Jubiläum

Gadernheimer Arbeiterverein feiert 125-jähriges Bestehen

Acht Männer aus dem Steinbruch gründeten den Verein im Jahr 1900, um Mitgliedern im Krankheitsfall finanzielle Unterstützung zu leisten.

Von 
Ferdinand Derigs
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Der neue Vorstand: (vorne, von links) Simone Schmidt, Bernd Eßinger, Ingrid Konecny, (hinten, von links) Hans Maurer, Werner Fritscher, Reinhard Schmidtke und Willi Schmidt. © Ferdinand Derigs

Gadernheim. Nach einer halben Stunde waren alle Formalitäten erledigt und die Jahreshauptversammlung des Arbeitervereins Gadernheim konnte in den geselligen Teil übergehen. Rund die Hälfte der aktuell 40 Mitglieder hatten sich auf Einladung des langjährigen Vorsitzenden Willi Schmidt im „Haisje“, dem Vereinsheim des TSV Gadernheim, eingefunden.

Willi Schmidt führt den Verein mit seinem bewährten Team bereits seit dem Jahr 2008 an. Eingangs gedachten die Mitglieder den seit der letzten Jahreshauptversammlung verstorbenen Mitgliedern Friedel Renkel, Willi Böhm und Norbert Riebel mit einer Schweigeminute. Es folgte der Bericht von Willi Schmidt zum vergangenen Vereinsjahr. Schmidt erzählte von drei Vorstandssitzungen und zwölf Geburtstagsbesuchen, unter anderem zu den 80. Geburtstagen der Mitglieder Klaus Friedrich, Rolf Gebauer und Wolfgang Opper sowie zum 70. Geburtstag von Horst Karnbach. Auch dieses Jahr konnte und kann man wieder 19 Geburtstagskindern gratulieren.

Auch auf den Bus-Tagesausflug mit 45 Teilnehmern zum Niederwalddenkmal in Rüdesheim mit anschließender Schifffahrt auf dem Rhein schaute Willi Schmidt gerne noch einmal zurück. Die Erinnerungen an den Ausflug waren auch beim traditionellen Kaffeenachmittag im TSV-Vereinsheim mit einer Bilderschau von Simone Schmidt aufgefrischt worden. Im Advent wurde jedes Vereinsmitglied mit einer Überraschung bedacht. Schmidt dankte allen Vorstandsmitgliedern, besonders Simone Schmidt und seiner Frau Sigrid für ihre Unterstützung.

Vorsitzender Willi Schmidt wurde wiedergewählt

Schriftführerin Simone Schmidt übernahm es dann auch, das Protokoll der vergangenen Jahreshauptversammlung zu verlesen. Es schloss sich der Kassenbericht der Rechnerin Ingrid Konecny an. Hier gab es keine Besonderheiten, so Horst Gallinat, der die Kasse zusammen mit Ursula Schmidt geprüft hatte. Da ihre Amtszeit noch weiterläuft, werden Ursula Schmidt und Horst Gallinat auch vor der nächsten Jahreshauptversammlung die Kasse prüfen.

Die Neuwahlen des Vorstands waren ebenfalls schnell erledigt. Willi Schmidt wurde für die nächsten zwei Jahre einstimmig erneut zum Vorsitzenden gewählt. Auch sonst gab es keine Überraschungen. Ebenfalls einstimmig erfolgte die Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden Werner Fritscher, der Rechnerin Ingrid Konecny, der Schriftführerin Simone Schmidt und der Beisitzer Bernd Eßinger, Hans Maurer und Reinhard Schmidtke. Klaus Friedrich trat aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl als Beisitzer an.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung ehrte Vorsitzender Willi Schmidt (rechts) drei Mitglieder: Werner Fritscher für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit sowie Helene Collin und Bernd Eßinger für je 20 Jahre (von links). © Ferdinand Derigs

Nachdem auch dieser Tagesordnungspunkt schnell ad acta gelegt werden konnte, blickte der neue und alte Vorsitzende schon einmal auf zwei kommende Ereignisse voraus. Zum einen wird der Kaffeenachmittag am 3. November wie gewohnt im TSV-Vereinsheim stattfinden. Da wird man auch auf den Bus-Tagesausflug nach Koblenz zurückblicken können, der am 30. August stattfinden soll. Geplant ist unter anderem ein Besuch der Festung Ehrenbreitstein sowie eine Gondelfahrt zum Deutschen Eck, eine Schifffahrt und eine Stadterkundung. Der Abschluss soll in einer noch ausfindig zu machenden Gaststätte erfolgen.

Ausflug nach Koblenz anstatt eines Festkommers

Im Zusammenhang mit dem Ausflug erinnerte Willi Schmidt daran, dass der Arbeiterverein in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern kann. Als Arbeiterunterstützungsverein wurde er von acht Männern aus dem Steinbruch im Forst am 18. Januar 1900 in der Gastwirtschaft von Jakob Maul in Gadernheim mit dem Ziel gegründet, Mitgliedern im Krankheitsfall finanzielle Unterstützung zu leisten. Erster Vorsitzender wurde damals Georg Katzenmeier.

Als sich der Verein am 6. Mai 1967 auflöste, wurde das Vereinsvermögen unter den Mitgliedern aufgeteilt. Noch am selben Abend wurde der Arbeiterverein Gadernheim gegründet, mit dem Wunsch, diesen Verein im Sinn der Gründer weiterzuführen. Die Jahre der Mitgliedschaft im aufgelösten Arbeiterunterstützungsverein wurden auf den neuen Verein angerechnet. Im Vordergrund stand fortan die Geselligkeit im Verein. Ganz in diesem Sinne habe der Vorstand beschlossen, anstelle eines Festkommers seinen Mitgliedern den Ausflug nach Koblenz anzubieten.

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Jutta Haas
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Zum Abschluss überraschte der Vorsitzende noch drei langjährige Mitglieder mit Präsenten anstatt mit einer Urkunde. Helene Collin und Bernd Eßinger gehören dem Verein seit 20 Jahren an, Werner Fritscher sogar 40 Jahre. Die Ehrung von Klaus Friedrich für 25 Jahre Mitgliedschaft werde an anderer Stelle erfolgen, wie Willi Schmidt mitteilte, bevor er die Versammlung mit dem Leitspruch des Vereins „Einer für alle – alle für einen“ beschließen konnte.

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