Einhausen. Zwei Pandemiejahre lang mussten die Sängerinnen und Sänger des Einhäuser Liederkranz 1845 auf ihr traditionelles Weihnachtssingen verzichten. Jetzt konnten sie am Samstagnachmittag in der Aussegnungshalle des Friedhofs Süd wieder die Stimmen erklingen lassen – zur Freude zahlreicher Einhäuser, die sich musikalisch auf Heiligabend und die Feiertage einstimmen wollten.
Neun Lieder zum Fest hatte Dirigent Ivan Mladenov mit den Aktiven einstudiert. Darunter so beliebte Klassiker wie das Winterwunderland, das meteorologisch leider eine Woche zu früh in Einhausen ein Stelldichein gegeben hatte, oder das Trommellied. „Pa rapa pam pam“, erklang es stimmgewaltig in der Aussegnungshalle.
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Anna Küchel-Müller steuerte eine Weihnachtsgeschichte bei, Helmut Würsching eine Lesung. Vorsitzender Willi Schäfer hatte die Besucher zu Beginn des kleinen Konzertes begrüßt. Bewegender Abschluss war das gemeinsam mit dem Publikum gesungene „Stille Nacht“.
So mancher Zuhörer wird die Liederkranz-Aktiven am gleichen Tag noch einmal gehört haben. Zu spätabendlicher Stunde gestalteten sie mit drei Liedbeiträgen auch die Christmette in der Katholischen Kirche St. Michael mit.
Für den Chor endete damit ein Jahr, in dem endlich wieder Normalität ins Vereinsleben Einzug halten konnte. Wurde man in den ersten drei Monaten noch durch Corona ausgebremst, konnten seit dem 21. März wieder regelmäßig Singstunden abgehalten werden.
Die schwierigen Coronajahre hatte der Chor relativ unbeschadet überstanden. „Nur ein Sänger hat uns wegen der Pandemie verlassen“, resümiert Willi Schäfer. Und so gehören aktuell 21 aktive Sängerinnen und 13 Sänger dem Chor an. Auch den Dirigenten Ivan Mladenov konnte der Liederkranz über die schwierige Zeit ohne Proben und Auftritte halten. Seit 14 Jahren gibt er bei dem Verein den Ton an. „Wir wollen ihn nicht mehr missen“, ist Willi Schäfer voll des Lobes für den Chorleiter.
Nach dem Ende der Beschränkungen führte er den Chor schnell wieder zurück auf ein hohes Niveau. Unter Beweis stellen konnten die Sängerinnen und Sänger dieses unter anderem beim Laternenfest mit Freundschaftssingen im September. Damit wurde gleichzeitig endlich das 175-Jahre-Jubiläum des Vereins aus dem Jahr 2020 nachgefeiert. Auch an Fronleichnam wurde gesungen.
Daneben nahm aber auch das gesellige Vereinsleben wieder Fahrt auf. Zur Nachkerwe lud der Liederkranz wieder zum Schlachtfest ins Bürgerhaus ein. Gemeinsam unternahmen die Mitglieder einen Ausflug nach Darmstadt. Und vor wenigen Tagen stand auch endlich wieder eine Weihnachtsfeier im Pfarrzentrum an.
Jetzt ist erst einmal Zeit für eine kurze Verschnaufpause, bevor es am 9. Januar mit der traditionellen kulinarischen Singstunde weitergeht. Alle aktiven Sängerinnen und Sänger sind dann mit Partnern eingeladen, mit Pellkartoffeln, Heringen und Hausmacher Wurst ins neue Jahr zu starten. „Das soll gleichzeitig ein Dankeschön sein und ein Anreiz, sich weiter im Liederkranz einzubringen“, sagt Schäfer. Auch für das kommende Jahr habe der Vorstand bereits ein abwechslungsreiches Programm ausgearbeitet. kel
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