Versammlung

Wachwechsel bei der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim-Mitte

Mit 20 und 19 Stimmen hatten die 41 Mitglieder bei zwei Enthaltungen in ihrer jüngsten Versammlung entschieden.

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mp/ü
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In geheimer Wahl wurden der Wehrführer und der stellvertretende Wehrführer gewählt. Christoph Gemperlein sammelte die Stimmzettel ein. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Stühlerücken bei den Floriansjüngern: Stefan Müller ist neuer Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim-Mitte und tritt damit in die Fußstapfen von Franz Wachtel. Sven Wohlfahrt, der sich ebenfalls der Wahl zum Vorsitz stellte, bleibt Stellvertreter.

Mit 20 und 19 Stimmen hatten die 41 Mitglieder bei zwei Enthaltungen in ihrer jüngsten Versammlung entschieden. Die beiden Wehrführer kamen dabei aber nicht umhin zu betonen, dass sie in Freundschaft und Vertrautheit kameradschaftlich zusammenarbeiten werden – von einer „Kampfabstimmung“ sollte bei den Brandhütern nicht die Rede sein.

„Die Mitglieder haben entschieden. Es war knapp, aber mit dem Ergebnis sind wir zufrieden“, zeigte der Zweitplatzierte eine sportlich-faire Einstellung. Bei seiner Wahl zum Stellvertreter hatte es mit 25 zu zwölf Stimmen aber auch wesentlich mehr Vorsprung zu Mitbewerber Marc Ragaller gegeben, was Wohlfahrt in seiner Arbeit bestätigt.

Beide Wehrführer sind seit Kindertagen schon bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Stefan Müller hatte zuletzt den Posten des Zugführers des ersten Zuges inne. Aus dem Bericht von Franz Wachtel, der sein Amt als Wehrführer niederlegte, wurde erneut deutlich, wie wichtig die Arbeit der Wehr in und für die Kreisstadt ist.

Im Jahr 2022 wurde sie zu 222 Einsätzen alarmiert und kommt damit auf rund 380 Einsatzstunden. Darunter fielen 46 Brandeinsätze, 95 Hilfeleistungen und 81 Fehlalarme.

Warten auf die neue Drehleiter

Mit zwölf Kleinbränden der Stufe A, elf der Stufe B, zwei Mittelbränden, zwei Großbränden und 19 gelöschten Feuern mit Nachschau war die Einsatzabteilung beschäftigt.

„Im Stadtbereich konnte durch das schnelle und fachgerechte Eingreifen unserer Feuerwehr der Personen- und Sachschaden so gering wie möglich gehalten werden“, hieß es. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) dankte für das aufopferungsvolle Engagement.

15 sonstige Einsätze wurden zur Menschenrettung unternommen, 14 Verkehrsunfälle betreut. 19-mal musste die Feuerwehr Türen öffnen, einmal ein Tier retten, neunmal ausgelaufene Flüssigkeiten beseitigen, zehnmal zu Wasser operieren und sechs Unwettereinsätze leisten. Die Feuerwehr für ihre Arbeit gut auszurüsten, ist daher besonders wichtig. Mit dem Fuhrpark zeigten sich Stefan Müller wie auch Sven Wohlfahrt zufrieden.

Kein Wunder: Das in die Jahre gekommene Kleinlöschfahrzeug KLF konnte durch ein neues Allradfahrzeug ersetzt werden, das auch im Bereich der Altstadt und der Weinberge gut genutzt werden kann. Das TLF 19 wurde mit Langzeit-Pressluftatmer ausgerüstet und wird auch als Zugfahrzeug für den Großventilator genutzt. „Es ergänzt bei Bränden in Tiefgaragen oder bei größeren Be- und Entlüftungsarbeiten“, erklärte Wachtel die Nutzung. Außerdem kommt nun schon bald die neue Drehleiter.

In die Ehrenabteilung gewechselt

Insgesamt zählt die aktive Einsatzabteilung zurzeit 75 Kräfte – darunter fünf Frauen. Zwar seien insgesamt sechs Kameraden aus der Feuerwehr ausgetreten, aber man konnte auch zwei Neuzugänge verbuchen. Drei Mitglieder, Ernst Bönisch, Klaus Büchner und Jürgen Koob, waren zudem in die Alters- und Ehrenabteilung gewechselt. Sie besteht nun aus 35 Mitgliedern. Besonders erfreulich: die Stabilität der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Erstmals war auch eine Delegation des Nachwuchses bei der Mitgliederversammlung anwesend. 18 Aktive zählt die Gruppe von Jugendwart Martin Schmieder zurzeit. Spielerisch werden die Kinder hier an die Arbeit der Brandhüter herangeführt.

„Wir können es schon gar nicht mehr abwarten und freuen uns auf euch“, machte Bürgermeister Burelbach das Dabeibleiben und spätere Wechseln in die Einsatzabteilung schmackhaft. Dass hier Bewegung ist und allein im vergangenen Jahr sieben Neueintritte zu verbuchen waren, gibt Hoffnung. Trotzdem, und das wurde in Franz Wachtels Bericht deutlich, sei die Arbeit nicht immer einfach.

Man würde viel Ablehnung in der Bevölkerung erfahren. Die Motivation aufrechtzuhalten sei auch bei den Erwachsenen nicht immer einfach. Erfreulich umso mehr, dass Stadtbrandinspektor Werner Trares, Kreisstabführerin Laura Gölz, Jugendwart Martin Schmieder und Bürgermeister Rainer Burelbach dennoch langjährige Mitglieder ehren und auch Beförderungen aussprechen konnten. Für 60 Jahre aktive Musikförderung bekam Werner Hantsche die Brandschnalle in Gold. Die Kinderfeuerwehrmedaille des Landes Hessen in Silber ging an Daniel Dörsam, Florian Ritz, Jörg Schindler und Daniel Eichheimer. Für 25 Jahre aktiver Feuerwehrdienst wurden Sven Wohlfahrt und Michael Meixner geehrt.

Für 40 Jahre Klaus Bangert, für 50 Jahre Volker Bernardini. Für 50 Jahre reine Mitgliedschaft wurde hingegen Horst Hennies ausgezeichnet, und Ernst Bönisch für seine langjährige Mithilfe. Außerdem wurden Julian Strahmer zum Feuerwehrmann, Nicolas Gobes zum Oberfeuerwehrmann, Lukas Pesch zum Haufeuerwehrmann und Natalie Schmieder zur Hauptfeuerwehrfrau, Daniel Eichheimer und Mathias Wiegand zu Löschmeistern, Marc Ragaller zum Hauptlöschmeister und Christopher Blum zum Brandmeister ernannt. mp/ü

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