Einhausen. Im jüngsten Haupt-, Finanz und Sozialausschuss der Gemeinde Einhausen diskutierten die Mitglieder weiter über einen möglichen Sichtschutz, der Badegästen des Hallenbads mehr Privatsphäre und Schutz vor Blicken von außen bieten soll.
Dabei zeichneten sich zwei Fronten ab: Die Mitglieder der CDU-Fraktion sprachen sich für die Beklebung aus, jene der SPD dagegen. Mit dem Argument, dass damit der offene Charakter des ohnehin schon recht kleinen Bades gestört würde. Die SPD pochte auf eine Umfrage, um die Meinung der Mehrheit der Einhäuser zu eruieren.
Kosten von knapp 4000 Euro
Die Verwaltung war dem Wunsch des Haupt-, Finanz- und Sozialausschusses zeitnah nachgekommen und hatte ein Angebot für die Beklebung der Scheiben des Hallenbades auf eine Höhe von 1,90 Metern mit Milchglas-Folie eingeholt. Danach würden folgende Kosten entstehen: Die Beklebung der Scheiben und der Tür in Richtung Spielplatz würde 1356,60 Euro kosten.
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Die Beklebung der Scheiben in Richtung Weschnitz und Schule würde 2618 Euro kosten. Und beide Versionen zusammen würden 3885,35 Euro kosten.
Schon in seiner Sitzung am 14. September hatte der Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss das Thema diskutiert. Anschließend war der Gemeindevorstand beauftragt worden, ein Angebot für die Beklebung mit Spiegel- oder Milchglasfolie, gegebenenfalls nur in einem Teilbereich des Bades, einzuholen.
Kritische Zuschauer stören
Das Thema war schon Ende September auf der Tagesordnung des Gremiums gestanden. Auslöser war eine Mitteilung von CDU-Gemeindevertreter Steven Silber noch vor den Sommerferien gewesen: Er sei von Müttern mit Kindern angesprochen worden, die sich durch die Scheiben beobachtet fühlten. Stefanie Seitz hatte geäußert, ihr sei zu Ohren gekommen, dass Kinder beim Schwimmunterricht sowohl durch herumalbernde Altersgenossen als auch durch kritische Mütter an den Scheiben gestört würden.
Die Verwaltung hatte sich im Vorfeld der September-Sitzung negativ zu dem Vorhaben geäußert. Um Sichtschutz zu gewährleisten, müsse die gesamte untere Fensterreihe des Bades bis auf eine Höhe von 1,90 Metern beklebt werden.
Offener Charakter geht verloren
Dies zerstöre den offenen Charakter des Hallenbades, den man bei der Sanierung im Jahr 2011 bewusst gewählt habe, da dann nicht mehr von innen hinausgeschaut werden könne.
In der Sitzung vergangene Woche stand erneut die Frage im Raum, ob sich nur einzelne Besucher des Bades von Blicken von außen gestört fühlen oder ob es die Mehrheit derer ist, die das Bad nutzen oder es mit Sichtschutz nutzen würden. Dies soll mit Hilfe einer Umfrage geklärt werden.
Die Zukunftswerkstatt sei mit ihrem offenen Charakter für eine solch konkrete Fragestellung nicht geeignet, sagte Stefan Grimm, Leiter der Personal-, EDV- und Organisationsabteilung. Die Verwaltung stand dem Vorhaben und der Entscheidung der Politik in der aktuellen Sitzung neutral gegenüber und verwies darauf, dass die vorliegenden Zahlen mehr als zehn Jahre alt seien.
Der Einhäuser Ausschuss beschloss nun, eine Meinungsumfrage unter den Einhäusern durchzuführen, ob sie eine Beklebung der Scheiben des Hallenbades mit Milchglas-Folie auf einer Höhe von 1,90 Metern wünschen oder nicht. Die Umfrage soll unter anderem über den Internetauftritt der Gemeinde Einhausen und auch über soziale Medien laufen.
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