wald-erlenbach. Manch ein Wichtel von einst überragt die Erzieherinnen mittlerweile um etliche Zentimeter. Kein Wunder, denn die Mädchen und Jungen, die im August 2001 als Erste den damals neu gegründeten Wald-Erlenbacher Kindergarten Pfalzbachwichtel besuchten, sind mittlerweile zwischen 13 und 16 Jahre alt.
Viele von den Ehemaligen schauten am Samstag vorbei, als die Einrichtung ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem großen Sommerfest feierte. Bevor die derzeitigen Kindergartenkinder ihre Vorführungen starteten, blickte Anja Herrmann, die erste Vorsitzende des Kindergarten-Vereins, auf die vergangenen zehn Jahre zurück. Ihr Dank galt dem langjährigen Vorsitzenden Jochen Struwe und den anderen Gründungsmitgliedern, die durch ihr Engagement das Entstehen der Pfalzbachwichtel überhaupt erst möglich gemacht hatten.
Sechs Erzieherinnen, zwei Hauswirtschafterinnen, eine Reinigungskraft und ein Hausmeister kümmern sich zurzeit darum, dass alles in und um die Einrichtung rund läuft. Unverzichtbar ist auch die Hilfe des Elternbeirates und anderer Eltern wie etwa Katja Renkewitz, die einmal in der Woche am Nachmittag ehrenamtlich bei der Betreuung hilft.
Gründung war großes Abenteuer
Von Anfang an mit an Bord waren die beiden Erzieherinnen Elena Becker und Nicola Chapman. Kurze Zeit später folgte die Kindergartenleiterin Sabine Schmid. Gerne schaute sie am Samstag zurück auf die Anfänge, auf ihr Vorstellungsgespräch im Wirtshaus "Zur Rose", den Anblick der Bodenplatte und einiger gemauerter Wände des gerade im Bau befindlichen Kindergartens. Ihre Entscheidung für das Abenteuer, bei der Geburt eines Kindergartens samt Einrichtung und Entwicklung eines Konzeptes aktiv mitzuwirken, fiel schnell - eine große Herausforderung mit viel Papierkram, "Bauaufsicht", Einkaufswagen voller Ersteinrichtung in einem schwedischen Möbelhaus, Überstunden, aber auch mit viel Freude in einem tollen Team.
Mit 28 Kindern startete das Projekt Kindergarten in freier Trägerschaft im August 2001. Noch war der Neubau nicht bezugsfertig. Die Freiwillige Feuerwehr, mit der man bis heute bestens zusammenarbeitet, gewährte Asyl im Dorfgemeinschaftshaus, einem riesigen Raum mit ebenso riesigen Toiletten - zumindest aus Wichtelsicht.
Zweite Gruppe ab Januar 2002
Aber auch diese Zeit ging vorüber, zwei Tage vor Weihnachten ging der Umzug über die Bühne. Und schon im Januar 2002 wurde die zweite Gruppe eröffnet, Katharina Schuricht stieß als vierte Erzieherin zum Team. Heute besuchen 41 Kinder und ein Integrationskind die zweigruppige Einrichtung.
Nach und nach nahm das Konzept Formen an, wurden Projekte ins Leben gerufen, die bald für andere Einrichtungen weit über den Kreis Bergstraße hinaus Vorbildcharakter hatten. Im Schulprojekt werden die ältesten Kinder bestens auf die Schule vorbereitet, was auch Beate Kehr, die Leiterin der Eichendorffschule in Kirschhausen, bei ihrer Glückwunschansprache bestätigte. Beim "Snoozeln" können die Kinder entspannen und sich selbst erfahren.
Früh-Englisch mit der Muttersprachlerin Chapman ist nicht mehr wegzudenken und macht den Kindern riesigen Spaß. Musikalische Früherziehung wird ebenso angeboten wie seit 2006 das Forschen, um schon früh die Neugier auf Naturwissenschaften zu wecken. Alle zwei Wochen geht's in den Wald. Und seit 2007 fliegen beim Werken die Späne. Recht neu ist noch das "Entenland", in dem die ganz Kleinen unter anderem Farben und Formen kennenlernen. Natürlich ist auch noch Zeit für jede Menge Ausflüge, für verschiedene Themen, die spielerisch hinterfragt werden.
Selbstgekochtes Mittagessen
Das Erzieherinnen-Team der Pfalzbach-Wichtel komplettierten nach und nach Brigitte Schalthöfer, Stina Kumpf, die mittlerweile studiert, Anke Drenger, Adelheid Wolf, die für ein Jahr als Integrationskraft das Team unterstützte, und Nadine Kredel. Nicht verzichten kann man auf die Dienste von Hausmeister Andreas Rasch, dem Nachfolger von Georg "Schorsch" Lorenz und die tolle Arbeit der beiden Reinigungskräfte Heike Meerwarth-Berg und Tanja Klein.
Sehr begehrt sind die Plätze in der Mittagsbetreuung. Mittlerweile genießen bis zu 30 Kinder täglich das in der Regel selbstgekochte leckere Mittagessen in der Einrichtung. rid
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