Schannenbach. In Elmshausen gibt es in der Lautertalhalle ein Regionallabor, das eine neue Bleibe sucht. Eine Idee ist, die Einrichtung in das Dorfgemeinschaftshaus Schannenbach umzusiedeln. Darüber wurde nun im Ortsbeirat gesprochen.
Wolf Nevermann stellte das Projekt vor, das vom Bundesinnenministerium gefördert wurde und zunächst in der Lautertalhalle untergekommen war. Der Begriff „Regionallabor“ sei etwas unglücklich gewählt, ebenso der Titel „Open Government Labor“, so Nevermann. „Auf der Internetseite Bürgernetzwerk.de finden sich viele englischsprachige Wörter, die Sprache von modernen Start-up-Unternehmen“, sagte er zur Begründung.
Gedenken an drei aktive Schannenbacher
Der Ortsbeiratssitzung in Schannenbach ging ein Gedenken an drei verstorbene Bürger voraus, die sich viele Jahrzehnte für das Wohl des Dorfes eingesetzt hatten.
Im Sommer vorigen Jahres verstarb der ehemalige Ortsvorsteher Peter Pfeifer. Er gehörte bereits dem Gemeinderat der ehemaligen Gemeinde Schannenbach an. In Feuerwehr und Verschönerungsverein war er jahrzehntelang aktiv.
Ebenfalls im Sommer verstarb Hans Bitsch, der auch dem Gemeinderat und danach bis 1985 dem Ortsbeirat angehörte. Bitsch war Gründungsmitglied der Feuerwehr und 20 Jahre lang stellvertretender Ortsbrandmeister.
Erst vor kurzem ist Hans Tichy verstorben. Er gehörte ebenfalls dem Gemeinderat an und von 1973 bis 1993 dem Ortsbeirat. Tichy hatte jahrzehntelang das Amt des Vorsitzenden des Feuerwehrvereins inne und war gleichzeitig Wehrführers. Zudem war er für viele Jahre Hausmeister des Dorfgemeinschaftshauses in Schannenbach. jhs
Die „Keimzelle“ in der Lautertalhalle Elmshausen steht für ein Coworking-Konzept, das für Nutzer, die sich keine teure Infrastruktur leisten wollen, mehr beinhaltet als mit modernster Technik ausgestattete Arbeitsplätze. Das „Labor“ ist ein zeitgemäß eingerichteter Raum mit ansprechenden Möbeln und moderner Computertechnik mit problemlosem und schnellem Zugang zum Internet. Ein solcher Raum kann als Arbeitsplatz dienen oder als Treffpunkt für Gruppen, die auf die digitale Technik angewiesen sind.
Es gibt noch Zweifel
Als der Schannenbacher Ortsbeirat vor einigen Monaten darauf angesprochen wurde, ob er sich die Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses für das Regionallabor vorstellen könnte, „sahen wir das zunächst positiv“, so Wolf Nevermann. Wie er weiter ausführte, gibt es inzwischen aber Zweifel an der Umsetzung. „Wir können uns für Schannenbach das Nutzungskonzept nicht vorstellen.“ Auch stellt sich die Frage, wer den Raum betreuen soll. „Ein solcher Raum kann nicht einfach nur hingestellt werden.“ Nevermann sprach sich für die Erstellung eines Konzeptes aus und bat Bürgermeister Andreas Heun zu einem weiteren Treffen mit den Mitgliedern des Ortsbeirats.
Heun sagte, der Erhalt des Regionallabors sei wichtig. Wie er erläuterte, wurde das Projekt Bürgernetzwerke 2015/2016 mit Bundesmitteln geschaffen und hat das Ziel, den ländlichen Raum zu stärken. In ganz Deutschland gebe es lediglich 15 Standorte. Die Idee, die dahinter steckte, war, einen digitalen Raum etwa für Konferenzen über das Internet zu schaffen. Mit der Technik könnte etwa eine Ortsbeiratssitzung ohne Gegenwart des Bürgermeisters stattfinden. Der könnte sich von einem anderen Ort per Computer dazuschalten und dann auch mitreden.
Ideen für den Katastrophenschutz
Andreas Heun sagte, er halte das Dorfgemeinschaftshaus in Schannenbach für ideal. Bei einem Umzug dorthin könnte das vorhandene Inventar im Besitz der öffentlichen Hand bleiben.
Das Dorfgemeinschaftshaus soll noch eine weitere Funktion bekommen: Es soll für den der Katastrophenschutz dienen. Ortsvorsteher Andreas Benker berichtete, dass sich in Schannenbach ein kleiner Ausschuss aus Mitgliedern des Ortsbeirats und der Feuerwehr sowie von Bürgern gegründet hat, um darüber zu beraten.
Mehrere Szenarien würden derzeit überlegt und darüber nachgedacht, wie angemessen reagiert werden könne. In den nächsten Wochen soll die Bevölkerung über die Ergebnisse durch eine Informationsveranstaltung und einen Handzettel informiert werden.
Ortsvorsteher Benker bedankte sich bei allen, die im Herbst die Einweihung des Geopunktes unterstützt hatten sowie bei den Referenten eines Vortragsnachmittags zur Schannenbacher Geschichte. Ein Dank ging unter anderem an die Vortragenden, den Verschönungsverein und den Feuerwehrverein.
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