Kirche

„Und der liebe Gott gab Einhausen gleich mit dazu“

Lorscher Pfarrer Michael Bartmann stellte sich nach Fusion der katholischen Kirchengemeinden als neuer Pfarrer für Einhausen vor

Von 
Tara Seipp
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Die zusätzliche Aufgabe bedeute für ihn eine Menge Mehrarbeit, erläuterte Michael Bartmann. Eine 40-Stunden-Woche sei für ihn ein Fremdwort. Trotzdem wolle er „viel bei den Leuten sein“, versprach er. © Neu

Einhausen. „Ich freue mich, dass ihr wieder so zahlreich vertreten seid“, begrüßte Küster Reinhold Rau die knapp 40 Anwesenden im Pfarrzentrum. Der Nachmittag sollte den Senioren aus der Gemeinde die Möglichkeit geben, sich mit Pfarrer Michael Bartmann auszutauschen, für den es der erste Besuch bei der Veranstaltung war. „Heute kann man mit einem Pfarrer über Gott reden, er kennt sich auch mit schwierigen Fragen aus“, betonte Rau. Damit spielte er auf den Ostergottesdienst an, in dem Bartmann eine besondere Geschichte vorgelesen hatte.

Ein Mann habe einen Priester gefragt, ob im Himmel Fußball gespielt werden könne. Dieser entgegnete darauf, dass er erst überlegen und sich mit Gott austauschen müsse. Einige Wochen später liefen sich die beiden erneut über den Weg, der Mann stellte dieselbe Frage. Der Priester überbrachte ihm zwei Nachrichten, eine gute und eine schlechte: „Die gute ist, im Himmel wird Fußball gespielt, die schlechte ist, du stehst am Freitag im Tor“. Viele Senioren erinnerten sich an die Erzählung und unterhielten sich angeregt.

Pfarrer Bartmann ist seit der Fusionierung der Kirchen Lorsch und Einhausen für beide Kommunen zuständig. „Wissen Sie, als gebürtiger Bensheimer bin ich auf neutralem Gebiet aufgewachsen“, stieg dieser humorvoll in seine Ansprache ein. Das Schicksal habe ihn anschließend nach Lorsch geführt. „Dann sagte sich der liebe Gott, wenn du schon da bist, kriegst du Einhausen gleich mit dazu“. Die Senioren lachten laut und applaudierten.

„Seid geduldig mit mir, ich werde mein Allerbestes geben.“

Bartmanns Ziel sei es, ein schönes Miteinander zwischen den beiden Kommunen zu erleben. Für die Bewohner sei durch die Fusion der Kirchen vieles neu, so auch für den Pfarrer. „Seid geduldig mit mir, aber ich werde mein Allerbestes geben“, versprach er. Seine bisherigen Tätigkeiten würden schließlich nicht stillstehen, es sei nur mehr hinzugekommen.

„Eine 40-Stunden-Woche ist für mich ein Fremdwort“, sprach er schmunzelnd. Neben Kranken- und Altenbesuchen gebe er Kommunionskurse, besuche Kindergärten und Altenheime und sei beschäftigt mit dem Vor- und Nachbereiten von Beerdigungen. Davon gebe es in Lorsch und Einhausen knapp 150 im Jahr. Zudem löse er alle Angelegenheiten im seelsorglichen Bereich selbst. „Meine Arbeit wird nie langweilig, und dabei ist mir besonders wichtig, viel bei den Leuten zu sein“, verriet Bartmann. Falls einer der Senioren etwas auf dem Herzen habe, solle man nicht zögern, ihn jederzeit anzusprechen. Zum Abschluss seiner Ansprache segnete er die Besucher und sprach mit ihnen gemeinsam das Vaterunser.

Ausklang des Nachmittags bei Kaffee und Kuchen

Für die Arbeit des Pfarrers fand Küster Rau ausschließlich lobende Worte: „Wir freuen uns, dass er heute als besonderer Gast am Seniorennachmittag teilnimmt und sind alle sehr zufrieden mit ihm“. Er wünsche ihm viel Kraft für die vermehrten, anstehenden Aufgaben. Das Debüt im Pfarrzentrum sei nicht Bartmanns letzter Besuch bei den Senioren gewesen und in der Zukunft nun öfter geplant.

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Die Anwesenden ließen die Veranstaltung schließlich bei Kaffee und Kuchen ausklingen, der von den fünf Helferinnen Hildegard Gottwald, Maria Hartnagel, Renate Becker, Anita Wiegand und Ingrid Degenhardt an einem Buffet herausgegeben wurde. „Die Stimmung ist super, das Wetter zwar nicht, aber das trübt unseren Nachmittag hier nicht“, fand Rau abschließende Worte an die Besucher.

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