Digitalisierung

Schnelles Glasfaser-Internet für Einhäuser Haushalte

Die Telekom informierte im Bürgerhaus über ihre Planungen. Der Ausbau soll im Norden bis 2024, im Süden bis 2025 abgeschlossen sein.

Von 
Marvin Zubrod
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Telekom-Regionalmanagerin Simone Remdisch informierte im Bürgerhaus zu den Planungen des Konzerns zum Glasfasernetz-Ausbau in Einhausen. © Zelinger

Einhausen. Bis 2025 soll die Hälfte aller Haushalte im Kreis Bergstraße über einen Glasfaser-Anschluss verfügen, bis 2030 sollen es sogar 90 Prozent sein. So steht es jedenfalls im Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen auf Kreisebene. Helfen soll dabei die 2021 gegründete Gigabitregion Frankfurt-Rhein-Main, der letztes Jahr auch Einhausen beitrat.

Der Zusammenschluss besteht aus insgesamt 139 hessischen Kommunen und hat sich zum Ziel gesetzt, eine schnelle und kostengünstige Glasfaserversorgung in der Region zu errichten. Hierfür kooperiert die Gesellschaft mit mehreren Telekommunikationsunternehmen: Deutsche Giga-Netz, Deutsche Glasfaser Wholesale und Telekom Deutschland. Letztere hatte für Mittwoch zu einer Informationsveranstaltung ins Einhäuser Bürgerhaus eingeladen, um Neuigkeiten zum geplanten Glasfasernetz in Einhausen Nord zu präsentieren.

Keine Kosten für die Gemeinde

Bürgermeister Helmut Glanzner betonte zu Beginn im gut gefüllten Saal, dass es sich bei der Glasfaser-Verlegung um ein wirtschaftliches Projekt der beteiligten Unternehmen handele. Für die Gemeinde entstünden keine Kosten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Glasfaserverlegung bis ins Haus, in der Marketingsprache der Telekom auch „Fiber to the Home“ (FTTH) genannt, ermöglicht Internetgeschwindigkeiten von 1000 Megabit bzw. 1 Gigabit pro Sekunde. Zum Vergleich: Die klassischen Kupferleitungen bieten maximal 250 Mbit pro Sekunde. Spätestens seit Homeoffice und Schulschließungen weiß man solch ein Angebot in Deutschland zu schätzen.

„Das ist die Zukunft“, betonte Simone Remdisch, die durch den Abend führte. Die Regionalmanagerin im Infrastrukturbetrieb der Telekom warb mit „Wertsteigerungen von fünf bis acht Prozent für Immobilien“, die eine solche Investition abwerfe.

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Ob dieses Argument auch den Studenten in einer Mietwohnung davon überzeugt, einen entsprechenden Vertrag abzuschließen, sei mal dahingestellt. Bei einer durchschnittlichen Internetnutzung unter den 14- bis 29-Jährigen von 4,5 Stunden pro Tag – das geht aus eine Online-Studie von ARD und ZDF hervor – dürfte ein schnelles Netz aber nach wie vor attraktiv sein.

Zudem liegen die alten Kupferkabel „seit Jahrzehnten unter der Erde“ und seien daher störungsanfälliger, erklärte Remdisch. Ende des ersten Quartals wolle man mit der Verlegung in Einhausen-Nord beginnen.

Kleine bauliche Maßnahmen

Bis spätestens bis Mitte 2024 soll das Ausbauprojekt nördlich der Weschnitz abgeschlossen sein. Im selben Jahr erfolgt der Glasfaserausbau in Einhausen-Süd, den die Telekom bis 2025 fertigstellen möchte. Insgesamt bis zu rund 3200 Haushalte sollen laut Aussage des Unternehmens davon profitieren – 1200 im Norden und 2000 im Süden der Kommune.

Voraussetzung hierfür sind kleine bauliche Maßnahmen. Zunächst wird die Glasfaser-Leitung von einem Hauptverteiler zu einem Unterverteiler und von dort in die entsprechende Straße gelegt. Anschließend erfolgt der Ausbau bis an das Gebäude.

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Thomas Tritsch
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In vielen Fällen geschieht das mithilfe einer sogenannten „Erdrakete“. Diese gräbt sich mittels Luftdrucks durch die Erde bis zum Haus und schafft einen Kanal für die Rohre, in die später die Glasfasern eingeblasen werden.

Hierfür werden an der Grundstücksgrenze und am Haus zwei kleine Baugruben ausgehoben, die nach eigener Aussage des Unternehmens „keine Spuren hinterlassen“. Anschließend erfolgt die Installation im Hausinneren.

Wer mehr über die Vorteile von Glasfaser erfahren möchte, kann das auf den Webseiten der entsprechenden Anbieter tun. Wie in der abschließenden Fragerunde deutlich wurde, gibt es neben dem Bonner Dax-Konzern nämlich noch weitere Unternehmen in der Region, die sich dem Ausbau der Gigabit-Technologie verschrieben haben. So hat die GGEW vor allem im Südosten der Kommune bereits Glasfaserkabel verlegt.

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