Kinderfasching - Im Halben Mond und in der Schlossberghalle Hambach feierten die kleinen Narren ausgelassen

Pirat mit Windelpo und winziger Spiderman

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Auch ein Kartoffel-Wettlauf gehörte zum bunten Programm, das die Bottschloren für die Kinderfastnacht im Halben Mond boten.

© Köppner

Heppenheim/Hambach. Der Festsaal im Hotel "Halber Mond" und die Schlossberghalle in Hambach waren Schauplatz der Kinderfastnacht. Bis an die Zähne bewaffnet stapfte der kleine Pirat mit dem Windelpopo aufgeregt in den Festsaal des Halben Mondes.

Aber beim Anblick der vielen, vielen bunt kostümierten Mädchen und Jungen bei der Kinderfastnacht der Fasnachtsgesellschaft Bottschlorum, griff er lieber nach Mamas Hand. Das war ihm dann doch ein wenig unheimlich: so eine Menge Superhelden, Cowboys, Indianer und Hexen auf einem Fleck! "Wieder heim, Mama", piepst ein unsicheres Stimmchen, die ersten Tränchen kullern. Doch wenige Minuten später rast der Mini-Jack Sparrow fröhlich umher. Mit ihm jagten zwei rosafarbene Tüll-Feen hinter Batman her, ein Häschen rangelte mit einem Dino und ein winziger Säugling, als Erdbeere verkleidet, schlummerte ungerührt inmitten des Trubels auf Mamas Arm.

Vorne vor der Bühne unterhielt Stefan Wanzel die Rasselbande - unterteilt in altersgerechte Gruppen - mit allerlei Spielen. "Es ist eine Kartoffel abhandengekommen", ertönte zwischendrin der Hilferuf. Doch nur kurze Zeit später konnte es weiter gehen, wurde die Knolle "Mann gegen Mann" auf dem Löffel balanciert. Gar nicht so einfach. Den Siegern winkten süße Preise. Gewinner waren aber am Ende alle.

Während Wanzel und seine Kollegen vorne den närrischen Nachwuchs bespaßten, nutzten die Eltern die Zeit zum Essen oder zum Plausch. Und natürlich gab´s neben den abwechslungsreichen und unterhaltsamen Spielen auch ein buntes Programm auf der Bühne. Die Kinderballetts - von den Purzeln über die Krümel bis in zum Jokus-Ballett - zeigten, was sie alles drauf haben und Tanzmariechen Lea schleuderte die Beine von sich, dass es eine Freude war. Die kleinen Prinzessinnen und Pipi Langstrumpfs im Saal versuchten gleich mal, ihr nachzueifern. Zauberkünstler Raimar Gürtler sorgte für viele staunende und ungläubige Blicke.

Bei der Habafa steppt der Bär

Auch in der Hambacher Schlossberghalle steppte am Sonntagnachmittag der Bär: zur Kinderfastnacht der Habafa war extra Zauberin Mrs. Kunterbunt angereist. Die scharrte wie einst der Rattenfänger von Hameln die lieben Kleinen um sich, die gebannt ihre Zauberkunststücke verfolgten und sich unter fachmännischer Anleitung im Jonglieren übten.

Ortsvorsteherin Renate Netzer betrachtete das vierfarbbunte Geschehen voller Vergnügen. Damit der Nachwuchs genügend Platz zum Toben hatte, hatten die Verantwortlichen diesmal die Tische im Fischgrätmuster an die Seite gestellt. Eine wirklich prima Idee. Wie bei den Großen gab´s auch bei der Kinderfastnacht in Hambach ein abwechslungsreiches Programm.

Nachwuchstalent Jannis Schneider nahm in seiner Büttenrede "Die kleinen Strolche aus der Wasserschöpp" das Ortsgeschehen aufs Korn. Der elfjährige junge Mann ist bereits ein "alter Hase" im Fastnachtsgeschäft, steigt seit nunmehr drei Jahren auch bei den Aktiven in die Bütt. Kein Wunder, tritt er doch in die Fußspuren von Opa Karl Staffa, dem Hambacher Fastnachts-Urgestein, das seit mittlerweile 53 Jahre die Fastnacht im Tal der Rosen aktiv mitgestaltet. Großen Beifall erhielt auch das Habafa-Garde-Ballett mit seinen Tanzdarbietungen. Ein winziger Spiderman auf Papas Arm guckte mit großen Augen in das bunte Geschehen, ein Traum in Lila korrigierte Mrs. Kunterbunt: "Ich bin eine Fee, kein lila Schmetterling!" Und eine kleine Giraffe war erschöpft eingeschlafen und träumte sicher von einer neuen bislang unbekannten Welt, in der Süßigkeiten durch die Luft fliegen und Gestalten aus den Bilderbüchern auf einmal lebendig werden. rid

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