Junge Familien

Kita-Neubauten in Einhausen liegen im Zeitplan

Von 
Felix Wolf
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Einhausen. In wenigen Wochen, am 28. April, soll die neue evangelische Kindergartenstätte in Einhausen an der Kreuzung des Neuröder Weges und der Martin-Luther-Straße bezugsfertig sein. Ein paar Monate später soll dann auch die kommunale Kindertagesstätte an der Ecke der Carl-Benz-Straße folgen. Stichtag der Fertigstellung ist hier der 31. August 2022. Am vergangenen Freitag wurden beide künftige Betreuungseinrichtungen von den Gemeindevertretern Einhausens in Augenschein genommen.

Bürgermeister Helmut Glanzner zeigte sich erfreut über das schnelle Vorankommen des Projektes und zuversichtlich, dass die Arbeiten innerhalb des zeitlichen und finanziellen Rahmenplans in dieser Stetigkeit fortgesetzt werden können. Die Bauleitung von der OBG Rhein-Neckar legt beim Bau der Kita, in Absprache mit der Gemeinde Einhausen, Wert auf das Einbeziehen lokaler Dienstleister.

Zügig dank modularer Bauweise

Innerhalb dieser Zusammenarbeit kam es zu einem schnell stehenden Rohbau, nach dem erstem Spatenstich am 23. September 2021. Grund für das schnelle Errichten der Gebäude ist eine modulare Bauweise. Bei dieser werden die benötigten Bausteine bereits im Werk zugeschnitten. Dies geschieht anhand von zugesendeten Bauplänen. Somit finden auf der Baustelle keine Säge- oder Anpassungsarbeiten statt, da die Steine passgenau geschnitten werden und bereits alle Einsparungen für Türen oder Fenster berücksichtigt wurden.

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Somit bleibt der Geräuschpegel der Baustelle auf einem angemessenen Maß, durch welches sich keine Anwohner gestört fühlen. Palettenweise werden dann die Steine geliefert, zusammengefasst in Paketen, die für das Errichten einer Mauer vorgesehen sind. Die Steine sind beschriftet und werden nun einfach nach Plan aufeinander gebaut. „Eigentlich ist es wie Lego bauen“, sagt der Geschäftsführer der OBG Rhein-Neckar, Benno Rösch.

Oberbauleiterin der OBG Ulrike Weber-Wolf ist zufrieden mit dem Fortschritt in der Kindertagesstätte, welche Ende April an die Evangelische Kirche als Träger übergeben werden soll. „Wichtig war, die wichtigsten Gewerke vor dem Winter fertigzustellen und das ist uns gelungen“, erinnert sie.

In den nächsten acht Wochen können viele Arbeiten gleichzeitig stattfinden, was zum Einhalten des Zeitplanes beitragen würde. Darunter sind Maßnahmen wie das Installieren von Innentüren, Fliesen und das Anbringen der schallabsorbierenden Akustikdecken. Diese Decken werden auch dringend nötig sein, wenn die Kita von Kindern belebt ist, hieß es bei der Baustellen-Begehung.

Das U-förmig angelegte Gebäude zeichnet sich durch seine breiten Flure aus, die sich durch das Gebäude ziehen und alle Räume miteinander verbinden. Mit Fenstern, die zum Innenhof gerichtet sind, werden sie von natürlichem Licht durchflutet und bieten den Kindern und dem Kita-Personal in Zukunft Blick auf die Außenanlagen der Kita.

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Der Grund für die breiten Flure: Sie können als anpassbare Spielfläche für die Kinder genutzt werden, erklärt Matthias Binder vom Architektenbüro „Baer Binder Architekten“. Spielgeräte und Garderoben sollen individuell zu bewegen sein, um die Flure an die jeweiligen Situationen anpassen zu können. Da das Gebäude in einem Notfall von vielen Punkten des Flurs aus evakuierbar ist, müssen die Flure nicht als Rettungswege freigehalten werden, wodurch auch Spielgeräte auf den Fluren ihren Platz finden können.

Anlieferungen von zum Beispiel Lebensmitteln für die Küche und Abholungen wie die des Hausmülls finden von der Straßenseite aus statt, wodurch die Kindertagesstätte als in sich geschlossenes Gebäude wirkt, zu dem niemand von außen Zugang hat.

Der Innenhof der Kita ist von allen Seiten des Gebäudes begehbar. Die einzelnen Gruppen- und Ruheräume haben einen direkten Zugang zu den zentralen sanitären Anlagen. Die Nutzer müssen nicht den Flur betreten. Zwei Gruppenräume teilen sich eine solche Anlage.

Neben den vier Gruppen- und Ruheräumen finden sich noch ein Turn- oder Bewegungsraum für die Kinder, eine Küche, ein Gemeinschaftsraum sowie ein Verwaltungstrakt im Gebäude.

90 bis 100 Kinder sollen sich in diesem Jahr in der Einrichtung einfinden. Laut Bürgermeister Glanzner wäre der Bedarf für dieses Jahr damit abgedeckt. Er werde künftig durch das Wachstum der Gemeinde weiterhin ansteigen.

Außenanlage nach den Ferien

Anfang Mai soll die Kita alle Abnahmen bestanden und eine offizielle Betriebserlaubnis des Kreis Bergstraße erhalten haben. Die Gestaltung der Außenanlagen sei dann für den Zeitraum nach den Sommerferien vorgesehen.

Mit regem Interesse begutachteten die Gruppe der Gemeindevertretung und Interessierte die Baustelle und liefen die einzelnen Räume ab. Innerhalb des Gebäudes machte sich dabei jetzt das Gefühl von viel Raum breit, welches durch den breiten Flur, der sich einmal durch das Gebäude schlängelt, ausgelöst wird. Natürlich wirken die Räumlichkeiten im Moment noch sehr viel weiter, als es später der Fall sein wird, schließlich fehlen noch Türen, Garderoben, Spielgeräte und vieles mehr.

Dennoch bieten die großzügig bemessenen Räume sowie der frei bespielbare Flur bereits ein Gefühl von Platz. Noch sieht man durch die Fenster des Flurs auf den Innenhof nur braune Baustellen-Erde, doch das Sonnenlicht im Gang ließ bei der Baustellen-Begehung schon ein Gespür davon entstehen, wie es später einmal sein wird, wenn man vom Flur auf grüne Außenanlagen blicken kann.

Baugleich, aber spiegelverkehrt

Ab Anfang April findet dann in der kommunalen Kita, im Rahmen eines pädagogischen Konzeptes, die Zusammenarbeit mit der Kita-Leitung statt. Ideen zur Ausgestaltung und Konzeptionierung des Gebäudes von dieser Seite sollen das Optimum aus dem Gebäudekonzept herausholen. Mit dem Unterschied, dass die beiden Neubauten spiegelverkehrt gebaut sind und sich das Farbkonzept unterscheiden wird, sind beide Gebäude baugleich.

Das vereinfachte die Bauarbeiten ungemein. In weiser Voraussicht habe man Baumaterialien für beide Baustellen früh eingekauft, als erste Bedenken kamen, dass Material aufgrund der Pandemie so kurzfristig nicht mehr zur Verfügung stehen würde, sagte Ulrike Weber-Wolf. Die Bedenken waren gerechtfertigt, ist es heute doch bereits deutlich schwerer, beispielsweise Stahl für einen Neubau zu besorgen.

35 Tonnen Stahl wurden pro Kita verbaut, die sich auf eine Fläche von jeweils 860 Quadratmeter ausbreiten.

Helmut Glanzner lobte die Geschwindigkeit und Präzision, mit der die Bauarbeiten vonstatten gingen. In der Carl-Benz-Straße befindet sich das Gebäude auf der Ecke, der Weg, der neben dem Gelände vorbeiführt, wird als verkehrsberuhigter Bereich angelegt.

Ein Parkplatz und ein Bolzplatz

Zwischen Straße und Gebäude soll sich dann ein Parkplatz für die Eltern mit Platz für insgesamt 45 Fahrzeuge sowie ein Spiel- oder Bolzplatz befinden.

Aufgrund der Lage der Kita im Feld habe man vorab mehr Untergrundarbeiten vornehmen müssen, die durch starke Regenfälle gegen Ende von 2021 erschwert wurden, hieß es bei der Baustellenbegehung. Aufgrund dessen ließen sich die Bodenplatten erst im Januar dieses Jahres verlegen.

Dennoch ist man auch hier im Zeit- und Finanzplan. In wenigen Tagen plant man mit der fertigen Betonierung der Decken. Denn steht man momentan im breiten Flur in der Carl-Benz-Straße, dann sieht man noch den blauen Himmel über sich.

Nach anderthalb Stunden Besichtigungszeit beider Baustellen zeigte sich die Mitglieder der Einhäuser Gemeindevertretung zufrieden mit dem gesehen Baufortschritt. Bürgermeister Helmut Glanzner lobte auch die Zusammenarbeit zwischen der Planung und Projektüberwachung durch „Baer Binder Architekten“, die Bauherrschaft und Projektsteuerung durch die Gemeinde Einhausen sowie die Arbeit von OBG Rhein-Neckar als Generalunternehmen.

Redaktion

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