Tierseuche

Neuer Schutzzaun gegen die Schweinepest in Reichenbach

Zur weiteren Eindämmung der Seuche werden nun auch in Lautertal Schutzzäune vom Land Hessen errichtet. Mit dem Aufbau wurde in der vergangenen Woche begonnen.

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Thorsten Matzner
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Der neue Schutzzaun wird derzeit aufgebaut, hier an der Straße zwischen Reichenbach und Beedenkirchen. © tm

Reichenbach. Die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter in Südhessen aus und hat auch die Gemeinde Lautertal erreicht. Schon seit Anfang August liegt das gesamte Gemeindegebiet in der sogenannten Sperrzone II.

Seitdem besteht ein striktes Wegegebot im Wald. Spaziergänger, Radfahrer und Reiter dürfen nur befestigte oder gekennzeichnete Wege nutzen. Hunde müssen in der gesamten Sperrzone stets an der Leine geführt werden. Das Sammeln von Pilzen und Waldfrüchten ist untersagt. Freizeitaktivitäten wie Geocaching oder Schnitzeljagden sind ebenfalls nicht erlaubt.

Damit soll eine Beunruhigung des Schwarzwildes vermieden werden, wovon man sich erhofft, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Jagd ruht derzeit ebenfalls, was bereits zu schweren Wildschäden auf den landwirtschaftlichen Flächen geführt hat. Das massenhafte Vorkommen von Eicheln und Bucheckern im vergangenen Jahr hat die Vermehrung der Tiere ebenfalls unterstützt, so dass die Bestände sehr hoch sind.

Neuer Zaun zieht sich durch das Modautal bis nach Roßdorf

Zur weiteren Eindämmung der Seuche werden nun auch in Lautertal Schutzzäune vom Land Hessen errichtet. Mit dem Aufbau wurde in der vergangenen Woche begonnen. Der Zaun zieht sich vom Ortsausgang Reichenbachs Richtung Beedenkirchen entlang der Landstraße. Über Beedenkirchen wird er nach Allertshofen, Ernsthofen, Nieder-Modau und Ober-Ramstadt fortgesetzt. Er führt dann zur Bundesstraße 38 bei Roßdorf. Die elektrisch geladenen Zäune sind Teil der Strategie, um die Ausbreitung der Schweinepest zu verhindern und infizierte von nicht-infizierten Gebieten abzugrenzen.

Die Elektrozäune gelten als Erstmaßnahme, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Gleichzeitig gibt es intensive Suchaktionen mit Drohnen und Kadaversuchhunden.

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Trotz umfangreicher Bekämpfungsmaßnahmen steigt die Zahl der infizierten Wildschweine auch im Kreis Bergstraße weiter an. Seit dem ersten Fall im Juni vorigen Jahr wurden bis Mitte Januar insgesamt 424 Wildschweine positiv auf das Virus getestet. Bei einer großflächigen Kadaversuche östlich von Riedrode wurden allein an einem Wochenende im Oktober 44 tote Wildschweine gefunden, von denen 25 das Virus in sich trugen.

Als Reaktion auf die Ausbreitung wurde die Kernzone bereits mehrfach erweitert. Inzwischen sind fast alle Kommunen des Kreises von Einschränkungen betroffen.

Von den Regelungen ist auch die Schweinehaltung betroffen. Im Wildgehege im Jägersburger Wald wurden nach einem Schweinepest-Ausbruch alle Wildschweine getötet. Landwirte stehen vor großen Herausforderungen, da strenge Auflagen unter anderem für die Bewirtschaftung von Feldern gelten.

Die wirtschaftlichen Folgen der Schweinepest sind bereits jetzt erheblich. Experten befürchten langfristige Auswirkungen auf die Landwirtschaft und den Wildbestand in der Region. tm

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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