Gesundheitsserie

Wenn für den Hausarzt die Stunde Null schlägt

Das Medizinische Versorgungszentrum Einhausen bietet seinen Patienten eine zeitgemäße hausärztliche Versorgung.

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Jasmin Franken, Fachärztin für Innere Medizin, ist seit Juli die Ärztliche Leitung des MVZs Einhausen. © Ernst Lotz

Einhausen. Besonders im ländlichen Raum ist es für ältere Hausärzte oft schwierig, einen Nachfolger zu finden. Werden Praxen aufgelöst, bedeutet das für die in der Gemeinde lebenden Menschen einen weiteren Weg zum Hausarzt und damit einen Verlust an Lebensqualität.

Zum anderen wird es für selbstständige Hausärzte immer schwieriger, ihrem eigentlichen Beruf nachzugehen, weil der zeitliche Aufwand für bürokratische Tätigkeiten immer weiter zunimmt, etwa im Bereich der Abrechnung, des Einkaufs und der Personalgewinnung.

Ein Modell, das diesen Herausforderungen erfolgreich begegnet, sind die hausärztlichen Medizinischen Versorgungszentren (MVZs) der Zero-Praxen. Hier sind immer mehrere Ärzte, manchmal verschiedener Fachrichtungen, in einem Angestelltenverhältnis tätig (siehe Texte auf der rechten Seite).

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Eine von ihnen ist Jasmin Franken. Die 37-Jährige absolvierte nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zur Medizinisch-technischen Laborassistentin. Doch weil ihr Traumberuf schon immer Hausärztin war, studierte sie schließlich doch Medizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Anschluss ließ sie sich am Klinikum Worms zur Fachärztin für Innere Medizin ausbilden. Ein paar Jahre Erfahrung im Krankenhaus zu sammeln könne nicht schaden, so dachte sie. Doch dann kam Corona, und die junge Ärztin erlebte einen extrem harten Berufsalltag mit vielen Überstunden. Ein Grund für sie, das Ziel Hausärztin schneller wahr werden zu lassen als gedacht.

Dabei kam ihr der Verbund der Zero-Praxen zu Hilfe, denn hier kann sie ihren Beruf ausüben, ohne sich für ihn völlig aufzuopfern oder durch Nebentätigkeiten die Freude an der Arbeit zu verlieren.

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red/jak
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Seit Juni ist Jasmin Franken die Ärztliche Leitung des MVZs Einhausen, in dem sie mit drei weiteren Hausärzten arbeitet. Sie setzt sich für eine zeitgemäße medizintechnische Ausstattung ein: ein neues Ultraschallgerät, ein Lungenfunktionsgerät und ein Langzeit-EKG und wurden in diesem Jahr angeschafft. Letzteres sei zum Beispiel wichtig, um Herzrhythmusstörungen zu erkennen, die nur wenige Male innerhalb von 24 Stunden auftreten, aber zum Beispiel Schwindelanfälle auslösen.

Viele, auch ältere Patienten, nehmen die Terminvereinbarung über das Internet und die Online-Sprechstunden täglich am Nachmittag gut an. Diese seien für ein Erstgespräch immer gut, ersetzen aber bei ernsten Problemen natürlich nicht die gründliche Untersuchung vor Ort, berichtet Franken.

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