Sonderbach. Am 1. Mai öffnet – wie berichtet – das Heppenheimer Freibad. Am 8. Juni folgt das Sonderbacher Kleinschwimmbad, das von einem Verein betrieben wird. Schon an diesem Wochenende wurde zu einem ersten Arbeitseinsatz aufgerufen. Zahlreiche Helfer und Helferinnen waren gekommen. Sie schrubbten das Becken, hoben Erde rund um die Tischtennisplatte aus, wo Kunstrasen hinsoll, und waren damit beschäftigt, eine neue Rutsche für Kleinkinder zu montieren.
Fleißig halfen auch der zwölfjährige Nils und der elfjährige Mirko. Sie waren im Becken mit zwei Hochdruckreinigern damit beschäftigt, die Wände vom Schmutz des vergangenen Winters zu befreien. „Wir machen das gerne, weil wir hier im Sommer auch immer schwimmen dürfen“, sagte Mirko – und Nils nickt bestätigend dazu. Zu bedauern sind Tanja Steffen Cammilleri und Annette Moll. Mit Gummihandschuhen, Bürste und Scheuermilch entfernten sie den Fettrand vom Schwimmbecken und waren damit stundenlang beschäftigt. „Das ist wirklich eine kräfteraubende Arbeit“, sagte Julia Knapp, Vorsitzende des Kleinschwimmbadvereins.
Bis das Becken gefüllt ist, vergehen knapp drei Wochen
Doch warum wird eigentlich jetzt schon das Becken gereinigt, wenn erst im Juni geplanscht werden darf? Das kann der technische Leiter Bernd Göttling beantworten. Der Hochdruckbehälter, aus dem das Wasser entnommen wird, soll nicht überstrapaziert werden. „Wir dürfen aus dem Hochbehälter an der Werkstraße pro Stunde nur einen Kubikmeter Wasser entnehmen und bleiben sogar meistens noch darunter, damit die Anwohner an der Ringstraße immer Wasser haben.
Bis das Becken mit einer haushaltsüblichen Leitung befüllt ist, vergehen knapp drei Wochen“, sagte Göttling. Dann müsse das Wasser noch beprobt werden. Bis das Ergebnis aus dem Labor da ist, vergehen auch noch einmal zehn bis zwölf Tage. Erst dann gibt das Gesundheitsamt das Schwimmbad frei, in dem mittlerweile eine hochmoderne Anlage mit Chlorgranulat betrieben wird, die das Chlor je nach Verschmutzungsgrad des Wassers automatisch hinzugibt. Bevor das Wasser aus dem Winter abgelassen werde, werde erst die Freiwillige Feuerwehr informiert, da das Schwimmbad in seiner ursprünglichen Funktion ein Brandweiher ist und Löschwasser für die Ortsteilwehr vorhält.
Der Kunstrasen um die Tischtennisplatte werde zum Teil von ortsansässigen Kunstrasenspezialisten Frank Tegelkämper und Bernhard Trares gespendet, informierte Knapp. Der Vorstand hoffe, dass durch den Kunstrasen weniger Sand und Gras in das nahe gelegene Schwimmbecken gelange, das Wasser dadurch sauberer bleibe und somit weniger Chlor gebraucht werde. Außerdem werde so der Filter des Saugroboters geschont, der jede Nacht zum Einsatz kommt. Ortsansässige Unterstützung wird auch vom Granitwerk Röhrig geleistet, die das Füllmaterial für den neuen Untergrund der Rutsche gespendet hat.
Die neue Rutsche ist mit anderthalb Meter Höhe etwas mehr als doppelt so groß wie die alte und auch für etwas größere Kinder zum Rutschen geeignet. „Wir haben aber trotzdem darauf geachtet, dass sie nur so hoch ist, wie Eltern dann trotzdem unterstützend den kleineren Kindern die Hand reichen können“, sagte die Vorsitzende.
Während bereits vor wenigen Jahren der Boden rund um das Schwimmbecken neu gefliest wurde, geschah dies nicht im Bereich der Rutsche, weil diese dazu hätte entfernt werden müssen. „Mittlerweile wurden die Platten aber porös und sind abgeplatzt“, sagte Knapp. Mit der neuen Rutsche wurde jetzt auch der Boden darunter dem Rest angeglichen und bildet nun eine Ebene. Freilich gehören zur Putzaktion auch die Grundarbeiten wie Rasen mähen, Hecken schneiden und Dornen entfernen. In den nächsten Wochen sollen noch die Duschen neu gestrichen werden. Mit frischem Schutzlack wurde schon das Sonderbacher Wahrzeichen, die mehr als ein Meter hohe Holzkrabbe, versehen. Einen weiteren Arbeitseinsatz wird es am letzten Maiwochenende geben. dj/ü
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