Freizeit

Hochsommer-Tour auf den Odenwälder Höhen bei Grasellenbach

Die Naturfreunde wanderten auf dem Nibelungensteig ins idyllische Gassbachtal und zur Walburgiskapelle, bevor sie spontan in einen vorfahrenden Bus stiegen.

Von 
Norbert Weinbach
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An dem Werk „ÜberBrücke“ des Bensheimer Künstlers Wolfgang Völker im Gassbachtal versammelten sich die Einhäuser Naturfreunde zu einem Erinnerungsfoto an ihre Odenwaldwanderung. © Norbert Weinbach

Einhausen. Einige Interessenten hatten wegen der hochsommerlichen Temperaturen abgesagt. Dennoch trafen sich noch neun Wanderlustige am Parkplatz der Tourist-Information in Grasellenbach zu einer Tour.

Eingeladen dazu hatten die Einhäuser Naturfreunde. Wanderführerin Dagmar Eisel informierte die Gruppe, dass sie die Strecke in umgekehrter Richtung führen und angesichts der Temperaturen gegebenenfalls auch abkürzen werde.

Vom Hotel „Siegfriedsbrunnen“ führte sie die Einhäuser auf dem Nibelungensteig weiter ins idyllische Gassbachtal. Am Wegesrand gab es einige Kunstwerke zu besichtigen. Die Naturfreunde nutzten gleich zu Beginn die Möglichkeit zu einem Erinnerungsfoto an dem Kunstwerk „ÜberBrücken“ an einem Teich im Wald. Gestaltet wurde es im Jahr 2012 von dem Bensheimer Künstler Wolfgang Völker. Die Heppenheimer Sparkassenstiftung Starkenburg hat dort mit sieben unterschiedlichen modernen Kunstwerken ein besonderes Open-Air-Museum geschaffen.

Im Gassbachtal ging es weiter bis zu einem Café, das bekannt ist für guten Kuchen. Es folgte der Weg hinauf zum 520 Meter hohen Kahlberg bei Weschnitz. Dort stehen fünf gewaltige Windräder, die umweltfreundlichen Strom erzeugen. Sie ragen hoch über die Baumkronen und prägen das Bild der Landschaft. Diese „neuen Windmühlen“ sind vor allem bei den Naturfreunden nicht so beliebt, da sie angeblich den Tod von Vögeln herbeiführen könnten.

Obwohl die Windräder sich nicht drehten, staunten die Wanderfreunde über Betriebsgeräusche, die vermutlich auf eine laufende Kühlanlage zurückgingen. In Anbetracht der hochsommerlichen Temperaturen wirkten die Hinweisschilder unter den Windrädern „Gefahr durch Eisabwurf“ im Sommer etwas deplatziert.

Eine größere Rast gab es an der versteckt im Wald liegenden Walburgiskapelle, gewidmet der Heiligen Walburga, sie lebte von 710 bis 779, Nichte des heiligen Bonifatius. Es wird vermutet, dass sie an der Stelle eines vorchristlichen Heiligtums errichtet wurde. Bis heute ist die heilige Walburga die Schutzpatronin des Weschnitztals und die Kapelle ein Wallfahrtsort.

Anschließend ging es hinunter ins Weschnitztal. Bis dahin verlief die Tour fast nur im Waldschatten. Da es aber beim Anstieg zur Adam-Keil-Hütte am Erzberg auf 484 Metern auch sonnige Abschnitte gab, wurde dort noch einmal eine kurze Rast eingelegt. Leicht abfallend führte die Tour auf dem Höhenweg hinunter zur Weschnitz-Quelle mit einem Schild „Lügen-Ecke“. Dort stand unter anderem: „Wo sonst auf Erden darf so gelogen werden, bis sich die Balken biegen.“ Es fehlte auch nicht der Hinweis auf den Lügenbaron Münchhausen und den hölzernen Pinocchio mit seiner langen Nase.

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Nach einer erneuten Verschnaufpause führte der Weg abwärts nach Hammelbach. Am Ortsende stand zur Diskussion, die Tour auf direktem Weg abzukürzen oder mit dem Bus zurückzufahren. Da gerade ein Bus vorfuhr, war eine schnelle Entscheidung gefragt. Es siegte die Bequemlichkeit. Bei der Schlussrast in einem italienischen Restaurant an der Nibelungenhalle gab es nur zufriedene Gesichter. Alle Teilnehmer dankten den Wanderführern für die interessante Tour.

Im Juli bieten die Naturfreunde eine rund 60 Kilometer lange Radtour an den Neckar an. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Juxplatz in Einhausen. Wie immer sind Interessenten herzlich willkommen. Es ist keine Voranmeldung notwendig.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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