Gadernheim. Mit „klein, aber sexy“ umschrieb Schulleiter Alvin Zeiß die Größe und Atmosphäre seiner überschaubaren Mittelpunktschule Gadernheim bei der Begrüßung zum Tag der offenen Tür. Eingeladen waren potenzielle Schüler. Das Besondere an der Schule ist, dass nach der vierten Klasse in den Jahrgängen fünf und sechs nicht nach Schulformen getrennt unterrichtet und keine Noten erteilt werden. Erst nach der sechsten Klasse entscheidet sich, welcher Schulzweig zukünftig besucht werden soll.
Das Programm solle Kindern und Eltern Einblicke in das schulische Leben geben. Wichtig sei, dass die Kinder an der Schule ein gutes Gefühl hätten und sich wohlfühlten, so Zeiß. Er empfahl den Gästen, sich intensiv umzuschauen und den Lehrern „Löcher in den Bauch“ zu fragen.
Den musikalischen Auftakt zu der Veranstaltung lieferte die Schulband unter der Leitung von Thorsten Diehm mit „We Will Rock You“ von der Gruppe Queen sowie „Applaus, Applaus“ von den Sportfreunden Stiller. Die Gruppe hatte sich erst im Herbst zusammengefunden und lieferte auch bei ihrem späteren Auftritt beachtliche Qualität.
Schüler betreiben ihr Kiosk selbst
Danach leiteten Schüler-Guides die Gäste durch die Gebäude. An Stationen gab es zahlreiche Informationen durch Lehrer und Schüler. Den Anfang bot ein Mountainbike-Parcours im Schulhof. Dort durfte man sein fahrerisches Können prüfen. Englische Scones und Wraps bot die Schulkioskgruppe mit Tanja Wichmann-Huff, Björn Brandwein und Fabian Braun an.
Die Schüler der sechsten Klassen bieten einmal pro Woche Snacks an, die sie während der Unterrichtszeit vorbereiten. Dabei werden sie von einem Supermarkt in Lautern unterstützt. Bei diesem Projekt gehe es nicht nur um das Zubereiten der Salate und belegten Brötchen, wie Tanja Wichmann-Huff erläuterte, sondern auch um Rechnen, Kalkulation, Einkäufe planen und Sprache. Die englischen Spezialitäten seien eingebunden in eine Unterrichtseinheit „Food and Drinks“. Die Angebote wechselten von Woche zu Woche. Der Gewinn fließe in die Klassenkasse.
Lesezeichen, Freundschaftsbändchen und Vorlagen zum Ausmalen von Gesichtern gab es im Fachbereich Kunst. Die Möglichkeit, sich mit dem Werkstoff Holz auseinanderzusetzen, wurde im Werkraum angeboten.
Ein Würfelturm, der Mogeln unmöglich macht
Bei den römischen Spielen der Klasse 7H gab es einen Würfelturm, der ein Mogeln beim Würfeln unmöglich macht. Beim „Delta-Spiel“ musste man Walnüsse in Felder eines Dreiecks platzieren, um Punkte zu erreichen. Geschicklichkeit war auch beim Orca-Spiel gefragt. Hier galt es, Erdnüsse in „römische“ Gefäße mit sehr engem Hals zu werfen.
Immer wieder weckt alles, was digital ist, das Interesse der jungen Leute. Entsprechend umlagert waren Angebote wie die Mediathek, das Arbeiten an Laptops und Whiteboards sowie die Lego-Robotik. Vorführungen und Selbstversuche wurden in den naturwissenschaftlichen Räumen durch Lehrer und Schüler geboten. Vorgestellt wurde die Vielfalt des Leseangebots in der Bibliothek, wo der Tischkicker das besondere Interesse der Besucher fand.
In der Biologie begrüßte ein lebensgroßes Knochenskelett, lässig angelehnt an die Eingangstür, die Gäste. Stärkung gab es in der Schulküche, die täglich ein frisches Mittagessen anbietet. Kaffee und Kuchen wurden in der Aula angeboten. Dank des schönen Wetters hatten viele Eltern mit ihren Kindern den Weg in die Gadernheimer Schule gefunden.
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