Nabu

Vogelstimmen an der Bensheimer Erlache gelauscht

Von 
red
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Bei der Vogelstimmenwanderung des Nabu an der Erlache konnte man auch das „Schluchzen“ der Nachtigall – hier ein Symbolbild – hören. © dpa

Bensheim. Stephan Schäfer vom Nabu Bensheim/Zwingenberg, unterstützt von Gerhard Eppler, dem hessischen Nabu-Vorsitzenden, konnte an der Erlache 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rufe und Gesänge von zahlreichen Vogelarten „zu Gehör“ bringen.

Neben dem vordringlichen Gesang der Nachtigall-Männchen mit ihrem melodischen „Schluchzen“ und dem „harten“ Schlagen konnten beispielsweise die feinen Rufunterschiede der Mönchsgrasmücke zur Gartengrasmücke „abgehört werden“, wie es Stephan Schäfer bezeichnete. Auch der Teichrohrsänger strengte sich an, den Besuchern einen guten Eindruck seiner Stimme zu verschaffen. Der selten gewordene Pirol ließ sich hören. Wegen Lebensraumverlusten in Auwäldern steht er auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten.

Seltene Turteltaube

Die ebenfalls selten gewordene Turteltaube war mit ihrem sanften Gesang zu hören. Sie ist eine Langstreckenzieherin, die sich von Städten fernhält und auf ihrem langen Weg in die Wintergebiete vielen Gefahren ausgesetzt ist. Das Kuckucksmännchen markierte mit lauten Rufen sein Revier. Auf Erstaunen stieß bei vielen der Ruf des Kuckucksweibchens. Diese haben eine ganz andere Stimme, die an ein laut trällerndes „Kichern“ erinnert. Zu sehen war ein Männchen der Wiesenschafsstelze im Prachtkleid mit leuchtend gelber Unterseite. Die bis 70 Zentimeter tief gegrabenen Bruthöhlen der emsigen Uferschwalben an den Abbrüchen des Baggersees waren mit dem Fernglas gut zu sehen.

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Insgesamt konnten 18 Vogelarten gehört oder gesehen werden, darunter auch die Rostgans, die ursprünglich in Steppen Nordafrikas und Asiens beheimatet ist. Bei vielen dieser hier selten zu beobachtenden Art handelt es sich um Nachkommen von ehemals in Gefangenschaft gehaltenen Tieren, aber auch Zuwanderungen sind möglich.

Die Teilnehmer konnten in zwei Stunden viel über die Vogelwelt und die Naturzusammenhänge erfahren und sich an der einzigartigen Landschaft erfreuen, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen und Renaturierung der Auskiesung entstanden ist. red

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