Ortsbeirat Lautern

25 000 Euro für den Vereinsring Lautern

Von 
Jutta Haas
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Lautern. In der jüngsten Ortsbeiratssitzung hat der Ortsbeirat von Lautern unter Leitung der Ortsvorsteherin Christiane Stechmann den Entwurf des Haushalts „zur Kenntnis genommen“. In der Sitzung informierte Bürgermeister Andreas Heun über die Unterdeckung im Plan von einer Million Euro. Diese können durch die Überschüsse aus den vergangenen Jahren ausgeglichen werden, sodass der Haushalt genehmigungsfähig ist.

Die zu erwartende Unterdeckung entsteht durch die steigenden Energiepreise, durch steigende Personalkosten und nicht zuletzt durch die Preisentwicklung in allen Lebensbereichen. Bürgermeister Andreas Heun erwartet in den nächsten Tagen den offiziellen Austritt aus dem Schutzschirm und bilanziert: „Wir haben alles richtig gemacht.“ Mit „wir“ meint er den Gemeinde-vorstand, die Gemeindevertreter und alle Bürger der Gemeinde Lautertal.

Drei-Millionen-Euro-Kredit nötig

In der Zeit der Konsolidierung hatten alle Bürger höhere Lasten zu tragen. Für notwendige Investitionen in der Gemeinde wie für den Brandschutz, der Wasserversorgung und in Investitionen in die Liegenschaften wird eine Kreditaufnahme von drei Millionen Euro nötig sein. Deren Genehmigung wird erwartet.

Ein Thema, das derzeit wieder aufkommt, ist die Aufwandsentschädigung für die Ortsbeiräte. Dieses befürwortet Andreas Heun, denn in den Orten wird viel ehrenamtliche Arbeit geleistet. Beispielsweise wird der Bauhof durch Mäharbeiten entlastet. Mittel für Benzin könnten in diesem Fall auf dem kurzen Dienstweg ausgeglichen werden. „Ich bin froh, dass sich Menschen für die Infrastruktur einsetzen“, unterstrich Heun. Für diese Aufwandsentschädigung sollen 10 000 Euro vorgesehen werden. Über den Schlüssel der Verteilung beraten derzeit auch die Ortsvorsteher.

Für Lautern finden sich in dem Zahlenwerk Posten, die den Kindergarten, die Festhalle und die Feuerwehr betreffen. Was die Debatte um das Feuerwehrgerätehaus betrifft, so gibt es nach Information von Bürgermeister Heun verschiedene Überlegungen. Diese sind aber in der Anfangsphase. „Wir von der Verwaltung sind am Thema dran.“

In der Aussprache der Ortsbeiratsmitglieder wurde festgestellt, dass für die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz 3000 Euro im Haushaltsplanentwurf vorgesehen sind und die Sanierung der Hochbehälter für die Wasserversorgung erwähnt wird.

Photovoltaikbeschluss in der Kritik

Nach der Besprechung dieses Haushaltsplanentwurfs blickte der Lauterner Ortsbeirat schon in die Zukunft, denn auch für das Jahr 2024 wird es einen neuen Haushaltplanentwurf geben. Für diesen wurde die Unterstützung des Vereinsrings Lautern mit einem Bedarf von 25 000 Euro einstimmig beschlossen. Der Vereinsring in Lautern betreut die Festhalle. Die Küche der vielgenutzten Halle – sie wird für örtliche Vereinsaktivitäten und auch für private Veranstaltungen vermietet – ist in die Jahre gekommen und bedarf einer Sanierung.

Unter Punkt „Verschiedenes“ kam der Beschluss des Gemeindevorstands zur Sprache, der beschlossen hatte, das Thema Photovoltaik-anlagen auf dem Boden nicht weiter verfolgen zu wollen. Ein Investor hatte für eine landwirtschaftliche Fläche in Lautern den Antrag gestellt, dort Photovoltaikanlagen errichten zu wollen. Dieser Beschluss wurde in der Sitzung kontrovers diskutiert. „Ich kenne die Fläche, das ist guter landwirtschaftlicher Boden“, betonte Edith Götz. „Warum sollen wir nicht mit der Zeit gehen“, Karl Schmidt verstand die grundlegende Ablehnung des Gemeindevorstands nicht.

Termin für Grenzgang steht fest

Bürgermeister Andreas Heun sah noch einen völlig anderen Aspekt in der Diskussion. Für ihn wäre eine grundsätzliche Satzung, die von der Gemeindevertretung erstellt wird, wichtig. Darin kann nämlich formuliert werden, wann, wo und unter welchen Bedingungen die Errichtung einer Photovoltaikanlage am Boden von der Gemeinde genehmigungsfähig ist und wann nicht. Darin könnte sich auch das Argument des „guten Bodens von landwirtschaftlicher Fläche“ wiederfinden.

„Wenn wir keinen Kriterienkatalog erstellen, sind wir als Gemeinde außen vor, wenn es um zukünftige Genehmigungen geht“, verdeutlichte Heun. Nach der Aussprache wurde ins Protokoll geschrieben, dass der Lauterner Ortsbeirat eine Diskussion über dieses Thema in der Gemeindevertretung befürwortet und dem Gemeindevorstand empfiehlt, das Thema neu aufzunehmen.

Für dieses Jahr plant Ortsvorsteherin Christiane Stechmann mit den Mitgliedern des Ortsbeirats einen Ortsrundgang, quasi zur Inventur. Es gibt in einigen Bereichen Diskussionsbedarf, etwa zum Parken sowie zu den Themen Verkehrsberuhigung, Verschmutzung der Wege und Straßenschäden.

In der Ortsbeiratssitzung konnte außerdem der Termin für den Grenzgang auf Samstag, 22. April, festgelegt werden. Start ist um 9 Uhr am Parkplatz Festhalle. Nur bei starkem Regen soll diese Veranstaltung ausfallen. Willkommen sind alle Bürger. So können sie auch die Mitglieder des Ortsbeirats kennenlernen.

Freie Autorin

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