Beedenkirchen. In der Beedenkircher Kirche wurde mit vielen Besuchern und einer Gruppe Parforcehorn-Bläsern aus Groß-Gerau ein Hubertusgottesdienst gefeiert. Pfarrer Reinald Engelbrecht hielt die Predigt. Wie Engelbrecht nach der Eröffnung des Gottesdienstes durch die Bläsergruppe erklärte, ist der heilige Hubertus der Schutzpatron der Jäger.
„Dieser Mann hatte in seinem früheren Leben eher Freude, daran Tiere zu quälen“, so Engelbrecht. Doch eines Tages begegnete ihm im Wald ein mächtiger Hirsch, und dieser hatte mitten in seinem Geweih ein leuchtendes Kreuz. Diese Begegnung sorgte für einen Wandel, Hubertus entschied sich für ein christliches Leben.
Im Herbst wird in vielen Gottesdiensten des Heiligen gedacht. Seit 16 Jahren gibt es auch einen solchen Gottesdienst in Beedenkirchen, immer begleitet von der Bläsergruppe des Kreisjägervereins Groß-Gerau unter der Leitung von Helmut Kraus. 15 Bläser der Es-Parforcehorn Gruppe beteiligten sich am Gottesdienst und sorgten anschließend mit einem Ständchen im Pfarrgarten für eine schöne Stimmung.
Zum Gottesdienst war die Kirche von Manfred und Herbert Brieter mit grünen Ästen geschmückt worden. „Danke, dass ihr den Wald in die Kirche geholt habt“, sagte Reinald Engelbrecht. „Können Sie auch die Douglasien riechen?“ Ein Waldspaziergang bringe sowohl Energie als auch Ruhe in den Menschen, sagte der Pfarrer. „Das ist ein Raum mit einer hohen Dichte an Lebensenergie.“ Ein Waldspaziergang könne helfen, wenn Menschen von den Nachrichten aus der unruhigen Welt traurig, gar depressiv oder entmutigt seien.
„Es ist ein gutes Gefühl, im Wald zu sein.“
Die Zeit sei deutlich schnelllebiger geworden. Die Nachrichtenflut in den sozialen Medien sei für manche Menschen sehr beunruhigend. „Jesus sagt: In der Welt habt ihr Angst, aber seid voller Trost, ich habe die Welt überwunden.“ Engelbrecht gab den Rat, ist genau hinzuschauen und sich nicht ablenken zu lassen. Schon zu Zeiten der Römer sein Ablenkung angewendet worden, um die Massen zu beeinflussen.
Deshalb sei ein Blick in die Bibel hilfreich. Hilfreich sei aber auch ein Waldspaziergang. Dort kommunizierten Bäume, Pilze, Moose, Flechten und Mikroorganismen zum Wohle aller miteinander. Das geschehe zwar nicht sichtbar, aber man könne es spüren, sagte Reinald Engelbrecht. Es sei ein gutes Gefühl, im Wald zu sein. Der spezielle Geruch sei auf ein Duftgemisch der Pflanzen zurückzuführen und nenne sich Terpene. „Wir atmen ein natürliches Antidepressivum ein und erleben eine hohe Dichte an Lebensenergie.“
Auch Jesus habe Kraft in den Wäldern seiner Heimat getankt, die es damals noch gegeben habe. Ein Waldspaziergang wirke sich positiv auf das Denken und Fühlen aus, es mache den Menschen widerstandsfähig. „Der Spaziergang lässt uns die Unruhe unserer derzeitigen Welt ertragen.“
Mit dem Loblied: „Großer Gott, wir loben dich“, gespielt von der Bläsergruppe, endete der Gottesdienst. Im benachbarten Pfarrwald gab die Bläsergruppe bei einem Umtrunk noch ein kleines Konzert, das in der Umgebung des Waldes ein weiterer musikalischer Genuss war.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lautertal_artikel,-lautertal-hubertus-gottesdienst-jagdhorn-_arid,2331923.html