Gadernheim. Zu einem Europa-Frühstück hatten der Arbeitskreis Partnerschaft Europäischer Gemeinden (APEG) und die Gemeinde Lautertal jüngst am Sonntagvormittag in das Foyer der Heidenberghalle in Gadernheim eingeladen. Lautertal ist seit vielen Jahren mit den europäischen Gemeinden Jarnac (Frankreich) und Dogliani (Italien) verschwistert. Zu der nahe London gelegenen Gemeinde Radlett (England) bestehen weiterhin freundschaftliche Verbindungen.
Lautertals Bürgermeister und Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Andreas Heun freute sich, zu diesem gemeinsamen internationalen Frühstück rund 50 Teilnehmer begrüßen zu können. Darunter auch den Kreisbeigeordneten Philipp-Otto Fock, den Ortsvorsteher von Gadernheim, Hans-Jürgen Ramge, den Ortsvorsteher von Elmshausen, Walter Kirschbaum, sowie eine Delegation des befreundeten Partnerschaftsvereins aus Einhausen. Besonders erwähnte Heun zudem Philipp Pichet, der aus der Lautertaler Partnerschaftsgemeinde Jarnac stammt und der am Tag zuvor aus seinem Wohnort Friedrichshafen vom Bodensee aus angereist war, um erstmals Lautertal und seine Menschen kennenzulernen. Heun zeigte sich begeistert, was das Team zu Verkostung darbiete und dankte abschließend allen, die dieses Frühstücks-Buffet möglich gemacht hatten.
Philipp-Otto Vock dankte für die Einladung und überbrachte die Grüße des Landrats. Der ehemalige Lehrer und langjährige Schulleiter Vock erinnerte sich gerne an seine Zeit als Konrektor an der Mittelpunktschule in Gadernheim. Der Schüleraustausch mit der Lautertaler Partnergemeinde Jarnac habe ihn damals positiv geprägt. Auch sei die deutsch-französische Freundschaft gerade im Kreis Bergstraße besonders stark ausgeprägt, habe doch jede Stadt und Gemeinde des Landkreises in Frankreich eine Partnergemeinde. Menschen, die einander kennen und schätzen, würden nicht mit Waffen aufeinander losgehen, machte er die Bedeutung dieser guten Verbindungen deutlich. Es sei momentan allerdings schwierig, diese Verbindungen auf die nächste Generation zu übertragen und junge Menschen für diese Partnerschaften zu begeistern. Er sehe hier am ehesten den Zugriff auf junge Leute über die Schulen, hofft er hier aber auf eine Besserung.
Nach den einleitenden Worten, war es nun für alle an der Zeit, sich näher mit den vielen Köstlichkeiten zu beschäftigen, die auf einer langen Tafel aufgereiht auf die Gäste warteten. Zu den Speisen und Getränken gaben nach einer kurzen Begrüßung in der jeweiligen Landessprache Dr. Marion Heldmann (Dogliani/Italien), Anja Maul (Jarnac/Frankreich) und Helmut Lechner (Radlett/England) vor der Verkostung noch ein paar Erläuterungen.
Prosciuto di Parma, Finocchiona, Salame e Pesto e Crema di formaggio al tartufo, Provolone piccannte, Caprese, Olive neri e verdi, Grissini und zum Kaffee ein Amarettini, klingen eher wie ein Gedicht und sicher auch besser als Parmaschinken, Fenchel- und Trüffel-Salami, Frisch- oder Kuhmilchkäse mit Lab vom Schaf, Tomaten-/Mozzarella und Basilikum, schwarze und grüne Oliven oder Mandelgebäck. Dazu schmecke ein Prosecco de Conegliano aus Doglianos Nachbarort Farigliano, machte Dr. Marion Heldmann den Gästen noch mehr Appetit. Zudem wies sie schon einmal auf einen Umtrunk am 2. Juni 2025 anlässlich des italienischen Nationalfeiertags hin, der dann am Rathaus in Reichenbach gefeiert werden soll. Mit einer kleinen Anekdote leitete sie dann auf Anja Maul und die französischen Speisen und Getränke über. Heldmann war Anfang der 80er-Jahre Handballtrainerin einer B-Jugend beim TSV Gadernheim. Mit Jarnac habe der TSV damals ein Handballspiel ausgetragen. 1982 kam es zur Verschwisterung Jarnacs mit Lautertal.
Nun war Anja Maul an der Reihe. Sie konnte neben verschiedenen Paté, Croissants, Baguette, einer großen Käseauswahl mit ebenfalls wohlklingenden Namen, Cognac und Calvados auch noch mit einer Besonderheit aufwarten. Bei einer Motorradtour im französischen Jura habe man den Canquilotte entdeckt, eine Art französischer Kochkäse, der heute zur Verkostung bereitstünde.
Als dritte und letzte kulinarische Station berichtete Helmut Lechner neben Grüßen aus Radlett vom britischen Cheddar-Käse und Assam-Tee, dem Nationalgetränk der Engländer. Mit Gingernuts, Keksen getoppt mit Orangenmarmelade und dem aus Gin mit Bitter Lemon bestehenden einstigen Lieblingsgetränks der Queen Mum, konnte Lechner aber auch mit englischen Extravaganzen aufwarten. Seinen abschließenden Worten „Enjoy the meal“ war dann nichts mehr hinzuzufügen.
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