Sauberhaftes Einhausen

Einhausen vom Müll des Winters befreit

Fast 100 Menschen packten Samstag an

Von 
Norbert Weinbach
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Die Gemeinde stellte Greifer, Handschuhe und Warnwesten. © WEINBACH

Einhausen. „Müll in die Natur zu werfen oder einfach säckeweise irgendwo hinzustellen, damit man sich Kosten oder den lästigen Weg zum Müllsammelplatz spart, ist überall verpönt und trotzdem Alltag“, hatte die Gemeinde Einhausen in einem Flugblatt erklärt.

Unter dem Motto „Sauberhaftes Einhausen“ hatte sie die Bürger aufgerufen, gemeinsam den Müll auf Grünwiesen, im Wald oder an Straßenrändern zu beseitigen. Etwa 100 Interessenten hatten sich gemeldet, unter anderem vom Turnverein, dem Partnerschaftsverein, dem Skiclub Einhausen-Lorsch, von Hundesportvereinen, aber auch 20 Erwachsene und 24 Kinder der Kindertagesstätte Weschnitz-Wichtel sowie zahlreiche Familien mit Kindern und einzelne Personen. Nachdem sie morgens von Bürgermeister Helmut Glanzner vor dem Feuerwehrhaus begrüßt worden waren, erhielten sie Müllgreifer, Handschuhe und gelbe Warnwesten. Einige Beteiligte hatte diese Gegenstände auch selbst mitgebracht. Die Müllgreifer der Gemeinde kosten, bei besserer Qualität, etwa 18 Euro. Die Greifer wurden am Ende wieder eingesammelt, Handschuhe und Warnwesten durften die Sammler behalten.

Die in sechs Gruppen eingeteilten Personen marschierten zu Fuß in die zugeteilten Bereiche oder wurden mit Feuerwehrautos von den Mitarbeitern des Bauhofs gefahren. Zuvor hatten die Bauhofleute bereits in der Waldstraße, der Jägersburger Straße und der K 65, Richtung Schwan, durch Verkehrsschilder für eine Geschwindigkeitsbegrenzung gesorgt. Das sollte den Sammlern eine gewisse Sicherheit vermitteln, berichtete der Bauhofleiter Peter Gundolf. Nach der Aktion wurden diese Schilder wieder weggenommen.

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Die Bauhofmitarbeiter hatten an verschiedenen Sammelpunkten die gefüllten blauen Säcke und andere schwere Gegenstände wieder eingesammelt, zunächst zum Feuerwehrhaus gefahren und später zum Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB). Von ihnen und den Sammlern war zu erfahren, dass vor allem Kleinmüll wie Schnaps-, Bier- und Weinflaschen in der Gegend rumlagen. Gefunden wurden auch Radkappen, einige wie neu, Autoreifen, eine zerfledderte rot-weiße Warnbake, ein ausrangierter Mülleimer mit Deckel und einiges andere mehr. Gefunden worden seien auch zahlreiche größere und kleinere Knochen. Die beiden Mädchen Liv (13) und Nora (11) vom Turnverein Einhausen hatten drei größere Knochen gefunden. Die wollten sie zum Naturschutzzentrum bringen, versicherten sie, um dort bestimmen zu lassen, welche Art Knochen das seien.

Ein Signal für den Umwelt- und Naturschutz

Peter Gundolf berichtete, dass seine Mitarbeiter wöchentlich die Gegend abfahren und den Müll einsammeln, der gesetzeswidrig weggeworfen worden sei. Dabei hätten die Menschen die Möglichkeit, jeglichen Müll in den dafür vorgesehenen Tonnen unterzubringen oder zum ZAKB zu bringen. Bedauerlich fanden die Arbeiter, dass außer dem Bürgermeister sich keine Kommunalpolitiker an der Aktion beteiligt hätten. Erfreulich sei, dass sich viele Kinder beteiligt hätten. Sie bekämen so ein Bewusstsein für das Thema.

Bürgermeister Helmut Glanzner, der selbst Müll gesammelt hatte, war dankbar für die positive Resonanz der Einhäuser unterschiedlicher Generationen. Er betonte, dass die Aktion „Sauberhaftes Einhausen“ ein Signal sei, Umwelt- und Naturschutz zu beachten. Im Haushalt der Gemeinde seien im Schnitt 15 000 bis 20 000 Euro pro Jahr veranschlagt, den Unrat zu beseitigen.

Als Dank für ihren Einsatz erhielten die Teilnehmer in der Feuerwehrhalle ein Mittagessen: Pariser Schnitzel mit Soße und Eierspätzle. Die Kinder interessierten sich für die dort stehenden Feuerwehrautos.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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