Seeheim-Jugenheim. Kurz vor Weihnachten, zwischen den Jahren und zu Beginn des neuen Jahres hat es einige neue Fälle von Afrikanischer Schweinepest im Landkreis Darmstadt-Dieburg gegeben. Laut Pressemitteilung der Kreisverwaltung wurden im Landkreis bis 9. Januar 15 Wildschweine positiv getestet. Dabei erstrecken sich die Fundorte von Griesheim über Weiterstadt bis hin nach Mühltal und Seeheim-Jugenheim mit Ortsteilen.
Ob dies Auswirkungen auf die Sperrzonen habe, müsse das Land Hessen festlegen. Der Landkreis habe noch keine Informationen darüber. Es zeige sich, dass das Seuchengeschehen an Dynamik zugenommen habe, so der Erste Kreisbeigeordnete und stellvertretende Landrat Lutz Köhler. „An der Bergstraße sind die Fallzahlen stark gestiegen, das schwappt nun auch zu uns herüber, trotz aller Maßnahmen, die wir getroffen haben.“ Zu diesen Maßnahmen zählt etwa ein Zaun zwischen A 67 und A 5 für 80 000 Euro und regelmäßige Überflüge auf Kosten des Kreises zusätzlich zu denen, die das Land Hessen veranlasst.
Nach dem ersten positiven Fund vor Weihnachten sei das Gebiet um den Fundort in einem Radius von drei Kilometern mit Drohnen überflogen und stark auffällige Tiere entnommen worden. Dieses Prozedere sei im neuen Jahr wiederholt worden.
„Wir tun alles, um die Seuche einzudämmen, und unsere Fallzahlen sind noch vergleichsweise gering verglichen mit denen des südlichen Nachbarkreises“, wird Köhler zitiert. Zum Vergleich wird auf eine Statistik des Landes Hessen verwiesen. Danach habe es bis 8. Januar 419 positive Fälle im Kreis Bergstraße, 262 im Kreis Groß-Gerau und 40 im Landkreis Darmstadt-Dieburg gegeben.
Eine Pufferzone rund um die einzelnen Fundorte, wie beim Fund am 14. Dezember auf dem Frankenstein, sei nicht eingerichtet, weil das Land das Seuchengeschehen derzeit noch bewerte. Das Regierungspräsidium Darmstadt hatte die Pufferzone am Frankenstein angeordnet, derzeit liege dem Kreis aber keine weitere Anordnung vor. In der Pufferzone am Frankenstein gelten die gleichen Regeln wie im Kerngebiet. Dazu gehören etwa Einschränkungen für die Forstwirtschaft und die Jagd, die grundsätzlich im Kerngebiet verboten ist. Ausnahmen müsse das Veterinäramt genehmigen.
Infizierte Rotte in Malchen
Im Prinzip gehe es um die neuen Fundorte der positiven Fälle in Nieder-Beerbach und dem Seeheim-Jugenheimer Ortsteil Malchen. „Wir hoffen, dass es sich nur um eine infizierte Rotte gehandelt haben könnte“, so Lutz Köhler, „nichtsdestotrotz werden wir aber an unserer Strategie festhalten, denn bislang fahren wir sehr gut damit.“ Die Hoffnungen würden zudem auf einem Zaun ruhen, den das Land Hessen in Kürze entlang der A 5 errichten wolle, heißt es abschließend. red
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