Heppenheim. Der neue Aussichtspunkt mit Unterstellmöglichkeit für Wanderer am Steinkopf soll planmäßig im Frühjahr fertiggestellt werden. Derzeit sind die Arbeiten allerdings witterungsbedingt unterbrochen, berichtet der Vorsitzende der Bergsträßer Winzer eG, Reinhard Antes.
Mitte August hatte er gemeinsam mit Landrat Christian Engelhardt als Vorsitzendem des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald den ersten Spatenstich für das Projekt vollzogen. Inzwischen sind die Fundamente fertiggestellt. Die Arbeiten daran haben jedoch länger gedauert als zunächst geplant. „Wir mussten in drei kleineren Abschnitten betonieren“, erläutert Antes. Wegen der steilen Anfahrt zur Baustelle konnten die fahrbaren Betonmischer nur zu gut einem Drittel gefüllt werden. „Sonst wäre der Beton hinten rausgekommen.“
Wann die Arbeiten fortgesetzt werden können, ist derzeit offen. Das Wetter muss mitspielen, und dann steht ja noch Weihnachten vor der Tür. Viele Baufirmen machen über die Feiertage Betriebsferien. Daher seien wohl erst im Januar „sichtbare Fortschritte“ zu sehen, vermutet Antes als Projektkoordinator.
Im nächsten Bauabschnitt werden die tragenden Stützen für die Aussichtsplattform betoniert. Dann beginnt auch das aufwendige Aufschichten der Gabionen, und man sieht aus der Erde herausragen, was dort entstehen soll.
Mit dem Objekt wird der Erlebnispfad „Wein und Stein“, der meistbesuchte Pfad im Geopark, eine weitere Aufwertung erfahren. Das bislang größte Einzelprojekt am Erlebnispfad, in Nähe zum „Botschafter-Weinberg“ des Landkreises und zur „Winzerrast“, soll im doppelten Sinn ein weiterer Höhepunkt für den Weinbau-Tourismus werden. Direkt an der Wanderstrecke wird ein überdachter Raum entstehen als Schlechtwetter-Schutz für Wanderer, die immer wieder das Fehlen von Unterstellmöglichkeiten beklagt hatten.
Aber auch für Steh-Weinproben bei Weinwanderungen kann der Raum genutzt werden. In 2,60 Meter Höhe darüber bietet eine Plattform mit Sitzmöglichkeiten, Sonnenbänken und Info-Tafeln eine Rundumsicht ins Hambacher Tal und die Rheinebene bis hinüber zum Pfälzer Wald. Mit drei schlanken Gabionenzeilen aus Sandstein und Granit soll sich das Gebäude in die Landschaft der Bergstraße integrieren.
Der Standort liegt auf dem Gewürztraminer-Weinberg der Rebveredlung Antes. Tochter Heike Antes hat vier Rebzeilen ihres Grundstücks dem Geopark als Bauherrn zur Verfügung gestellt.
Die erste Idee für das Projekt entstand bereits vor fünf Jahren. Zum zehnjährigen Jubiläum des Erlebnispfades 2017 wurde beschlossen, den Aussichtspunkt als eine Attraktion zu bauen. Notwendige Abstimmungen mit Behörden wie dem Denkmalschutz, die Baugenehmigung durch das Kreisbauamt und schließlich der Fördermittelbescheid des Weinbauamtes Eltville im Juli 2020 gingen dem ersten Spatenstich voraus.
Reinhard Antes blickt trotz der anfänglichen Verzögerungen optimistisch voraus. „Wir stehen ja nicht unter Termindruck“, betont er. Rechtzeitig zum Beginn der Frühjahrssaison könne man fertig sein. Die Eröffnung der Aussichtsplattform soll dann gebührend gefeiert werden. Vorher lasse das Coronavirus eine Einweihungsfeier ohnehin nicht zu. ax
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