Elmshausen. Viele Straßen in Lautertal sind eng. Parkende Fahrzeuge sorgen zusätzlich dafür, dass die Straßen eigentlich nur in einer Richtung befahrbar sind. Problematisch wird es, wenn Rettungsfahrzeuge durchmüssen. Eine besonders kritische Stelle in Elmshausen schauten sich Bürgermeister Andreas Heun, Ortsvorsteher Walter Kirschbaum und Vertreter der Elmshäuser Feuerwehr an.
Es ist der Bereich zwischen dem Feuerwehrhaus im Heidenfeld und der Nibelungenstraße. Die Straße Am Teufelsbach dient als Parkfläche, an den Glascontainern wird auch immer wieder geparkt. Dazwischen gibt es kleine Ausweichbuchten. Muss nun die Feuerwehr Richtung Bundesstraße ausrücken und kommt in dem Moment ein Fahrzeug entgegen, dann wird es eng.
„Im Ernstfall müssen wir zügig abfahren können“, unterstrich Wehrführer Ralf Kindinger, während sein Stellvertreter Tobias Bauß den Schlüssel für das große Katastrophenschutzfahrzeug holte. Die Teilnehmer der Ortsbesichtigung wurden zu einer Fahrt eingeladen, um selbst zu erleben, welche Fahrkünste der Fahrer des Einsatzfahrzeuges an den Tag legen muss.
Der erste Test scheiterte, denn ein entgegenkommendes Fahrzeug und die parkenden Autos an der Straßenseite ließen keinen Platz. Alle mussten hin und her rangieren, ehe es weiterging. „So geht wertvolle Zeit verloren“, unterstrich Ralf Kindinger.
Bürgermeister Heun: „So kann es nicht bleiben.“
Dann fuhr Tobias Bauß die Straße Im Heidenfeld in Richtung Striethteich. Bei einem Brand in der Natur müssen die Helfer hier durch. Es wurde jetzt abenteuerlich. Links waren zu den Grundstücksmauern nur wenige Zentimeter Platz. Rechts verlangten die parkenden Fahrzeuge viel Aufmerksamkeit. Teils nur 20 Zentimeter blieben übrig. Beim Wenden war dann wieder Rangieren angesagt.
Zurück ging es durch die Straße Am Teufelsbach. Hier bot sich die gleiche Situation. Statt Einfriedungsmauern waren es hier weit in den Straßenraum reichende Hecken, die das fahrerische Können des stellvertretenden Wehrführers herausforderten. Kurz vor dem Gerätehaus verengte ein Wohnmobil die Straße noch mehr. Lediglich in Schrittgeschwindigkeit kam das Feuerwehrauto voran. „Nun stellt euch einen Einsatz vor, und zur Unterstützung kommt die Reichenbacher Feuerwehr mit ihren ebenfalls großen Fahrzeugen“, gab Ralf Kindinger zu bedenken.
„So kann es nicht bleiben“, war sich Bürgermeister Andreas Heun sicher. Weitere Engstellen gibt es am Wingertsberg, in der Sachsenhäuser Straße, in der Walkmühle und im oberen Teil des Langenmarksteins, wie die Vertreter der Feuerwehr berichteten. Eine Lösung ist aber auch nicht einfach. Anita Konietzka vom Ordnungsamt der Gemeinde schlug vor, die Ausweichbuchten zwischen Feuerwehrhaus und Nibelungenstraße zu vergrößern und die Markierungen zu erneuern.
Die Bürger sollen ihre Grundstücke und Garagen nutzen
„Das Beste wäre, wir hätten einen externen Parkraum“, sagte Ortsvorsteher Walter Kirschbaum. Andreas Heun berichtete, dass es in Darmstadt ein neues Wohngebiet gibt, in dem nicht geparkt werden dürfe. Dort gebe es große Tiefgaragen. Das sei in Elmshausen kaum möglich.
Der einzige größere Parkplatz im Dorf ist am Sportplatz und wird vom Sportverein gebraucht. Auch werden die Anwohner nicht immer Lust haben, zu ihren Häusern einen längeren Spaziergang zu unternehmen. Eine andere Möglichkeit in den engen Straßen wären streckenweise Parkverbote. „Das wird auf wenig Gegenliebe stoßen und muss auch kontrolliert werden“, so Bürgermeister Heun, der die Idee aber nachvollziehbar fand.
Walter Kirschbaum sagte, es müsse überlegt werden, wie man die parkenden Fahrzeuge von der Straße bekommt. Das würde Platz schaffen und auch die derzeit herrschende Situation entschärfen. Eigentlich bleibe nur der Appell an die Bewohner, ihre Fahrzeuge auf ihren Grundstücken und in den Garagen abzustellen. Sie müssten auch dafür sorgen, dass Sträucher und Hecken nicht über die Grundstücksgrenzen wüchsen.
Auch eine Einbahnregelung soll aber geprüft werden und die Überlegung, ob teilweise Parkverbote möglich sind.
Tobias Bauß schlug die Installation eines Blinklichts vor, das bei einem Einsatz für das Freihalten der Ausfahrt am Gerätehaus sorgen soll. Ralf Kindinger will einen Informationszettel an die Haushalte verteilen, mit der Bitte um Unterstützung. Einen Entwurf legte er bei der Besprechung vor: „Wenn Sie uns brauchen, kommen wir sofort. Zu jeder Stunde, an jedem Tag – selbst wenn dieser ein Feiertag ist“, heißt es dort. Es wird darauf hingewiesen, dass im Ernstfall jede Sekunde zählt und darum gebeten: „Parken Sie so, dass die Einsatzfahrzeuge ungehindert passieren können.“
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