Weise mit den Nachrichten aus der Tageszeitung ihrer Region auseinander.

Zum anderen haben ihnen die täglichen schrecklichen Nachrichten vom Krieg in der Ukraine den Anstoß gegeben, eine Spendensammlung an ihrer Schule ins Leben zu rufen, um die von dort geflüchteten unzähligen Menschen mit dringend benötigten Dingen zu versorgen.

Was der inzwischen seit drei Wochen andauernde Krieg für die Menschen in der Ukraine und auch in Deutschland bedeutet, erfuhren die Kinder auch eindringlich aus den Erzählungen ihrer Mitschüler Eva und Ben. Deren Eltern kamen schon vor einigen Jahren aus der Ukraine nach Deutschland und haben in dem vom Krieg erschütterten Land noch viele Verwandte, die unmittelbar betroffen sind. Aus den kurzen Schilderungen der Kinder lässt sich nur erahnen, wie schwer es sein muss, mit dieser unfassbaren Situation umzugehen.

Kerzen, Verbandszeug und Seife

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Die Schüler wollten etwas tun, um das Leid zu lindern. So wurde ein Handzettel geschrieben, kopiert und mit dem Einverständnis der Schulleitung in den anderen Klassen verteilt. Mit dem Aufruf „Helft den Flüchtlingen aus der Ukraine“ setzte schnell eine enorme Spendenbereitschaft in allen Klassen ein. „Alles, was Kinder gut mitbringen können“ konnte innerhalb von vier Tagen bei den Initiatoren der Klasse 4b abgegeben werden. Alles wurde genau gezählt und aufgelistet.

Wie aus einem jetzt von den Schülern verteilten Dankschreiben hervorgeht, kamen 293 Kerzen, 25 Tütensuppen und Fleischbrühen, 45 Tomatensoßen, 59 Pestos, 99 Zahnbürsten und Zahnpastas, neun Verbandskästen, Pflaster und Verbände, 246 Packungen Batterien und 125 Packungen Nudeln, 25 Seifen, Duschgel und Shampoo sowie ein Riesenkarton mit Nüssen und Trockenobst zusammen.

Ein Mädchen aus der dritten Klasse war in ihrem Heimatdorf Beedenkirchen mit dem Handzettel von Haus zu Haus gegangen, wie Judith Hillenbrand berichtete. Sie lieferte am Ende zwei Riesentüten mit nützlichen Dingen bei der Sammlung ab.

Die Spenden wurden von den Kindern der 4b vorsortiert, in über 20 große Kartons verpackt und für eine unkomplizierte Identifizierung des Inhalts zusätzlich in englischer Sprache beschriftet.

Den Transport der Kartons zu der Sammelstelle in Elmshausen übernahm die Mutter einer Schülerin. Es hatte sich der glückliche Umstand ergeben, dass die spontan gegründete Ukraine-Hilfe Lautertal zu Spenden aus der Bevölkerung aufgerufen hatte. So konnten die von den Felsenmeerschülern gesammelten Hilfsgüter schon kurz darauf zusammen mit weiteren Spenden auf der Ladefläche eines 40-Tonnen-Lkw auf den Weg an die polnische-ukrainische Grenze geschickt werden, wo sie inzwischen auch wohlbehalten angekommen sind.

Die Ukraine-Hilfe Lautertal wird ab Montag, 21. März, weitere Spenden sammeln. Sie können täglich zwischen 18 und 20 Uhr an der Lautertalhalle in Elmshausen abgegeben werden.

Freier Autor

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