Einhausen. Der Platz am Altar der evangelischen Kirche in der Friedhofstraße war zum Erntedankgottesdienst reich mit Früchten des Herbstes gedeckt und damit hübsch dekoriert. Doch so, wie es in der Region aussieht, ist es bei weitem nicht überall. Weder in Deutschland noch andernorts auf der Welt – das war auch unter anderem Inhalt der Predigt von Pfarrerin Beatrice Northe.
Sie betonte noch einmal die Kluft zwischen den Armen und Reichen auf der Erde und auch mitten in unsrer Gesellschaft. Man solle deshalb Herzen wie auch Hände öffnen, sagte sie.
Keine Selbstverständlichkeiten
Die Ernte ist auch heute noch ein ganz wichtiger Punkt in unsrem Leben. Ernte heißt, dass das Essen, auf das wir nicht verzichten können, auch irgendwann einmal als Saatgut in die Erde gebracht und wachsen muss. „Gott ist Ursprung und Quelle des Lebens“, so Northe im weiteren Verlauf des Gottesdienstes.
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Die Pfarrerin erinnerte ebenso daran, dass für uns heute vieles einfach selbstverständlich geworden sei. Das fängt mit der Gesundheit an und zieht sich über Themen wie Wohlergehen, Arbeit, Freunde und natürlich auch die Infrastruktur, ohne die wir uns unser Leben nicht mehr vorstellen könnten.
„Erst durch die Not, die wir erfahren, merken wir, was das heißt und es macht uns nachdenklich“, ergänzte sie an dieser Stelle. Jeder Mensch benötige ebenso Zuspruch, auch das war ein Teil von Beatrice Northes Predigt. Und sie betonte, wie wichtig Dankbarkeit gegenüber Gott und anderen Menschen gegenüber sei.
Ertrag aus Feldern und Gärten
Das Erntedankfest ist im Christentum auf der nördlichen Halbkugel der Erde ein Fest nach der Ernte im Herbst bei dem die Gläubigen Gott für die Gaben der Ernte danken. Auch dass es überhaupt eine Ernte gibt, ist für uns Menschen sehr selbstverständlich geworden.
Man braucht nicht lange zurückzublicken in Zeiten, als gute und regelmäßige Ernten noch nicht so selbstverständlich waren, wie wir sie heute zumindest hierzulande kennen. Damals war man zudem noch viel mehr auf die Ernten im eigenen Land angewiesen.
Mit dem Erntedankfest soll in Dankbarkeit an den Ertrag in Landwirtschaft und Gärten erinnert werden und auch daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen.
Weiße Kerzen brannten
Pfarrerin Northe gab zwischendurch der Kirchengemeinde den Raum sich im Stillen mit Gott auszusprechen. Während des Gottesdienstes brannten neben dem Altar – auf einem besonderen Platz arrangiert – weiße Kerzen, die individuell gestaltet waren.
Zum Schluss des Gottesdienstes wurden noch die nächsten Termine verlesen sowie auf Musikreis und den kommenden Gottesdienst verwiesen. Gerne ließen sich die Besucher dazu animieren, ihren Nachbarn oder ihre Nachbarin in der Kirchenbank an der Hand zu halten, bevor Pfarrerin Northe den Gottesdienst beendete. cf
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