Lautertaler Ferienspiele

Beim Zeltlager in Schannenbach war Improvisation gefragt

Wetterbedingt wurde die beliebte Lagerolympiade ins Haus verlegt.

Von 
Jutta Haas
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Während der Regen von draußen an die großen Zeltplane prasselte, konnten die Kinder der Ferienspielwoche in Schannenbach drinnen das Schnitzen üben. © Jutta Haas

Schannenbach. Ein Zeltlager ohne Zelte, das hat es beim Kleinkunstverein „DoGuggschde“ noch nicht gegeben. Seit 30 Jahren richtet der Verein alljährlich in den Sommerferien im Rahmen der Lautertaler Ferienspiele für eine Woche ein Zeltlager für die Ferienspielkinder aus.

An Wetterunbilden haben die Organisatoren und Betreuer schon einiges erlebt. Doch was sich der Sommer in diesem Jahr einfallen lässt, ist neu. „Montagnacht mussten wir die Kinder ins Dorfgemeinschaftshaus reinholen“, berichtet Marietta Hiller. Einige Kinder waren inzwischen – völlig durchnässt – schon wach und im Haus, andere schliefen tief und fest, waren aber ebenso nass.

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Also hatten die Betreuer alle Hände voll zu tun, um die Kinder einzusammeln und die verbliebenen trockenen Sachen ins Haus zu holen. Improvisieren war nun angesagt, aber darin haben die Mitglieder von „DoGuggschde“ Übung. Die Kinder konnten mit trockener Kleidung versorgt werden. Anschließend saßen 68 Zeltlagerkinder im Saal des Dorfgemeinschaftshauses und schauten einen Film. „Es war mucksmäuschenstill“, so etwas kennen selbst langjährige Betreuer nicht.

Das Motto passt zum Wetter

Am Dienstagmorgen nach dem Frühstück wurden die Eltern angerufen, um die Kinder und ihre nassen Habseligkeiten abzuholen. „Unser Tipp war, die Kinder unter die warme Dusche zu schicken und sich zu Hause aufzuwärmen“, so Marietta Hiller. Die Veranstaltung abzubrechen war aber keine Option.

Nach einem Tag Pause kam trotz Regen und Matschwetter die Hälfte der Kinder, um ihren Tag in Schannenbach zu erleben. Einige fanden das öde, weil sie nun nicht mehr im Zelt schlafen konnten und andere machten das Beste daraus. „Wir haben uns nun ein Tagesprogramm neu überlegt“, so Hiller. Aus dem Zeltlager wurde eine Mehrtagesveranstaltung, geschlafen wurde zu Hause im warmen Bett. Interessanterweise stand das Zeltlager unter dem Motto „Unter dem Meer“. Wie sich ab Montagnacht herausstellte, konnte es passender kaum sein. Frohen Mutes startete die Ferienspielwoche mit einer Wanderung am Montag vom Spielplatz an der Gadernheimer Heidenberghalle und führte über den Knodener Kopf bis nach Schannenbach.

Schlafzelte liefen mit Wasser voll

Mehrere Stationen waren auf dem Weg aufgebaut. An der ersten wurde die Geschichte von der Meerjungfrau „Arielle“ vorgelesen. Es folgte ein Bingo-Spiel, das Finden von Gegenständen im Wald. Getreu dem Motto gab es auch einige Wasserspiele wie das Abschießen von Tennisbällen von Wasserflaschenhälsen mit der Wasserspritzpistole oder Wasserbomben und einen Wasserstaffellauf. Am Zeltlagerplatz angekommen, nahmen die Kinder ihre bis dahin noch stehenden Zelte, die zuvor mithilfe der Eltern aufgebaut worden sind, in Beschlag. Ein tolles Essen zur Begrüßung sorgte für beste Stimmung. Und dann kam die Nacht und der Regen. So fand das Zeltlager schnell sein Ende, aber nicht die Ferienspielwoche.

Wetterbedingt wurde die beliebte Lagerolympiade ins Haus verlegt, auch hier war improvisieren angesagt. Die Schwarzlichtdisco mit spezieller Schminke wurde auf einen Nachmittag verlegt, das Haus lässt sich ja komplett verdunkeln. Eigentlich war die Party für abends vorgesehen, was aber nun nicht mehr möglich war. Eine Nachtwanderung durch den Wald fiel ebenfalls aus.

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Dennoch wurde es im Schannenbacher Dorfgemeinschaftshaus nicht langweilig. Verschiedene Bastelthemen konnten im Haus und unter den großen Zelten durchgeführt werden. „Wir werden in diesem Jahr keine Theateraufführung vorbereiten, aber ein Märchen schreiben“, berichtet Hiller. Für die Kinder hatte sie Worte des Lobes: „Sie verhalten sich sehr tapfer und angepasst.“

Am letzten Ferienspieltag fand – ebenfalls wetterbedingt – keine Abschlussveranstaltung statt. Eine Urkunde erhielten die Kinder dennoch als Andenken. Das Zeltlager wird ihnen aber sowieso noch lange in Erinnerung bleiben. Und bestimmt auch das leckere Essen, das die ganze Woche in der Küche des Dorfgemeinschaftshauses von versierten Köchen und mit frischen hochwertigen Zutaten gekocht wurde.

Freie Autorin

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