Heppenheim. Nicht nur das Prachtwetter, auch die hessische Landespolizei sorgte am Sonntagnachmittag dafür, dass die Wald-Erlenbacher Kerwe in vollen Zügen genossen werden konnte: Bei strahlendem Sonnenschein sorgten die freundlichen Beamten dafür, dass der Kerweumzug mit dem Kinder-Kerwepärchen Greta und Henri an der Spitze die kurzzeitig gesperrte B460 gefahrlos vom Unter- zum Oberdorf queren und so den Höhepunkt des Festes setzen konnte.
Ein gutes Dutzend Zugnummern waren zusammengekommen, hinter den süß als Oma und Opa herausgeputzten Kleinen ganz vorne folgten der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr mit schmissigen Klängen, Kerwepfarrer Sebastian Schaab und Mundschenk Simon Fetsch, der kunterbunte Trupp der Kinder, Eltern und Erzieherinnen der Kita „Pfalzbachwichtel“.
Kerweredd enthielt Anekdoten aus dem Dorfgeschehen
Danach ging es bei einer Gruppe ums Wasser („Verseuchtes Wasser? Wir Viren sagen‘s Dir: Trink kein Wasser, lieber Bier“), die Turnerfrauen ließen sich als Ex-Filmstars auf ihren Vespas feiern, die Dorfmusikanten sorgten für Stimmung, Ortsvorsteherin Bärbel Schäfer verteilte Unmengen von Eis, das „Kerwe-Team Migläschdern“ unterstützte die Nachbarn, Jugend-Feuerwehr und Kerwe-Jugend ließen die Kerwe hochleben und den Abschluss des rund eine halbe Stunde vorüberrollenden Zuges bildeten die Freunde aus Kirschhausen und Ober-Laudenbach: der „Orden der Äppelwoi-Ritter“ und die Kerwejugend der Heppenheimer Exklave im Nachbarland.
Gestartet wurde der Umzug im Bereich von Wendelinus- und Hauptstraße, danach ging es über die B460 den Berg hinauf Richtung Kirche und dann hinunter zum Dorfgemeinschaftshaus, vor dem Pfarrer und Mundschenk in ihrer Kerweredd zum Vergnügen der mehreren Hundert Kerwegäste allerhand Anekdoten aus dem Dorfgeschehen bereit hielten.
Dass Parrer Sebastian – wie Mundschenk Simon zum zweiten Mal in dieser Rolle – beim Reime-Rezitieren leichte Probleme mit seiner heiseren Stimme hatte, hatte mit dem Kerwesamstag zu tun: Nach dem etwas laut ausgefallenen Auftakt im Festzelt am Freitagabend musste die Musikanlage am Folgetag heruntergedimmt werden. Was nicht unbedingt positive Folgen für die lärmgeplagten Anwohner hatte, die stattdessen mit kraftvollen Kerwegesängen bis tief in die Nacht verwöhnt wurden.
Wald-Erlenbacher Kerwejugend gewann den „Kerwe-Cup“
Auch sonst war einiges los. Am Donnerstag hatte bereits der Ortsbeirat im Festzelt getagt, bevor es am Freitagabend dann richtig zur Sache ging, mit der Happy Hour ab 20 Uhr und Livemusik der Partyband „Hopsocks“, die rund 300 Gäste anlockte. Ein weiterer Höhepunkt war der amüsante „Kerwe-Cup“ mit Quiz und Geschicklichkeitsspielen am Samstagabend, den bei elf teilnehmenden Mannschaften die Wald-Erlenbacher Kerwejugend für sich entschied. Anschließend stand Disco auf dem Programm, die „Aftershowparty“ war bestens besucht, hier mussten „noch einige Tische dazugestellt werden“, so Tobias Helfert, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins. Die Feuerwehr war es auch, die die Kerwe wieder ausgerichtet hat. Rund 120 Wald-Erlenbacher halfen in diesem Jahr, das Fest über die Bühne zu bringen, 25 Frauen machten sich beispielsweise an die Arbeit, um aus zwei Zentnern Kartoffeln den begehrten Salat zu machen. Hunderte Schnitzel wurden per Hand paniert – und auch der ebenfalls begehrte Rollbraten nach dem Rezept des kürzlich verstorbenen Wendelin Lulay wurde in Eigenarbeit zubereitet.
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