Tag der offenen Tür

Einsatztaucher in Heppenheim kennengelernt und Sandsäcke befüllt

Anlässlich seines 80-jährigen Bestehens präsentierte der Heppenheimer Ortsverband der DLRG seine Arbeit.

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rid/ü
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Beim Tag der offenen Tür zum 80-jährigen Jubiläum des DLRG-Ortsvereins Heppenheim zog der Tauchcontainer viele interessierte Besucher an. Taucherin Ronja demonstriert hier die Arbeit der Lebensretter unter Wasser. © Astrid Wagner

Heppenheim. Mit Daumen und Zeigefinger formt Ronja Remus einen Kreis. „Alles in Ordnung“, bedeutet das in Tauchersprache unter Wasser. Blubberblasen steigen an die Oberfläche des Tauchcontainers, draußen pressen Kinder ihre Nasen an die Fensterscheiben, beobachten, wie die Taucherin der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) demonstriert, was zur Unterwasser-Arbeit der Lebensretter so alles gehört.

Daniel Rosan erklärte den Zuschauern derweil alles rund ums Einsatztauchen. „Das will ich auch mal können“, staunte der neunjährige Tim. Auch ein 13-jähriges Mädchen war begeistert und hat erfahren, dass es zwar erst ab dem Alter von 15 Jahren mit der Ausbildung zum Einsatztaucher beginnen, mit zwölf aber schon den Schnorchelschein absolvieren kann.

Szenen vom Tag der offenen Tür des DLRG-Ortsverbands Heppenheim anlässlich des 80-jährigen Jubiläums. Groß war der Andrang von Besuchern. Wenige Schritte entfernt vom Tauchcontainer kletterten zwei kleine Jungs auf zwei riesige Jetskis und fühlten sich wie Superhelden. Johanna und Jonathan übten sich derweil im Befüllen von Sandsäcken für den Hochwassereinsatz. Die Schaufel war noch etwas zu groß für Johannes, aber er schaffte es trotzdem, den Sand durch abgeschnittene Pylonen in die Plastiksäcke zu füllen, die seine Schwester festhielt.

Die kleineren Besucher hatten Spaß beim Kinderschminken und auf der Hüpfburg. Das Jugend-Einsatz-Team – kurz JET genannt – kümmerte sich um die Mädchen und Jungen. Nachwuchsprobleme hat man keine bei der DLRG Heppenheim. „Die Jugendlichen wachsen langsam in das Einsatzwesen hinein“, erklärte Bärbel Jäger. Eine große Stütze ist der Nachwuchs beispielsweise beim Einsatz als Badeaufsicht am Bensheimer Badesee. 1.048 ehrenamtliche Einsatzstunden leistete die DLRG in diesem Jahr dort ab. Von den 29 eingesetzten Personen waren rund die Hälfte Jugendliche, so Stefan Spitz.

Boot und Fahrzeuge ausgestellt

Spannend waren auch die ausgestellten Fahrzeuge. Derzeit ist ein Fahrzeug für den Katastrophenschutz im Ausbau, genauer für den Hochwassereinsatz, wie Carsten Döhling erläuterte. Bis so ein Fahrzeug so ausgebaut ist, dass es einsatzbereit ist und allen Anforderungen entspricht, sind schnell mal 500Arbeitsstunden investiert. Sogar 1.000 Arbeitsstunden waren es bei dem ausgestellten Boot. Auch weitere Fahrzeuge konnte man betrachten. Die DLRGler erklärten alles geduldig. Insgesamt 50 Helfer waren an diesem Tag im Einsatz, informierte Thomas Rech. An der Wand der DLRG-Unterkunft war ein bebilderter Zahlenstrahl angeheftet – dort konnte man die Geschichte der vergangenen 80 Jahre der DLRG Heppenheim nachvollziehen, angefangen mit der Gründung im Jahr 1945 durch Kurt Ehret.

Erster Vorsitzender Thomas Vettel freute sich, dass so viele Besucher gekommen sind und dass sich die ehrenamtlichen Lebensretter der Öffentlichkeit präsentieren konnten, „um unsere Leistungsfähigkeit zu zeigen“.

Bald steht ein neuer Abschnitt bevor, der Umzug von der Weiherhausstraße in das neue Domizil in der Spessartstraße. Der Kinder-Arzneimittel-Hersteller Infectopharm hat das Gebäude den Lebensrettern zur Verfügung gestellt – mit der Auflage, Kinder-Schwimmkurse abzuhalten. Das tut die DLRG seit diesem Sommer. Im Hallenbad Einhausen werden bald die Winter-Schwimmkurse starten.

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