Frauenfrühstück

Schneewalzer und süße Sünden in Einhausen

Zur Fastnachtszeit hatten die Teilnehmerinnen närrische Vorträge mitgebracht und tanzten zur Musik von Helmut Horn.

Von 
Christa Flasche
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Jede Menge Spaß hatten die Teilnehmerinnen beim närrischen Frauenfrühstück im evangelischen Gemeindehaus. Natürlich hatten die Organisatorinnen wieder ein leckeres Büfett vorbereitet. © Thomas Zelinger

Einhausen. Närrisch und ziemlich locker ging es beim Frauenfrühstück zu. Diesmal hatten die Organisatorinnen für ihre Gäste Leckerbissen nicht nur der kulinarischen Art, sondern ebenso von der humorvollen Sorte vorbereitet. Und auch Kritisches wurde zum Frühstück serviert.

Einige der Frauen kamen kostümiert. Zum Beispiel im orientalischen Kostüm, mit einem grünen Federhut als Kopfschmuck, aber auch ein Hauch von Hawaii und Wilder Westen lagen in der Luft.

Die Stimmung war bestens und das evangelische Gemeindehaus voll besetzt. Was vor vielen Jahren mit einmal acht Frauen begonnen hatte, hat sich zu einem stattlichen Kreis an Teilnehmerinnen gemausert. Nicht selten kommen um die 50 Frauen zusammen, um gemeinsam zu frühstücken, zu feiern und interessante Vorträge anzuhören.

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Helmuth Horn, der einzige Mann im Saal, stimmte die Gesellschaft mit dem Akkordeon ein und es wurde dazu ordentlich geschunkelt. Im Vorfeld wurden die Teilnehmerinnen gebeten, eigene närrische Beiträge mitzubringen und diese vorzutragen. Die Themen kamen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen und alle fanden guten Zuspruch beim Publikum.

Los ging’s mit Witwe Bolte sowie Max und Moritz. Witwe Bolte war recht sauer über die Streiche der beiden. Doch die Jungen beschwerten sich, ob gerechtfertigt oder nicht, dass sie immer als die Bösen abgestempelt würden. Huhn, Hahn und Streiche, wie man den Onkel quälen könne, das alles fand Anklang beim Publikum.

Reines Gewissen - trotz Kuchen, Sahne und Kakao

Ein ganz anderes Thema hatte sich eine Besucherin aus Lorsch ausgesucht. „Kann das eine Sünde sein?“, fragte sie in die Runde, als sie von süßen Genüssen schwärmte. Ihr Gewissen sei ganz rein, trotz Kuchen, Sahne und Kakao. Zwischendurch wurden ihr spontan zwei Donuts gereicht und immer wieder ertönte das legendäre Stück von Udo Jürgens: „Aber bitte mit Sahne“. Manche Süßigkeit bringe sogar verbrauchte Energie zurück, schwärmte die Rednerin. Auch sie hatte viele Lacher auf ihrer Seite und erhielt am Ende entsprechenden Applaus.

„Das ist das Los der Frauen“, war bei einem weiteren Vortrag zu erfahren. Wenn sie arbeiten gehen, nennt man sie schnell Rabenmütter, doch wenn sie hinter dem Herd am Kochtopf stehen, machen sie es auch nicht richtig. Powerfrauen werden schnell als Emanzen abgestempelt, und in Frauen, die komplizierte Aufgaben übernehmen, sind angeblich mit ihrem Beruf verheiratet. „Frauen sollten einfach das machen, was sie wollen“, so das Fazit.

Darauf stimmte Helmuth Horn das legendäre „Heile, heile Gänsje“ der Mainzer Fastnachtslegende Ernst Neger an und es wurde wieder eine Runde geschunkelt. Beim „Seniorengebet“, fragte die Vortragende Gott, was sie denn verbrochen habe, dass er sie so mit Arthrose, künstlichen Gelenken und dritten Zähnen strafe. Doch am Ende versöhnte sie sich mit ihrem Gott und dankte ihm, dass sie trotz der vielen kleinen und größeren Zipperlein jeden Tag aufs Neue aufwachen und leben dürfe.

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red
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Erneut griff Helmut Horn in die Tasten des Akkordeons und es ging mit dem „Schneewalzer“ weiter. Dazu standen mehrere Frauen spontan auf und begeisterten mit einer entsprechenden Tanzeinlage.

Genauso fröhlich die nächsten Lieder, zu denen die Damen aus Herzenslust sangen. Das Kufsteinlied stand hier genauso auf dem Programm wie „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Den Abschluss setzte der einzige Mann im Saal passend mit dem Titel „Auf Wiederseh‘n“. Danach bedankten sich die Organisatorinnen bei ihm und übergaben ihm ein Präsent.

Auch sie bekamen noch einmal viel Beifall für die gelungene Veranstaltung und es gab Zugabe-Rufe. Das nächste Frauenfrühstück wird sicher ganz anders, aber nicht minder spannend und fröhlich. Am 15. März berichtet die Lorscherin Anneliese Parzinger über Südengland.

Freie Autorin

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