Soziales

Beim Einhäuser Seniorennachmittag wurde gemeinsam gesungen

Zuerst besuchte der Evangelische Kindergarten das Gemeindehaus, anschließend Pfarrerin Beatrice Northe.

Von 
Tara Seipp
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Matthias Arnold am Klavier, während die ehrenamtliche Helferin Hildegard Gottwald mit ihm und den Senioren singt. © Tara Seipp

Einhausen. Musikalisch ging es beim Seniorennachmittag im Evangelischen Gemeindehaus zu. Die Kinder des benachbarten Evangelischen Kindergartens leisteten den älteren Menschen Gesellschaft und sangen Lieder mit ihnen. „Das hat die Anwesenden sehr gefreut, schließlich kommen viele nicht mehr so oft mit Kindern in Kontakt, besonders, wenn sie im Heim leben. Da ist eine solche Gelegenheit für viele etwas Besonderes“, sagte Hildegard Gottwald, Sprecherin des Teams der ehrenamtlichen Helferinnen.

Es gab Erdbeerkuchen, Bienenstich und Streuselkuchen. „Gesponsert wurden die Erdbeeren von Dietmar Ahlheim, der einen Familienbetrieb Ahlheim-Rosenhof in Schwanheim leitet“, fuhr Gottwald fort.

Erdbeeren wurden für Nachmittag gesponsert

Sie und ihr Mann Gerhard Gottwald kochen regelmäßig Marmelade für gemeinnützige Zwecke, dieser Familienbetrieb unterstütze dies.

„Mein Mann wollte die Erdbeeren kaufen und erzählte Ahlheim, dass ich einen Kuchen zu diesem Nachmittag mitbringen würde und wir aus dem Früchten erneut Marmelade machen. Da sagte Ahlheim, dass mein Mann diese nicht bezahlen müsse und er das Vorhaben gern unterstütze.“

Der Kuchen fand reichlich Anklang und die Platte war nach nicht allzu langer Zeit bereits leer. Während sich die Besucher stärkten, trug Albert Philipp Herrmann Gedichte über Erdbeeren vor. Für ihn war es nicht der erste Besuch beim Seniorennachmittag. Um über die Situation deutscher Flüchtlinge im 19. Jahrhundert zu erzählen, wurde er im vergangenen Jahr bereits in das Evangelische Gemeindehaus eingeladen.

Zudem ist er Autor von zwei Romanen. Sein erstes Buch, „Wendels Träume“, schrieb er 2016, das zweite, „Evas Gedanken“, folgte im Jahr 2022. Die Romane spielen in der Region vor 400 Jahren. Nach einem kurzen Ausflug in die Literatur ging der Nachmittag in die musikalische Richtung.

Beatrice Northe, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Einhausen, sang mit den Besuchern verschiedene Lieder. Der Organist und Pianist Matthias Arnold begleitete sie dabei musikalisch am Klavier. Es wurden Lieder wie „Tief im Odenwald“, „Geh aus, mein Herz und suche Freud´“, „Auf der Lüneburger Heide“, „Im Frühtau zu Berge“ oder „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ gesungen.

„Ohne Lorsch wäre es nur halb so schön“

Zuvor lobte Arnold, der diplomierter Musiker und in der Kirchengemeinde fest angestellt ist, wie gut Inklusion dort funktioniere. „Ich habe eine körperliche Behinderung und kann nur mit einem Auge lesen und trotzdem beherrsche ich Tasteninstrumente einwandfrei. Die Toleranz für meine Behinderung ist in der Kirche enorm und es sind immer helfende Hände da“, betonte er. Er sei vor allem Beatrice Northe dankbar. Sein Hobby und seine Liebe zur Musik habe er zu seinem Beruf gemacht. Er spielt bereits seit 40 Jahren seine Instrumente.

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Michael Volk
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„Ich denke aber, wenn man akzeptiert werden will, muss man jeden Tag bereit sein, zu lernen“, fügte er hinzu. „Ich liebe mein Leben auch mit Behinderung und genieße es jeden Tag.“ Besonders gerne ist er in der Natur in Lorsch oder Einhausen unterwegs, mag an den beiden Kommunen vor allem aber die Offenheit und Gemeinschaft. „Ich bin stolzer Einhäuser, aber muss auch sagen, ohne Lorsch wäre es nur halb so schön“, lacht er.

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