Inspektion

Einhäuser Jugendwehr zeigt, dass sie im Notfall handeln kann

Team meistert Übung, bei der ein Brand zu bekämpfen und eine bewusstlose verletzte Person zu retten war.

Von 
Norbert Weinbach
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Vier Mädchen und elf Jungen der Jugendfeuerwehr Einhausen traten mit ihren Betreuern Patrick Fleer, Benjamin Ohl, Max Stürmer, Marco Lusiardi, Silas Gottwald und Florian Röll zur Inspektion an. © Weinbach

Einhausen. Es ist dämmrig und es beginnt zu regnen, als am Samstagabend vor dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr von Einhausen die Inspektion der Jugendfeuerwehr und der Einsatzabteilung beginnen sollte. Aus zeitlichen Gründen entfiel dann die Inspektion der Einsatzkräfte. Unter der Leitung von Florian Röll, Jugendbrandinspektor, und Marco Lusiardi hatte das Jugendfeuerwehrteam mit Patrick Fleer, Benjamin Ohl, Max Stürmer und Silas Gottwald ein Übungsszenario erstellt.

Dazu gehörte ein Verkehrsunfall bei dem ein Lkw, beladen mit einem Container – der digital in Brand geriet – mit einem Anhänger zusammenstieß. Auf dem Hänger lag ein verletzter Arbeiter, im Lkw saß eine bewusstlose verletzte Person. Der Brand musste bekämpft und die Personen gerettet werden.

Zahlreiche Zuschauer, teils mit Kindern, auch Vertreter des Gemeindeparlaments, beobachteten das Geschehen. Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Christian Hess begrüßte die Anwesenden, darunter auch den stellvertretenden Kreisbrandinspektor Markus Stracke, und übergab dann weiter an den Gemeindebrandinspektor Christoph Röll, der sich über das Interesse an der Herbstabschlussübung freute.

Die Jugend- und Kinderfeuerwehr – vier Mädchen und elf Buben – traten in der Halle, gemeinsam mit ihren Betreuern an. Florian Röll meldete: „Jugendfeuerwehr angetreten“. Mit dem Funkspruch: „Übung, Übung, Übung, brennender Lkw, Jugendfeuerwehr kommen“, begann die Alarmierung der bereitstehenden Kräfte. Diese saßen einmal als Team auf dem Löschfahrzeug LF 10 und dem Löschfahrzeug 20/30, die mit Blaulicht und Sirenen an die Unfallstelle fuhren.

An der Unfallstelle machten sich zwei Einsatzkräfte ein Bild des Geschehens und teilten dann ihre Mannschaften ein. Nach dem Befehl „Absitzen“ wurden alle eingewiesen, was sie zu tun hatten. Da wurden zunächst alle notwendigen Geräte aus den Fahrzeugen geholt und an den vorgesehenen Orten bereitgestellt. Wasserschläuche wurden ausgerollt, Wasser angeschlossen, der Verbandsplatz für Verletzte hergerichtet und einiges andere mehr.

Alle Kräfte trugen einen Helm, die führenden Feuerwehrleute wegen der Dunkelheit mit Kamera ausgestattet. Florian Hess moderierte gekonnt den gesamten Einsatz, damit die Zuschauer erfuhren, was da vor ihren Augen ablief.

Das Team LF 20/30 besprengte das Unfallfahrzeug mit Wasser, stellte einen „Riegel“ her, um das Überspringen des – digitalen – Containerbrandes auf das Führerhaus zu verhindern. Dort wurde die „verletzte, bewusstlose Person“ von ihnen geborgen und an den Verbandsplatz gebracht.

Dann löschten Luca-Fynn Hölzel und Paul Hillenbrand mit einem umweltfreundlichen Schaumlöscher das Feuer auf dem rauchumwobenen Lkw. Das Team LF 10 kümmerte sich um den „verletzten Arbeiter“ auf dem Anhänger. Moritz Drey, zwölf Jahre alt, und Laura Armbruster (13) linderten zunächst seine Wunden.

Der Rest der Gruppe besorgte eine Leiter, lehnte sie an den Hänger, befestigte sie mit einem Seil, damit sie nicht rutscht, dann wurde eine gelbe Unterlage nach oben gehoben, um den Verletzten draufzulegen und dann vorsichtig über die Leiter abrutschen zu lassen.

Alles lief wie am Schnürchen. Als Florian Röll das Kommando gab: „Übung beendet“, brandete Applaus aus den Reihen der Zuschauer auf und die Einsatzkräfte begannen mit den Aufräumarbeiten. Beobachtet wurden die Aktionen von dem Team mit Christoph und Florian Röll, Markus Stracke, Wilhelm Krüger und Bürgermeister Helmut Glanzner.

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Jutta Haas
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Die Kinder und Jugendlichen hatten alles vorher gut geübt und hatten keine Angst, dass es nicht funktionieren könnte. Sie würden im Laufe eines Jahres immer wieder auf einen Ernstfall vorbereitet, sagten sie.

Positiv überrascht zeigten sich die Beobachter, als ihnen die jungen Leute, unter anderem Ulrich Krüger, Frida Götz und Katharina Bauer, über ihre Einsätze berichteten. Der stellvertretende Kreisbrandinspektor Markus Stracke versicherte, dass es ihm Freude bereite, den jungen Einsatzkräften zuzuschauen.

Christoph Röll zeigte sich zufrieden mit den Leistungen. „Alles hat gut geklappt. Mir sind keine Beschwerden bekannt“. Bürgermeister Helmut Glanzner war ebenfalls beeindruckt, bewertete die Übung als Zeichen hoher Qualität. Jeder Handgriff habe gesessen, unterstrich er. Das Team verfüge über eine tolle Grundausbildung. Das sei die beste Voraussetzung auch für die Zukunft.

Alle Teilnehmer beteiligten sich abschließend an einem Abendessen, geliefert von einem Hofladen aus Schwanheim. Die Inspektion der Einsatzbereitschaft entfiel.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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