Fastnacht

Zehntausende Narren beim Fastnachtsumzug 2024 in Heppenheim

Der Zugmarschall zieht eine positive Bilanz nach dem Umzug am Sonntag. Allerdings gab es auch einen unschönen Vorfall, der hätte schlimmer ausgehen können.

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rid/ü
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Die Jungwinzer heizen beim Fastnachtsumzug in Heppenheim mit Sambarythmen ein. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Wie viele Fastnachter am Sonntag den Zugweg des Heppenheimer Gaudiums gesäumt haben, ist nicht ganz gewiss: Während die Polizei rund 60 000 Fassebutze schätzt, geht Norbert Weiser, Zugmarschall und damit Hauptorganisator des Fastnachtsumzuges, von einer Zahl von rund 90 000 Besuchern aus.

Für Weiser und sein Team war der Tag nach dem Umzug gleichzeitig auch der Tag vor dem Umzug, denn Zugmarschall, Schirmherren und Co sind am Fastnachtsdienstag beim Lorscher Gaudiwurm auch wieder mit von der Partie. Um 9 Uhr bereits traf man sich am Rosenmontag in der Halle der Wagenbauer, um die mitfahrenden Wagen wieder auf Vordermann zu bringen.

Die Resonanz sei sehr gut gewesen. „Es waren tolle Gruppen dabei, Tänzer, viel Musik, tolle Motive. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Die Stimmung war fantastisch. Es hat richtig Spaß gemacht. Da hat sich die viele Arbeit wieder eimal gelohnt.“ Er sei erleichtert, dass im Großen und Ganzen alles gut gegangen sei. Glücklich war er auch, dass es trocken blieb.

Eine Zuschauerin wurde von einem Riesen-Geweih getroffen

Im Großen und Ganzen, so bestätigt Polizeipressesprecher Bernd Hochstädter, habe während des Umzuges eine ausgelassene Stimmung geherrscht. Es gab allerdings einen Vorfall, der deutlich schlimmer hätte ausgehen können: In der Amtsgasse in der Altstadt blieb ein Wagenaufbau an einem Stahlseil hängen, stürzte vom Wagen und traf eine Passantin.

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Diese trug zum Glück keine ernsteren Blessuren davon. Wie der Polizeipressesprecher mitteilte, handelt es sich bei dem abgestürzten Aufbau um ein Geweih, dass erst während des Umzuges montiert wurde. Hochstädter sprach von einem „riesigen Teil“, das rund 60 Kilogramm gewogen hätte. Ein großes Glück, dass nur eine Zuschauerin leicht verletzt wurde.

Zugmarschall Norbert Weiser kann darüber nur den Kopf schütteln und ist sehr erleichtert, dass nicht mehr passiert ist. Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte er, dass jeder Umzugsteilnehmer vorab unterschrieben habe, dass er sich an die Regeln halte. Zu denen zähle auch, dass kein Wagen über vier Meter hoch sein dürfe. Vor dem Start wurden die Wagen kontrolliert. Dass dann jemand einen Aufbau während des Umzugs montiert, habe so nicht verhindert werden können.

Teilweise waren die Narren stark alkoholisiert

Zwar habe es Rangeleien und Streitereien im Umfeld des Zuges gegeben, sich anbahnende körperliche Auseinandersetzungen hätten jedoch frühzeitig durch Einsatzkräfte verhindert werden können, so Hochstädter. Auch seien keine größeren Verletzungen registriert worden. Jugendschutzkontrollen seien durchgeführt worden, es habe jedoch keine größeren Verstöße gegeben. Persönliche Beobachtungen sehen anders aus: Schon vor dem Umzug konnte man in vielen Straßen Menschen beobachten, die stark alkoholisiert waren. Darunter auch viele Jugendliche. „Man kann das natürlich nicht flächendeckend kontrollieren, aber das Thema ist bekannt“, heißt es von der Polizei.

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Der Kehraus begann am Sonntag schon direkt nach dem Fastnachtsumzug, als Helfer die Straßen von den Überbleibseln des Großereignisses befreiten. Während die Fassebutze auf der Fastnachtsmeile am Graben, in den Kneipen oder auf der Straße noch ausgelassen weiter feierten, hatten die Rettungssanitäter in der DRK-Unterkunft noch jede Menge Arbeit, überwiegend mit stark alkoholisierten Menschen. Neben Polizei und Rettungskräften waren am Sonntag rund 100 Security-Mitarbeiter im Einsatz. rid/ü

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