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Naherholung an der Einhäuser Weschnitz wird noch attraktiver

Die Natur ist ein abwechslungsreicher und spannender Spielplatz, wie etwa die Naturfreunde mit ihren Aktionen beweisen. Der Aufenthalt an der Weschnitz soll künftig noch attraktiver auch für ältere Erholungssuchende werden.

Von 
Janine Ak
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Die Natur ist ein abwechslungsreicher und spannender Spielplatz, wie etwa die Naturfreunde mit ihren Aktionen beweisen. Der Aufenthalt an der Weschnitz soll künftig noch attraktiver auch für ältere Erholungssuchende werden. © Lotz

Einhausen. Die Gemeindevertretung hat in ihrer jüngsten öffentlichen Sitzung der Entwurfsplanung der Landschaftsarchitektin Anette Ludwig vom Büro Contura in Gernsheim für die Aufenthaltsflächen „Grün-blaues Klassenzimmer“ und „Weschnitzrast“ einschließlich der Umgestaltung des Spielplatzes am Hallenbad mehrheitlich zugestimmt. Bei der Abstimmung enthielten sich drei Mitglieder aus den Reihen der SPD-Fraktion.

Deren stellvertretender Fraktionssprecher Reimund Strauch hatte zuvor moniert: „Wir können nicht Dinge beraten, zu denen kein Protokoll existiert“. Die Konzeption sei aber „in Ordnung“. In der öffentlichen Sitzung des Bau-, Umwelt- und Gemeindeentwicklungsausschusses am 4. Juli hatte Landschaftsarchitektin Anette Ludwig vom Büro Contura in Gernsheim einen ersten Entwurf für die Neugestaltung des Grünzugs an der Weschnitz vorgestellt.

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Das Projekt wird mit 270 000 Euro aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ gefördert. Für die Umgestaltung des Spielplatzes am Hallenbad sollen Restmittel aus dem Programm „Stadtumbau Mittlere Bergstraße“ eingesetzt werden, die unter anderem in Bensheim nicht eingesetzt wurden.

Mit dem Beschluss in der Gemeindevertretung wird der Gemeindevorstand beauftragt, auf Basis des Entwurfs „die Planungen weiter voranzutreiben, die erforderlichen Genehmigungen einzuholen und die Baumaßnahmen umzusetzen“.

Man kam nicht ran, damals

Stefanie Seitz von der CDU-Frakiton, die das Projekt angestoßen hatte, äußerte sich zur Motivation. Sie sei vor vielen Jahren nach Einhausen gezogen. Damals hätte sie gern mit ihrem kleinen Kind an der Weschnitz gespielt, aber: „Man konnte nicht ran.“ Das Allerwichtigste sei der neue Steg, der die Aufenthaltsbereiche an den beiden Ufern verbindet (wir berichteten). Und auch die geplante öffentliche Toilette werde Veranstaltungen wie etwa dem Ortsflohmarkt zugute kommen.

Das Projekt soll laut Landschaftsarchitektin Anette Ludwig lernen und spielen in der Natur ermöglichen, den Naturraum Teil des Orts werden lassen sowie kühle Erholungsorte an heißen Tagen schaffen.

Ein ruhiger Ort, an den Erholungssuchende sich zum Beispiel mit Kleinkindern zurückziehen können, soll die Fläche werden, auf die der Besucher stößt, wenn er über den neuen Steg über die Weschnitz in den nördlichen Teil kommt. Hier sollen Erholungssuchende auf einem Holzpodest unter dem Baum liegen und in die Blätter schauen können.

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Daran schließt sich ein Bereich mit Sand sowie mit Holzstämmen und Findlingen an. In der angrenzenden Blütenwiese können Bürger in einem Holz-Liegestuhl entspannen, während nebenan möglicherweise Grundschüler im Schulgarten werkeln.

Im hinteren Bereich des Geländes ist eine Reihe von Obstbäumen mit einer Hängematte geplant und lange Baumstämme zum Balancieren und Sitzen: Das grüne Klassenzimmer. Sein blaues Pendant befindet sich direkt an der Weschnitz. Dort ist eine Treppe mit Stufen zum Sitzen vorgesehen.

Kneipp-Becken vorgesehen

Im Fluss selbst soll ein Kneipp-Becken entstehen. Über Stein-Tritte gelangen Bürger über die Weschnitz in den südlichen Teil der Grünanlage. Hier bildet die vorhandene Stufenanlage einen Übergang zum grün-blauen Klassenzimmer am gegenüberliegenden Ufer.

Beim Spielplatz am Hallenbad, der bisher der Sonne ausgesetzt war, wird die Fläche entsiegelt und es werden Schatten spendende Bäume gepflanzt. Zusätzlich wird ein separater Spielplatz für Kleinkinder angelegt, auf dem die Kinder schaukeln, klettern und mit Sand und Wasser spielen können.

Am westlichen Rand des Geländes sollen barrierefreie Toiletten und ein Kiosk mit Ausschank eingerichtet werden: die sogenannte Weschnitzrast. Im daran angrenzenden Hain gibt es die Möglichkeit, im Schatten der Bäume Bierbänke aufzubauen, etwa bei Vereinsfeiern.

Die Anlieferung von Lebensmitteln wird auch mit einem größeren Fahrzeug durch die schmalste Stelle zwischen Trafohäuschen und Spielplatz möglich sein. Diese ist 3,50 Meter breit. Der Kiosk kann aber auch von westlicher Seite her angefahren werden.

Weitere Sitzmöglichkeiten auf Rundbänken wird es rund um die Spielplätze geben. Eingezäunt werden diese nicht. Bedenken der Ausschussmitglieder, Kinder könnten mit Radfahrern kollidieren, räumte die Architektin aus: Die neue Fläche sei als besonderer Bereich erkennbar und animiere Radfahrer dazu, abzusteigen und vielleicht sogar eine Pause einzulegen.

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