Freiwillige Feuerwehr

Personenrettung im verrauchten Gebäude in Elmshausen geübt

36 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Elmshausen rückten mit Martinshorn aus. Auch die weißen Rauchschwaden, die durch eine Nebelmaschine erzeugt wurden, ließen die Szene echt wirken.

Von 
Jutta Haas
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Für die Übung wurde auch die Nibelungenstraße zunächst gesperrt. Später konnten die Fahrzeuge zumindest auf einer Fahrspur an der „Einsatzstelle“ vorbeifahren. © Dirk Zengel

Elmshausen. Das Martinshorn von Einsatzfahrzeugen ist zu hören, auf der Bundesstraße 47 in Elmshausen stauen sich die Fahrzeuge und Nachbarn schauen, was los ist, denn mitten im Ort stehen die Fahrzeuge der Feuerwehr und das blaue Licht ihrer Signale leuchtet durch die Abenddämmerung. Zudem bewegen sich weiße Rauchschwaden durch die Häuserzeilen. Die Szene wirkt echt und das soll sie auch sein, passiert ist aber nichts und die weißen Rauchschwaden stammen aus einer Nebelmaschine.

Vier Trupps mit acht Mann drangen ins Gebäude ein

Unter den Augen des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors Bernd Röder hielt die Freiwillige Feuerwehr Elmshausen ihre Jahresabschlussübung ab. Die Übungsaufgabe lautete „Rauchentwicklung mit mehreren vermissten Personen in einem im Bau befindlichen Gebäude in der Nibelungenstraße“.

Auch die Atemschutzgeräteträger waren im Einsatz. © Dirk Zengel

Nun musste es schnell gehen. Von den 40 Einsatzkräften der Elmshäuser Wehr rückten 36 Kameraden aus. „Vier waren entschuldigt“, informierte Wehrführer Ralf Kindinger später. Mit Martinshorn kamen die Fahrzeuge an und blockierten zunächst zur Sicherheit die Straße. Die Atemschutzgeräteträger sorgten schon auf der Anfahrt dafür, dass sie sofort nach der Ankunft am Objekt mit der Menschenrettung beginnen können. „In vier Trupps mit acht Mann drangen sie in das Gebäude ein“, informierte Ralf Kindinger. Da das Treppenhaus noch begehbar war, konnte die Bergung von zwei Personen im oberen Stockwerk und zwei Personen im unteren Stockwerk schnell erfolgen. Sie wurden zum Sammelpunkt gebracht, betreut und später übungsmäßig dem Rettungsdienst übergeben.

Jugendfeuerwehr übte einen Löschangriff

Inzwischen hatten die Kollegen draußen eine Multifunktionsleiter am Gebäude angebracht. Das diente der Sicherheit, falls ein Rückweg durch das Treppenhaus nicht mehr möglich gewesen wäre. Weitere Mitglieder der Wehr kümmerten sich um den Wasseraufbau von der öffentlichen Wasserversorgung. Inzwischen waren auch Einsatzkräfte beordert worden, sich um den fließenden Verkehr zu kümmern. Einseitig ging es an der „Einsatzstelle“ vorbei und so langsam löste sich auch der Stau auf der Nibelungenstraße.

Für ihren Einsatz erhielt die Feuerwehr viel Lob. © Dirk Zengel

Das Ende der Übung könnte auch der Anfang eines Einsatzes sein. Aufräumen war deshalb nach der Übung angesagt – und sich vorbereiten auf einen Ernstfall, der hoffentlich nicht eintritt. Vor der Übung der Einsatzabteilung ist es in Elmshausen Tradition, dass die Mitglieder der Jugendfeuerwehr am Gerätehaus bei einem Löschangriff gemäß der Feuerwehrdienstvorschrift zeigen, was sie schon gelernt haben. Dabei hatten sie einige Zuschauer, unter ihnen in Stellvertretung für Bürgermeister Andreas Heun den Beigeordneten Wolfgang Helfrich und Ortsvorsteher Walter Kirschbaum. Auch die acht Jugendlichen mit ihren vier Betreuern erhielten für ihren Einsatz viel Lob vom stellvertretenden Gemeindebrandinspektor Bernd Röder.

Im Anschluss an die Übungen trafen sich alle im Vereinsheim des TSV zur Abschlussbesprechung und zum Kameradschaftsabend. Bernd Röder ließ die Übungen Revue passieren und bewertete den Ablauf als positiv. Er dankte allen Feuerwehrmitgliedern für ihr Engagement. Den Dankesworten schlossen sich der Beigeordnete Wolfgang Helfrich und Ortsvorsteher Walter Kirschbaum an. Sie dankten zudem den Mitgliedern der Wehr für ihre Einsatzbereitschaft im gesamten Jahr.

Marcos (links) und Milo von der Jugendfeuerwehr bei der Übung. © Dirk Zengel

Anerkennungsprämien wurden verliehen

Dieser Kameradschaftsabend war ein schöner Rahmen, um langjährige Einsatzmitglieder zu würdigen. Die Anerkennungsprämie von 1000 Euro für 40-jährigen Dienst in der Feuerwehr erhielt Wehrführer Ralf Kindinger. Für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung erhielten Markus Pink, Markus Rettig und Tobias Pöselt die Anerkennungsprämie von je 400 Euro. Eine Anerkennungsprämie in Höhe von 250 Euro gab es für Lukas Volk, denn er ist seit zehn Jahren aktiv in der Elmshäuser Feuerwehr.

Mehrere Zuschauer verfolgten gespannt das Geschehen. © Dirk Zengel

Zum Abschluss dankte Wehrführer Ralf Kindinger den interessierten Anwohnern, den Gästen und besonders den Hauseigentümern für die Bereitstellung des Objekts. „Die Übung hat mal wieder gezeigt, dass die Elmshäuser Wehr personell, ausbildungstechnisch und auch ausrüstungstechnisch einwandfrei aufgestellt ist“, betonte Kindinger. Gelungene Übungen, positive Kritik, Anerkennungsprämien und viele Worte des Dankes waren nun ein guter Grund, um die Kameradschaft in der Feuerwehr mit allen Gästen zu feiern.

Lukas Volk (10 Jahre Mitgliedschaft), Markus Pink, Markus Rettig und Tobias Pöselt (je 20 Jahre Mitgliedschaft) und Wehrführer Ralf Kindinger (40 Jahre Mitgliedschaft) wurden vom stellvertretenden Gemeindebrandinspektor Bernd Röder (links) ausgezeichnet. © Dirk Zengel

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