Sommertour - Die CDU-Fraktion der Kreisstadt informierte sich im Gewerbegebiet Weiherhaus

Kran-Teile aus Russland und Ägypten

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Ein ägyptischer Kranausleger wird derzeit in Heppenheim repariert. Die CDU-Fraktion besuchte den entsprechenden Betrieb im Rahmen ihrer Sommertour.

© Jährling

Heppenheim. Die Heppenheimer CDU-Fraktion ist derzeit auf Sommertour. In diesem Jahr besucht sie Firmen in der Kreisstadt, um in Erfahrung zu bringen, wie es um die Infrastruktur bestellt ist. Jetzt waren die Christdemokraten bei der Firma Köhler Kran-Service an der Dieselstraße im Gewerbegebiet Weiherhaus zu Gast.

Firmengründer Edmund Köhler gab den Gästen einen Einblick in die Gründungsgeschichte des Unternehmens. Der Senior hatte 1963 bei einer Kranbaufirma in Duisburg begonnen. "Damals steckte die Kran-Entwicklung noch in den Kinderschuhen", erinnerte sich Köhler.

Es wurden Geräte aus England importiert, und die Entwicklung von Baukranen schritt nur langsam voran. "Das war eine sehr innovative Zeit. Doch ich hatte den Drang, mich selbstständig zu machen", so Köhler. Mit zwei Geräten seines früheren Arbeitgebers ausgestattet, mietete er zunächst eine Scheune in Bensheim.

Nächster kurzfristiger Standort war Hemsbach, bevor das Gelände an der Heppenheimer Dieselstraße gefunden war und Stück für Stück erweitert wurde. Nacheinander kamen die Söhne Andreas und Jochen mit in den 1970 gegründeten Betrieb.

International im Geschäft

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU und Ortsvorsteherin von Ober-Laudenbach, Susanne Benyr, lobte, dass die Söhne das Geschäft übernommen haben und das Unternehmen nach wie vor familiengeführt ist. Die Firma ist international tätig - dies war der CDU-Fraktion bekannt, doch erstaunt hörten die Kommunalpolitiker, dass sich sogar ein Kran-Teil aus Ägypten zur Reparatur in Heppenheim befindet.

Auch aus Russland und anderen nicht-europäischen Ländern werden reparaturbedürftige Baumaschinen und Krane zu Köhler geliefert. Ein kompletter Kranausleger kam beispielsweise aus Mauretanien. "Wir sind weltweit der größte unabhängige Reparaturservice für Krane", erklärte Jochen Köhler seinen Gästen. In der Stahlbauabteilung werden Teleskopkrane repariert, deren Ausleger häufig bei Unfällen beschädigt werden. Diese ereigneten sich meist wegen Bedienfehlern, so Köhler.

"Die Anbindung ist sehr gut"

Landtagsabgeordneter Alexander Bauer wollte wissen, ob das international tätige Unternehmen seinen Sitz nicht auch in Heidelberg oder Mannheim haben könnte. "Im Prinzip ja", meinte der Senior, "doch die Anbindung in Heppenheim ist sehr gut." Einen weiteren Standortvorteil machte Köhler in der Nähe zum Odenwald aus: "Wenn ich den Bewerbungsunterlagen entnehme, dass der Bewerber Sohn oder Enkel eines Landwirtes ist, kann ich in der Regel auch von seiner Eignung als Stahlbauer ausgehen."

Von 50 Mitarbeitern sind derzeit acht Azubis, darunter Bürokaufleute, Lackierer sowie Land- und Maschinenbautechniker. Kreisbeigeordneter Philipp-Otto Vock fand es erfreulich, dass die Kran-Service GmbH bisher keine Probleme hat, Lehrlinge zu finden.

Der Heppenheimer Betrieb kauft auch gebrauchte Baumaschinen und Krane auf, die er repariert und weiterverkauft. In der Lackiererei werden Bagger eines Generalimporteurs aus Mannheim nach Kundenwunsch umlackiert. Bauunternehmen aus dem Umkreis von 200 Kilometern lassen in Heppenheim ihre Maschinen prüfen. Das Unternehmen hat eine Röntgenanlage, mit der Schweißnähte überprüft werden und beschäftigt einen Experten.

Benyr stellte zum Schluss noch die obligatorische Frage, die bisher an alle Unternehmen gerichtet wurde: "Wo sehen Sie sich in zehn Jahren und welche Wünsche haben Sie an die Politik?" Andreas Köhler musste nicht lange überlegen: "Ganz klar in Heppenheim", lautete die Antwort. Allgemein sei es allerdings wünschenswert, dass noch mehr industrielles Gewerbe nach Heppenheim komme. dj

Letzte Station mit geselligem Abschluss

Die CDU-Fraktion im Heppenheimer Stadtparlament wird am kommenden Dienstag, 13. August, ab 19.30 Uhr beim Weinbau- und Rebveredlungsbetrieb Antes, Gunderslachstraße 1, in Heppenheim ihre Sommertour beenden. Antes ist fest mit dem Standort Heppenheim verwurzelt. Was schätzt der Weinbaubetrieb außer dem milden Klima und den langen Vegetationsperioden noch an Heppenheim?

Mit welchen Angeboten und Dienstleistungen hat sich das Familienunternehmen im Weinbau und der Rebveredlung deutschlandweit etabliert? Das sind Themen, die die Lokalpolitiker mit der Firmenleitung erörtern wollen. Die CDU-Fraktion freut sich auf einen regen Gedankenaustausch und wird im Anschluss ein Resümee ihrer Sommertour ziehen, bevor sich eine kleine Weinprobe in geselliger Runde anschließt.

Im Rahmen eines "offenen Firmenbesuchs" sind Gäste willkommen, die Fraktion beim Abschluss ihrer diesjährigen Sommertour zu begleiten. Bundestagsabgeordneter Michael Meister aus Bensheim und Landtagsabgeordneter Alexander Bauer aus Bürstadt haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.

Bei der Weinprobe besteht die Gelegenheit, in netter, geselliger und ungezwungener Atmosphäre mit den Mandatsträgern ins Gespräch zu kommen. Die Anmeldung ist bis Montag, 12. August, unter Telefon 06252/75617 oder 06252/74343 möglich. zg

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