Reichenbach. Die Kirchengemeinden im Lautertal haben einen neuen Pfarrer. Ingmar Neserke wurde am Sonntag von Dekan Arno Kreh in der Kirche von Reichenbach feierlich in sein Amt eingeführt.
Der Gottesdienst wurde von vielen Menschen aus der Kirchengemeinde begleitet. Im Gottesdienst wirkten Pfarrerin Marion Mühlmeier, Jürgen Neserke (der Vater von Ingmar Neserke) und Prädikant Jürgen Schellhaas mit. „Wir feiern heute einen ganz besonderen Gottesdienst und freuen uns, Ingmar Neserke begrüßen zu dürfen“, erläuterte Ingeborg Eichhorn, Vorsitzende des Kirchenvorstands. Den musikalischen Rahmen bildeten das Orgelspiel, der Projektchor aus Beedenkirchen sowie die Posaunenchöre aus Reichenbach und Gadernheim.
Zu Beginn des Gottesdiensts stellte Dekan Arno Kreh den für Lautertal neuen Pfarrer Ingmar Neserke vor, der mit einer halben Stelle die Pfarrer Marion Mühlmeier und Jan Scheunemann unterstützen wird.
Die Wurzeln von Ingmar Neserke liegen in Südafrika, Westfalen und Berlin. Vor über 20 Jahren kam er in den Odenwald, sein Vikariat machte er in der Schlierbacher Kirchengemeinde von 2004 bis 2006. Danach arbeitete er in Überau und in Frankfurt Sachsenhausen.
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Das zweite Standbein von Ingmar Neserke ist ein künstlerisches, denn als Kabarettist ist er in ganz Deutschland unterwegs. „Heute werden sich die Fragen stellen ,Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Wer bin ich und was sind meine Aufgaben im Leben?’“, so Arno Kreh. Diese Gedanken wurden später von Ingmar Neserke in seiner ersten Predigt in der Gemeinde aufgearbeitet.
Marion Mühlmeier hieß ihren Pfarrerkollegen nach der Einsegnung auch im Namen des erkrankten Jan Scheunemann im Lautertal willkommen.
Nach musikalischen Darbietungen übernahm Ingmar Neserke die Predigt und überlegte, wo Gott wohnt. „Blickt zu den Bergen“, so sein Tipp. Gott ist zwar keine Berggottheit, doch der Blick zum Horizont zeigt die Grenze zwischen Himmel und Erde. „Er hat beides gemacht.“ Und dieser Blick zum Horizont zeigt, wie unterschiedlich Landschaften sind. Linien, Berge, Hügel, die Nähe und Weite geben ein ganz besonderes Bild. Solche Bilder haben viele Menschen im Kopf und sie bilden ein Heimatgefühl aus.
Heimatgefühle im Odenwald
Ingmar Neserke fühlt sich zu Hause, wenn er von der Gegend um Berlin ein ganz bestimmtes Landschaftsbild sieht. „Vor 25 Jahren bin ich in den Odenwald gezogen, auch diese sanften Hügel geben mir ein Gefühl von nach Hause kommen.“ Bei der Frage, wo Gott ist, wurde überlegt, dass dieser „uns Menschen begleitet, mit uns geht und wir erkennen ihn in seinen Taten“.
Neue Aufgaben warten auf Ingmar Neserke, der sich für die Stelle im Lautertal entschieden hat und sich auf die Aufgaben in einem guten Team und einer guten Gemeinschaft freut. „Allein ist jeder auf einem verloren Posten“, weiß er. Die Kirchengemeinde sang das Lied „Vertraut den neuen Wegen“, was schon andeutet, dass es in Zukunft Veränderungen, einen Reformprozess, geben wird.
Nach dem Gottesdienst wurde zu einem kleinen Empfang eingeladen. Gemeinsam begrüßten alle drei Kirchenvorstände Astrid Schulze Icking von Gadernheim, Ellen Bergoint von Beedenkirchen und Ingeborg Eichhorn von Reichenbach den neuen Pfarrer.
Der Zeitraum von dem Interesse an der freien Stelle und dem Einsegnungsgottesdienst verging sehr schnell. „Wir freuen uns, dass Sie da sind, und hoffen, dass Sie sich schnell wohlfühlen sowie das Engagement von Pfarrerin Marion Mühlmeier unterstützen“, so Astrid Schulze Icking. Für Beedenkirchen wünschte Ellen Bergoint, dass der Pfarrer im Ort sichtbar wird, denn Pfarrer und Menschen gehören in Beedenkirchen zusammen. Ingeborg Eichhorn freut sich auf die Unterstützung von Pfarrer Jan Scheunemann.
Begrüßt wurde Neserke auch von Helmut Adam vom Gemeindevorstand und von Bürgermeister Andreas Heun. „Die Kirchen sind wichtige Partner“, verwies Heun auf die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und den Kirchengemeinden. „Ich schätze deine Kreativität und Ideen, willkommen im Lautertal“, unterstrich Marion Mühlmeier. Von der Landeskirchlichen Gemeinschaft hieß Siegfried Reimund Ingmar Neserke willkommen und bot ihm die Zusammenarbeit an. Für Elmshausen sprach Ortsvorsteher Walter Kirschbaum die Grußworte.
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