Reichenbach. Insgesamt 91 Einsätze seien, so Wehrführer Peter Karn, seit Bestehen der Reichenbacher Wehr die höchste Einsatzzahl in einem Jahr. Tendenziell sei schon seit einigen Jahren ein stetiger Anstieg der Einsatzzahlen zu erkennen gewesen.
Karn gab der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach ausführliche Einblicke in die Arbeit der Wehr, deren Einsätze sich in 19 Brandeinsätze und 72 technische Hilfeleistungen – 31 davon Einsätze im Felsenmeer – aufteilten. Bei zwei größeren Bränden in Lautertal habe sich gezeigt, dass die Feuerwehren des Lautertals und Umgebung gut zusammenarbeiteten, sodass auch diese schweren Schadensfälle bewältigt werden konnten.
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Wie wichtig ein hauptamtlicher Gerätewart ist, belegte der Wehrführer mit den notwendigen Instandsetzungsarbeiten und der Reinigung der bei den Einsätzen verwendeten Geräte. Um diese Tätigkeiten zeitnah zu erledigen, hätten sich einige Kameraden sogar mehrere Tage Urlaub genommen. So hätte die gesamte Einsatzbereitschaft der Feuerwehren zügig wiederhergestellt werden können.
Verein bezuschusst Brandschutz
Die Corona-Pause habe, so Karn, lediglich einen eingeschränkten Übungsdienst erlaubt. Dennoch konnten vier Unterrichte und acht Übungen der Gesamtwehr abgehalten werden. Mehrere Übungen seien in den einzelnen Gruppen durchgeführt worden. Um ihre Atemschutztauglichkeit zu erhalten, hatten die Atemschutzgeräteträger ihre Pflichtübungen in der Übungsstrecke in Bürstadt absolviert. Ferner habe die Wehrführung an den Wehrführersitzungen in Lautertal teilgenommen.
Für die bereitgestellten Mittel und die Unterstützung im vergangenen Geschäftsjahr dankte der Wehrführer der Gemeinde. Da der Wehr die finanzielle Lage der Gemeinde bekannt sei, fördere der Feuerwehrverein den Brandschutz mit mehreren Tausend Euro pro Jahr und entlaste somit die Kommune, zum Beispiel bei der Ersatz- und Neubeschaffung der notwendigen Ausrüstung.
Damit werde gewährleistet, dass das Material, die Geräte und Fahrzeuge für eine sichere, zeitnahe und qualifizierte Hilfeleistung bereitstehe, betonte Karn. Gegen immer wieder geäußerte Kritik an den Kosten für die Wehr wies der Wehrführer darauf hin, dass der Umfang der Ausrüstung nicht Wünsche der Feuerwehr seien, sondern auf einer gesetzlichen Grundlage basierten.
Kindergartengruppen zu Besuch
Nach Einschränkungen im Lehrgangsangebot wegen Corona hätten jetzt wieder zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen besucht werden können. An Lehrgängen teilgenommen hatten Jonas Baumunk, Marius Eckel, Simone Eckel, Cihan Eligüzel, Peter Karn, Lukas Külper, Johanna Mink, Sven Rascher, Christian Rausch und Vanessa Schwöbel.
Da Ersatzbedarf für den in die Jahre gekommenen Gerätewagen – Nachschub (GW-N) besteht, hatten sich Mitglieder der Wehr auf Fachmessen umgesehen, um sich Informationen über das Angebot von sogenannten Gerätewagen-Logistik (GW-L) zu beschaffen. Für die geplante Anschaffung hat die Gemeinde Lautertal bereits einen Bezuschussungsantrag an des Land Hessen gestellt.
Auch im Bereich Brandschutzerziehung sei die Wehr aktiv gewesen, berichtete der Wehrführer. So habe man zwei Gruppen des Kindergartens im Feuerwehrhaus über die Gerätschaften und die Arbeit der Feuerwehr informiert.
Ein Dauerläufer sei die gegenseitige Absicherung des Kerwezuges in Elmshausen und Reichenbach. Nach Treffen der Hundestaffel des DRK Bensheim, der Bergwacht Heppenheim und des DRK Lautertal wurde vereinbart, das Zusammenspiel der verschiedenen Rettungsorganisationen zu trainieren. So sollen im Frühjahr zwei Übungen aller genannten Rettungsorganisationen im Bereich des Felsberges durchgeführt werden.
Neben der Begleitung der Martinsumzüge des Kindergartens habe die Wehr auch den Brandschutzsicherheitsdienst beim Belznickelmarkt in der Lautertalhalle übernommen. Mit Dankesworten an seinen Stellvertreter Jan-Hendrik Humpert, die Kameraden der Einsatzabteilung sowie den Feuerwehrverein schloss der Wehrführer seinen Bericht.
50 Jahre im Dienst
Die große Fortbildungsbereitschaft bei der Reichenbacher Wehr spiegeln die Beförderungen und Ehrungen nach entsprechendem Lehrgangsbesuch und Dienstzeit wider.
So wurden Jonas Mink und Pascal Krämer zu Feuerwehrmann-Anwärtern ernannt, Johanna Mink und Vanessa Schwöbel zu Feuerwehrfrauen, Marius Eckel und Cihan Eligüzel zu Feuerwehrmännern, Jonas Baumunk zum Oberfeuerwehrmann und Lukas Külper zum Löschmeister befördert. Oberlöschmeister wurden Jan-Henrik Humpert, Maximilian Flügel, Simone Eckel und Christian Rausch.
Die Ehrenamtsprämie für zehnjährige Dienstzeit erhielten Mirko Cieslak, Simone Eckel und Florian Schanko. Wehrführer Peter Karn erhielt die Prämie für 30 Jahre bei der Feuerwehr und Herbert Eckel für 40-jährige aktive Zugehörigkeit.
Für 25-jährigen aktiven Feuerwehrdienst wurden Wolfgang Meckel und Sven Rascher mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen geehrt. Diese Auszeichnung in Gold für 50-jährigen Dienst in der Wehr ging an Ferdinand Schreiner. Die Ehrungen mit Urkundenübergabe führten die Lautertaler Gemeindebrandinspektoren Bernd Röder und Peter Degenhardt sowie Bürgermeister Andreas Heun und Feuerwehrvereinsvorsitzender Fabian Eckstein durch.
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