Ferienspiele

Viel Spaß mit der Frisbee-Scheibe bei den Bensheimer Ferienspielen

In der Weststadthalle lernten die Zehn- bis Zwölfjährigen die Sportarten Ultimate-Frisbee und Disc Golf kennen

Von 
Gerlinde Scharf
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Bei den Ferienspielen der Stadt Bensheim wurde in der Weststadthalle Frisbee gespielt. © Thomas Neu

Bensheim. Frisbee? Na klar, das ist doch die Scheibe, die man wild durch die Gegend schleudert, die meist unkontrolliert dort ankommt, wo sie nicht soll und den Partner meterweit verfehlt! Fast jeder hat schon mal so ein Ding am Strand oder auf der Wiese im Garten fliegen lassen. Als Werbegeschenke sind Frisbee-Scheiben äußerst beliebt. Und taugen oft nix.

Aber wer kennt schon Begriffe wie Ultimate und Disc Golf? Na, exakt 46 Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren, denen Wolfram Kolbe von der TSV Auerbach und Lukas Kreutzer vom Darmstädter Frisbee-Sportverein in der zweiten Ferienspiel-Woche die wichtigsten Kniffe, Handgriffe beigebracht und die verschiedenen Spielarten erklärt haben. Auf der Lichtwiese in Darmstadt, so Kreutzer, gibt es sogar einen kostenfreien, frei zugänglichen Frisbee-Parcours für Disc Golf mit 18 Bahnen, der sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet ist.

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Während beim Ultimate-Frisbee Mannschaften gegeneinander um Punkte, Sieg und Niederlage spielen – laut Kolbe „ein sehr laufintensives Spiel“ – werden beim Disc Golf, einem Zielwurfspiel, die Wurfscheiben nicht gefangen, sondern müssen in Spezialkörbe geworfen werden.

Pistolen- und Sandwichgriff

„Beides macht einfach einen Riesenspaß und ist ziemlich anstrengend. Man muss auch viel laufen“, verrät der elfjährige Simon, nachdem er beide Varianten ausprobiert und geübt hat. Allie und Sarah (beide zwölf Jahre jung) sind ebenfalls begeistert. Mit Simon zusammen erklären sie, was es mit dem Pistolengriff (beim Werfen) und dem Sandwichgriff (beim Fangen) auf sich hat. Und wie die beiden Wurfarten, Rück- und Vorhand, funktionieren. Echt spannend und absolut nachvollziehbar.

Eigentlich war geplant, die Frisbee-Sportstunde im Weiherhausstation unter freiem Himmel abzuhalten. Daraus wurde aber nichts. Wegen Dauerregens wichen die beiden Gruppen mit Markus van den Boom, Leiter des Jugendzentrums und Alexander von Nida, den beiden Frisebee-Experten und den Betreuern vom TSV in die Sporthalle der Weststadthalle aus. „Ein perfekter Ort“, war van den Boom durchaus zufrieden mit der Ersatzlösung: „Hier haben wir viel Platz für die Gruppen-Unterteilung. Während die einen sportlich unterwegs sind, beschäftigen sich die anderen derweil im Nebenraum mit Basteln, Malen und Lego bauen. Nach einer gewissen Zeit wird dann gewechselt.“

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Wolfram Kolbe, Ansprechpartner bei der TSV für den Frisbee-Sport, betont, dass in seinem Verein bis vor der Pandemie eine Frisbee-Gruppe im Rahmen der Turnabteilung existiert habe, die sich dann leider aufgelöst hat. Einen Spielbetrieb gebe es aktuell nicht, aber im Sportunterricht an Schulen sei Frisbee immer mehr auf dem Vormarsch. Dass es sich entgegen landläufiger Meinung um „einen richtigen Sport“ handelt, zeige die Vielzahl von Turnieren, Europa- und Weltmeisterschaften: „Übung und Erfahrung sind das A und O.“

Werfen, Fangen, Laufen

Für die Kids der Ferienspiele hat Kolbe Kinder- und weiche Softscheiben mitgebracht („nicht zu vergleichen mit den Werbegeschenken“), Erwachsenen-Mannschaften hingegen spielen mit genormten Standardgeräten mit einem Gewicht von 175 Gramm.

Dass die Zehn- bis Zwölfjährigen mit Feuereifer und Mordsspaß am Werfen, Fangen und Laufen bei der Sache waren und nach und nach immer besser wurden und durchaus ins Schwitzen kamen, war nicht zu übersehen. Markus van den Boom und sein Team hatten aber noch etliche weitere Highlights im Programm, von denen allerdings einige wegen der Wetterverhältnisse auf der Kippe standen. Nicht gefährdet war wohl ein Besuch in der Trampolinhalle in Heidelberg mit einem Abstecher zur Alla-Hopp-Anlage. Vor dem Abschlussfest am morgigen Freitag soll es ins Basinusbad gehen.

Für den Leiter des Jugendzentrums waren es die ersten Ferienspiele unter seiner Regie. „Wir haben vieles von meiner Vorgängerin übernommen und haben trotzdem einige neue Eckpunkte gesetzt“, so van den Boom zum städtischen Angebot für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Vier Bensheimer Vereine habe sich auf schriftliche Anfragen hin zum Mitmachen bereit erklärt: TV Bensheim, TSV Auerbach, Odenwaldklub und der Kraftsport-Club (KSC). Zwar habe man von vornherein in die Planung ein alternatives Regen-Programm mit einbezogen, aber nicht damit gerechnet, dass es tatsächlich zwei Wochen lang umgesetzt werden musste. „Das hat uns schon vor Herauforderungen gestellt. Geholfen hat uns dabei das erfahrene Organisationsteam.“

Markus van den Boom ist gelernter Erzieher und lebt seit vielen Jahren in Bensheim: „Hier bin ich verwurzelt und gut vernetzt.“ Vor seinem Arbeitsbeginn im Jugendzentrum im Januar 2023 hat er in einem Kindergarten, einem stationären Heim und einer Freien Alternativenschule gearbeitet. „Ich verfüge über ein breites Feld an Erfahrungen“, sagt er selbstbewusst.

Freie Autorin Seit vielen Jahren "im Geschäft", zunächst als Redakteurin beim "Darmstädter Echo", dann als freie Mitarbeiterin beim Bergsträßer Anzeiger und Südhessen Morgen. Spezialgebiet: Gerichtsreportagen; ansonsten alles was in einer Lokalredaktion anfällt: Vereine, kulturelle Veranstaltungen, Porträts. Mich interessieren Menschen und wie sie "ticken", woher sie kommen, was sie erreiche haben - oder auch nicht-, wohin sie wollen, ihre Vorlieben, Erfolge, Misserfolge, Wünschte etc.

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