Groß-Rohrheim/Einhausen. Der Groß-Rohrheimer Pfarrer Martin Müller geht in den Ruhestand. Nach dem Weggang von Pfarrerin Katrin Hildenbrand im September vorigen Jahres hatte Müller ab Oktober 2021 für ein halbes Jahr die Vakanzvertretung in der evangelischen Kirchengemeinde Einhausen übernommen und dabei auch die Entstehung des neuen Evangelischen Kindergartens begleitet. In diesem Sommer hat Beatrice Northe als neue Übergangspfarrerin Martin Müller in Einhausen abgelöst.
Der Starkenburger Propst Stephan Arras wird Martin Müller am 27. November (Sonntag) verabschieden und von seinen Aufgaben entpflichten. Der Gottesdienst in der evangelischen Kirche Groß-Rohrheim beginnt um 14 Uhr.
Einsturzgefährdete Kirche
Pfarrer Müller war mehr als sieben Jahre in der Einhäuser Nachbargemeinde tätig und erlebte im März 2016 dort die größte Schrecksekunde seiner Dienstzeit. „Ich stand plötzlich ohne Kirche da. Es sollten eigentlich nur ein paar Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Da kam die Architektin auf mich zugerannt und sagte, die Kirche müsse sofort geschlossen werden.“
Es bestand akute Einsturzgefahr. Drei Jahre und acht Monate Generalsanierung folgten. Erst am 1. Dezember 2019 konnte die Kirche wieder eröffnet werden.
In seiner Dienstzeit war Martin Müller nach eigenen Angaben die Arbeit mit und für Kinder besonders wichtig. „Wir laden regelmäßig zu Familien- und Kindergottesdiensten ein, die zum Teil auch ökumenisch gefeiert werden. Und ich habe in der Grundschule gern Religionsunterricht erteilt“, betont der Pfarrer, der seinen Ruhestand nun in seiner Heimatstadt Michelstadt verbringen wird.
Jetzt Zeit für die Astronomie
Dort will er sich unter anderem einem Hobby widmen, für das in seinem Pfarrdienst zu wenig Zeit blieb: der Astronomie. Er schaue gern mit Fernrohren in den Himmel und interessiere sich für die Verbindung von Evolution und Theologie. „Evolution ist für mich kein Gegensatz zur Schöpfung. Für mich ist sie vielmehr das Schönste, was es an Gottes Schöpfung gibt“, sagt der evangelische Pfarrer.
Evangelische Theologie hatte Martin Müller in Marburg und Heidelberg studiert. Sein Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pfarrer, absolvierte er in den Babenhäuser Dorfkirchengemeinden Hergershausen und Sickenhofen und im Anschluss sein Spezialvikariat in der Klinikseelsorge Darmstadt.
Vor seiner Dienstzeit in Groß-Rohrheim war Martin Müller bereits als Pfarrvikar in der Gemeinde Triangelis Eltville-Erbach-Kiedrich tätig. red
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