Heldenbrücke

Könnte auch der Kreis für einen Steg bei Einhausen zahlen?

Kreistagsfraktion der Freien Wähler sieht überörtliche Bedeutung der Weschnitzquerung

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kel/red
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Nach Auffassung der Freie Wähler-Kreistagsfraktion sollte sich auch der Kreis an den Kosten für einen Ersatzneubau der maroden Heldenbrücke beteiligen. © Gutschalk

Einhausen. Der Kreis Bergstraße sollte sich finanziell an der Errichtung einer neuen Weschnitzquerung zwischen Einhausen und Biblis beteiligen. Das fordert jetzt die Kreistagsfraktion Freie Wähler. Es geht um den Ersatz der baufälligen Heldenbrücke. Wie berichtet kann der schmale Radfahrer- und Fußgängersteg, der an der Gemarkungsgrenze beider Kommunen auf Bibliser Gebiet steht, wegen massiver Korrosionsschäden seit März 2021 nicht mehr genutzt werden. Der Übergang ist mit Gittern von beiden Seiten gesperrt. Ein Ersatzneubau könnte im Rahmen der geplanten großen Weschnitzdeicherneuerung erfolgen. Die Kosten dafür werden jedoch nicht durch das Land getragen.

Während sich die Gemeindevertretung in Einhausen dafür ausgesprochen hat, gemeinsam mit Biblis einen neuen Steg zu finanzieren, wurde eine solche Investition in der Nachbarkommune zuletzt mit Blick auf die Kosten abgelehnt. Das sorgte in Einhausen für Verärgerung bei den Kommunalpolitikern.

„Wichtige Verbindung“

Die Fraktion Freie Wähler im Bergsträßer Kreistag weist jetzt in einer Pressemitteilung nachdrücklich auf den überörtlichen Charakter der defekten Weschnitzbrücke hin und fordert, dass sich die Kreisverwaltung direkt an den Kosten beteiligt oder entsprechende Zuschussmöglichkeiten eruiert. „Es kann und darf nicht allein von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde Biblis abhängen, ob eine seit Jahrzehnten bestehende, überregional wichtige Rad- und Fußwegverbindung aufgegeben oder erneuert wird“, fordert Yvonne Seitz, in Biblis wohnende Kreistagsabgeordnete der Freien Wähler.

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Fraktionsvorsitzender Walter Öhlenschläger erinnert daran, dass das Ried ein Teil der Tourismusregion Bergstraße ist und dass die besagte Brücke die Bergstraße mit dem Ried verbindet. „Da kann und darf es nicht an ein paar tausend Euro hängen ob eine solch traditionelle und wichtige Verbindung bestehen bleibt oder aufgegeben wird“.

Seit vielen Jahrzehnten würden schließlich Wanderer und Radfahrer die Heldenbrücke, die die Weschnitz zwischen der Einhäuser und der Bibliser Gemarkung überspannt, benutzen. Seit der Sperrung müssten Nutzer der Brücke, und das sind nach Einschätzung der Freien Wähler nicht nur Einhäuser und Bibliser sondern auch Groß-Rohrheimer, Bürstädter sowie Radfahrer und Wanderer aus dem weiteren Umkreis, größere Umwege in Kauf nehmen. Nach Meinung der Freie Wähler-Kreistagsfraktion ist der aktuelle Zustand auf Dauer nicht tragbar.

„In der Gemeinde Einhausen hat man die Sinnhaftigkeit einer neuen Brücke erkannt und ist zur Übernahme der auf die Gemeinde zukommenden Kosten bereit. Anders in der Gemeinde Biblis. Dort wollen die in der Gemeindevertretung vertretenen Fraktionen in einer neuen Brücke bislang keinen Nutzen für die eigenen Bürger erkennen. Allerdings ist die finanzielle Situation der Großgemeinde auch alles andere als rosig“, schreibt die Kreistagsfraktion Freie Wähler in einer Presseerklärung zum Thema. kel/red

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