Soziales

„Die Mundart ist gar nicht so schwer, wie man denkt“

Der ökumenische Seniorennachmittag fand diesmal in Anlehnung an das Erntedankfest statt

Von 
Tara Seipp
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Gerhard Gottwald und Tonia Vogel engagierten sich als ehrenamtliche Helfer beim Seniorennachmittag. © Tara Seipp

Einhausen. Der ökumenische Seniorennachmittag findet einmal im Monat abwechselnd entweder im katholischen Pfarrzentrum oder – wie diesmal – im evangelischen Gemeindehaus statt. Bei jedem Treffen wird den Senioren ein abwechslungsreiches Programm geboten, sei es ein Vortrag, gemeinsam Lieder zu singen oder andere Programmpunkte, die man in der Gemeinschaft erleben kann.

Deftiges Essen statt Süßem

Diesmal stand ein Vortrag in Mundart von Irene Drayß an. Die Senioren konnten an den Tischen Platz nehmen, die bereits für das gemeinsame Essen eingedeckt waren. Sie waren zudem herbstlich dekoriert und mit kleinen Kürbissen verziert. Es trafen fast ausschließlich Frauen im Gemeindehaus ein, mit Ausnahme von wenigen männlichen Teilnehmern an dem Treffen.

Hildegard Gottwald, eine der ehrenamtlichen Helferinnen, begrüßte die Senioren mit einer Ansprache und erklärte, dass es – anders als üblich – an diesem Nachmittag keinen Kaffee und Kuchen gebe. Stattdessen sei in Bezug auf den kommenden Erntedankgottesdienst am Sonntag ein gemeinsames Essen mit Kochkäse, Brot und Hausmacher Wurst geplant. Dazu wurden Apfelwein sowie Saft bereitgestellt. Eine Besonderheit, die von den Senioren mit Applaus bedacht wurden.

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Vorne im Raum hatten die Helfer ein Büffet aufgebaut, an dem sich die Besucher ihre Teller füllen konnten. Gehbehinderten wurde das Essen an den Tisch gebracht. Beim Essen tauschten sich die Senioren über die Wichtigkeit dieser regelmäßigen Treffen aus. „Es ist schön, dass es diese Möglichkeit gibt sich zu sehen, viele von uns haben nicht mehr viel Familie oder Bekannte und freuen sich umso mehr darüber, alle vier Wochen hier zusammen zu kommen“, erzählte eine regelmäßige Besucherin der Seniorennachmittage.

Beatrice Northe, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Einhausen, kam ebenfalls zu dem Treffen, setzte sich während des Essens zu den Teilnehmern und unterhielt sich mit ihnen. Sie wies bei dieser Gelegenheit auch auf kommende Veranstaltungen in der Gemeinde hin – wie beispielsweise den Gottesdienst an diesem Sonntag.

Ein Vortrag voller Lachen

Schließlich begann die Referentin Irene Drayß, die selbst im Mundartverein Heppenheim aktiv ist, ihren Vortrag. Während der Sendewoche der „Antenne Bergstraße“ spricht sie außerdem auch Nachrichten und Podcasts in Mundart.

Sie begann ihren Vortrag im lustigen Stil: „Ich wurde in Lorsch geboren und wuchs in Heppenheim auf, mit lorscherisch und hepprumerisch lernte ich also zwei Sprachen“. Sie erklärte, dass die Mundart gar nicht so schwer sei und fragte die Senioren einige Worte wie Vokabeln ab, die die Teilnehmer ausnahmslos beantworten konnten.

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Mit einem „Raddegiggel“ ist saurer Wein gemeint, unter einem „Glas Därres“ ist Wasser zu verstehen. Drayß las außerdem Texte vor, die das Älterwerden auf lustige Weise thematisierten und die Senioren fast durchgehend zum Lachen brachten. Auch biblische Texte zum Fegefeuer oder Geschichten über den „Boijemoschter im Rathaus“ hielt die Referentin bereit. Ihren Vortrag beendete sie mit den Worten „Alla, ich wünsche euch noch Äbbes.“ Die unklare Bedeutung des Wortes interpretierte sie als: „Äbbes kärt in die Mundart neu wie Rippsche, Kraut und Äbbelwoi“.

Applaus und Zugaberufe

Die Senioren applaudierten begeistert und forderten sogar noch eine Zugabe, die Drayß dankend zum Besten gab. Für die Referentin gab es zum Abschluss ein kleines Dankeschön.

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