Neubürgerempfang

Viele wollen nie wieder aus Einhausen weg

Beim ersten neubürger-Empfang seit drei jahren, war das Interesse an und in Einhausen sehr groß.

Von 
Norbert Weinbach
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Einhausen. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie konnte die Gemeinde wieder zum Neubürgerempfang einladen. Und da dabei gleich die Zugezogenen aus den vergangenen drei Jahren begrüßt wurden, war das Interesse besonders groß.

Und so begrüßte Bürgermeister Helmut Glanzner in der neuen Mehrzweckhalle, in der die Veranstaltung erstmals stattfinden konnte, rund 100 neue Mitbürger offiziell in Einhausen. Der Rathauschef hatte aber auch bereits beim Einlass in die Halle mit zahlreichen Personen geplaudert und Fragen beantwortet.

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Die Altersspanne der Neu-Einhäuser reichte von Babys bis zu Senioren. Familien mit ihrem Nachwuchs auf dem Arm oder im Kinderwagen waren ebenso vertreten wie 90-Jährige. Einige ältere Menschen zeigten sich noch recht fit, andere nutzten teilweise einen Rollator als Gehhilfe. Helmut Glanzner hieß alle willkommen.

Insgesamt 9676 Einwohner

„Sie sind herzlich eingeladen, sich mit ihren Ideen und Talenten in unsere tolle Gemeinschaft in Einhausen einzubringen“, sagte der Bürgermeister. Möglichkeiten hierzu gebe es viele. Aktuell habe Einhausen 6976 Einwohner, davon 6666 mit Hauptwohnsitz und 310 mit Nebenwohnsitz. Insgesamt seien in der Weschnitzgemeinde Menschen aus 55 Nationen beheimatet.

Glanzner nannte den Neubürgerempfang „eine liebgewonnene Tradition mit dem Ziel, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich näher kennenzulernen, auszutauschen und gemeinsam in die Gemeinschaft zu wachsen. „Miteinander anstatt übereinander zu reden, und miteinander und füreinander da zu sein“, das sei das Ziel. Die Veranstaltung biete die Gelegenheit, persönliche Kontakte zu knüpfen. „Mit Geselligkeit und Gemütlichkeit geht Vieles leichter. Zahlreiche Neubürger sagen, dass sie gar nicht mehr aus Einhausen weg möchten“, sagte Glanzner. Was Einhausen alles zu bieten hat, wurde zuvor in einer Bilderschau verdeutlicht.

Der Bürgermeister versicherte, dass Einhausen sehr aktiv sei. 39 Vereine bieten zahlreiche unterschiedliche Angebote für alle Generationen. Gepflegt würden Traditionen, wie etwa das Heckenfest, die Einhäuser Kerwe als das Fest der Feste, der 1. Mai mit dem Schlachtfest bei der Feuerwehr und dem musikalischen Weckruf ab 6 Uhr und die Vatertags-Veranstaltungen. In Einhausen könne Vieles mit dem Fahrrad erledigt werden, und es gebe im Umfeld zahlreiche Feld-, Wald- und Wiesenlandschaften.

Zahlreiche Gründe, warum Menschen nach Einhausen ziehen





Beim Neubürgerempfang hatten auch elf Vereine in der Mehrzweckhalle Halle ihre Informationsstände aufgebaut. Im persönlichen Gespräch und mit ausgelegten Broschüren zum Mitnehmen, stellten sie sich den Besuchern vor. Neue Mitglieder werden immer gerne gesehen.

Vertreten waren etwa die Vereine Einhausen lebenswert und Mensch vor Verkehr, der sich um die Belange von Bürgern und Natur im Zusammenhang mit der Bahn-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim kümmert, sowie der Partnerschaftsverein, der in diesem Jahr sein 30-Jahre-Jubiläum feiert. Einhausen hat als Partnergemeinde Attichy in Frankreich und Shoreview in den USA.

Der Sozialverband VdK war vertreten, ebenso der Schutz- und Gebrauchshundeverein, der Obst- und Gartenbauverein, die Naturfreunde, der Vogelverein, die Turn- und Handballabteilung des TVE und der neu fusionierte Skiclub Lorsch/Einhausen.

Ganz wichtig für den Ort ist natürlich die Freiwillige Feuerwehr mit Gemeindebrandinspektor Christoph Röll an der Spitze. Die ehrenamtlichen Brandschützer sorgen für die Sicherheit der Bevölkerung und suchen ebenfalls weitere Mitstreiter.

Sie alle – und einige andere mehr – machten mit ihren Angeboten und Aktivitäten Einhausen lebenswert, versicherte Bürgermeister Helmut Glanzner.

Zu dem Neubürgerempfang hatten sich Menschen aller Altersklassen eingefunden, Frauen, Männer, Kinder, mit Rollatoren oder Kinderwagen.

Die neuen Einhäuser wohnen teilweise bereits seit drei Jahren in der Weschnitzgemeinde. Einhausen als Wohnort hatten sie sich aus den unterschiedlichsten Gründen ausgesucht.

Der eine oder andere ist aus Lorsch in die Nachbarkommune gezogen, andere kommen beispielsweise aus Nordhessen. Dazu gehört Karl-Heinz Volkmann, der in diesem Jahr 89 Jahre alt wird. Er hatte in Kaufungen gewohnt, hatte diese Region sehr geliebt, zog aber nach dem Tod seiner Ehefrau vor einem Jahr nach Einhausen, berichtet er. Das hatte sich ergeben, da seine Tochter Corinna Koch (aktiv im TV Einhausen) und sein Schwiegersohn Hans-Joachim Koch (Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins) hier leben.

Mit der Architektin Ulrike Miltenberger (Heidelberg) und ihrem Lebensgefährten, dem Elektrotechniker Stefan Herschkel (Bielefeld), die 2021 nach Einhausen gekommen waren, unterhielt sich Bürgermeister Helmut Glanzner ebenfalls. Sie hatten ein älteres Haus gekauft und lobten die Mitarbeiter der Verwaltung, die ihnen bei Fragen und Problemen unbürokratisch geholfen hätten.

Auch Kristin Keil mit Tochter Marla (acht Monate) und Nicole Schmitt mit Tochter Luisa (sechs Monate) waren zum Neubürgerempfang gekommen. Kristin Keil hat mit ihrem Ehemann im Neubaugebiet Im Knippel ein Haus gebaut. Im Herbst konnten sie einziehen. Nicole Schmitt hingegen ist nach eigenen Angaben ein Einhäuser Urgewächs. Neubürger sei ihr Ehemann Markus, der aus Wald Michelbach stamme und vor drei Jahren der Liebe wegen nach Einhausen gezogen sei. ml

Auch ein kurzer Exkurs in die Historie durfte nicht fehlen. Glanzner erinnerte daran, dass 1937 die beiden Teilgemeinden Großhausen (evangelisch) und Kleinhausen (katholisch) vereint wurden. Im Jahr 2018 konnte das 1250-Jahre-Jubiläum gefeiert werden.

Mehrere Großprojekte

Beim Blick in die Gegenwart berichtete der Bürgermeister über die aktuell anstehenden Großprojekte: Der Neubau des Sport- und Kulturtreffs, die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses sowie die Schaffung von sozialem Wohnraum – unter anderem in der Peterstraße. Der im Bau befindliche verbreiterte Steg für Radfahrer und Fußgänger mache die Überquerung der Weschnitz attraktiver und sicherer. In der Ortsmitte, unweit des neuen Steges, entsteht ein grünes Klassenzimmer für die Grundschule, und als Aufenthaltsort für Vereine. Ein Rundweg beidseitig der Weschnitz soll in diesem Jahr hergestellt werden.

Stolz konnte der Bürgermeister über die örtlichen Sport- und Freizeitanlagen berichten, etwa über das Hallenbad, in dem aktuell jedoch die Lüftungstechnik saniert werden muss. Neu eingeweiht wurde gerade erst der größte örtliche Spielplatz „Im Böhlchen“. Ende Juni wird auch der runderneuerte Skaterpark mit Freizeitanlage offiziell eröffnet. Zwei neu gebaute viergruppige Kindergärten mit flexiblen Betreuungsangeboten wurden im vergangenen Jahr neu eingeweiht und der Standort der Grundschule an der Weschnitz sei für die Zukunft gesichert. Mit dem beschlossenen Neubau eines Wohnhauses mit Arztpraxen in der Ortsmitte sei auch die medizinische Versorgung gesichert.

Glanzner versicherte, dass die Natur in Einhausen eine große Rolle spiele. Jäger, Landwirte, Vogel- und Naturschutzliebhaber setzen sich für die Erhaltung und Optimierung der wunderschönen und ökologisch wertvollen Bruchlandschaft ein.

„Einhausen wächst und entwickelt sich positiv, hat ein hervorragendes Wohlfühlklima, Neubürgerinnen und Neubürger werden schnell integriert“, fasste Glanzner zusammen. Man habe niedrige Gebühren und Steuersätze, seit acht Jahren einen ausgeglichenen Haushalt. Die örtlichen Vereine werden regelmäßig mit entsprechenden Zuschüssen unterstützt. „Einhausen unterhält eine moderne und zeitgemäße Infrastruktur, in die wir in den vergangenen Jahren einiges investieren mussten. Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz sind dabei von besonderer Bedeutung“, sagte Glanzner.

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Verwaltung stellte sich vor

Der Bürgermeister wünschte allen Anwesenden gute Unterhaltung und viele neue Kontakte in entspannter Atmosphäre. Er sei selbst gerne Ansprechpartner für die Bürger – etwa bei den regelmäßigen Bürgermeistersprechstunden.

Zu diesem Angebot gehörte am Samstag auch die Vorstellung der Amtsleiter der Gemeinde. Katja Karg (Finanzen), Stefan Grimm (Personal-, EDV- und Organisationsabteilung), Andreas Derst (Hauptamt), Heike Kaiser (Bauamt), Peter Gundolf (Bauhof), René Röver (Öffentlichkeitsarbeit) und Christoph Röll (Gemeindebrandinspektor) waren dazu persönlich in die Mehrzweckhalle gekommen. „Auf dass sie sich in Einhausen wohlfühlen“, rief Helmut Glanzner zum Schluss seiner Rede in den Saal. Danach wurde der Sektempfang eingeläutet. Eine Jutetasche als Geschenk, in der sich unter anderem zwei Bons für ein Getränk und Bratwurst für das Heckenfest fanden, gab es zum Abschluss der Veranstaltung noch mit dazu.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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