Heppenheim. Im letzten Jahr feierten die Gassensensationen ihr 30-jähriges Bestehen. Die Präsentationen von internationalem Straßentheater haben sich zu einer Tradition entwickelt. Ein breites Angebot verschiedenartiger Veranstaltungen versucht den Interessen der Besucher gerecht zu werden: Von Comedy bis Musiktheater, von Akrobatik bis Figurenspiel, von wilden Straßenshows bis zu großen Platzinszenierungen – die Gassensensationen zeigen verschiedenste Kunststile.
Natürlich ist ein solches Festival nicht ohne Unterstützung vieler Enthusiasten zu realisieren. Ohne die Sponsoren wären die Gassensensationen als Festival mit freiem Eintritt nicht machbar. Die Freunde und Förderer der Gassensensationen e.V. haben sich mit ihren 1569 Mitgliedern zum größten Geldgeber gemausert.
„Ohne die freiwilligen Helferinnen und Helfer des Vereins beim Brezelverkauf und Spendensammeln wären die Gassensensationen nicht das, was sie auch nach über 30 Jahren noch sind“, sagte Martin Fraune, Vorsitzender des Fördervereins, bei seiner Vorstellung der Gassensensationen.
Besonders froh ist der Förderverein, nachdem städtische Mitarbeiter sich aus dem ehrenamtlichen Getränkeverkauf zurückgezogen haben, mit dem seit zwei Wochen als gemeinnützig eingetragenen Verein „Schoppepetzer“ neue ehrenamtliche Unterstützer gefunden zu haben. Ein Jahr musste der Getränkeverkauf tatsächlich fremd vergeben werden.
Doch seit zwei Jahren kümmern sich die Schoppepetzer um den Getränkeverkauf. Der kleine Verein hat 20 Mitglieder und ist an den vier Tagen auf der Freilichtbühne, am Kirchplatz und den Altstadtgassen hinter den Ständen im Einsatz. Zum eigenen Getränkeausschank mieten sie zusätzlich Ausschankwagen und Kühlgeräte.
„Uns ist es wichtig, dass bei der vorherrschenden Hitze im Juli die Menschen genügend zu trinken bekommen“, sagte Christine Reibold, Beisitzerin des Fördervereins der Gassensensationen. Die große Herausforderung bestünde darin, 3.000 Menschen auf der Kappel, wie die Freilichtbühne im Heppenheimer Volksmund genannt wird, innerhalb einer Dreiviertelstunde vor Beginn der Aufführung und in der Pause zu versorgen sowie am Ende das Pfand abzuwickeln.
Von dem Erlös, den die Schoppepetzer für die Ausstattung bei der Heppenheimer Stadtkirchweih oder dem Oktoberfest am 10. und 11. Oktober (gemeinsam mit dem Hotelrestaurant Halber Mond) beispielsweise nutzen, hat der Verein jetzt 500 Euro dem Förderverein gespendet. „Wir finden die Veranstaltung einfach gut“, sagen die drei Vertreter der Schoppepetzer, Matthias Schwab, Holger Schmidt und Michael Rhein, unisono. Deshalb unterstützten sie das für Besucher und Besucherinnen kostenlose Straßentheater mit internationalen Künstlern gerne. Auch das jüngste Mitglied, Minipetzer Melina Rhein, kam mit zum Pressegespräch.
Die Schoppepetzer sind während Corona entstanden. Als die Stadtkirchweih aufgrund des Pandemiegeschehens ausfiel, haben sich einige Heppenheimer und Heppenheimerinnen am Stadtpark zur Minikerwe mit einem fahrbaren Stand, einer Schaukel und einem Drehkarussell mit Duldung der Stadt eingefunden. Mittlerweile hat der Verein einen Glühweinstand am Nikolausmarkt und bewirtet an der Stadtkerwe den Martin-Buber-Platz.
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