Musiktheater Rex

Melodiöser Hard Rock von Tyketto in Bensheim

US-Band begeistert die Fans in der alten Güterhalle in Bensheim mit eingängigen Songs inklusive ein paar Power-Balladen.

Von 
Thomas Wilken
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© Thomas Wilken

Bensheim. Das muss eine Band erst einmal schaffen: Ende der 80er Jahre gegründet, kommen trotzdem viele junge Fans ins Musiktheater Rex. Die erleben wie die älteren Semester eine große, weit über eineinhalbstündige Party mit melodiösem Hard und Glam Rock von „Tyketto“. Drei Gründungsmitglieder sind sogar noch dabei. Am hervorstechendsten ist natürlich Sänger Danny Vaughn.

Irgendwo zwischen „Whitesnake“ und „Bon Jovi“ wird die Gruppe verortet – eine Zuordnung, die in den verschiedenen eingängigen Songs inklusive ein paar Power-Balladen immer wieder ihre Bestätigung findet. Die Band erlebte in früheren Jahren das Auf und Ab zahlreicher Kollegen. Bis 2008 gab es Auflösungen und Reunions, ehe es dann ab diesem Jahr ernsthafter und dauerhafter weiterging. Zwischendurch stand mit Steve Auguri auch mal ein späterer Journey-Sänger am Mikro.

Der Fokus beim Konzert liegt zur Freude der Besucher klar auf den Anfangsjahren. Gleich sechs Songs vom Debütalbum „Don‘t come easy“ haben die Hardrocker im Gepäck. Natürlich auch die erfolgreiche Hymne „Forever Young“. „Wings“ und „Standing Alone“ sind weitere Klassiker aus der 1991er-Scheibe, die auf begeisterte Resonanz stoßen. Ganz klar dominiert Vaughn die Szene mit seiner besonderen Stimme.

In den 1990er Jahren tourte Tyketto viel durch Deutschland

Das zweite Album, „Strength in numbers“, kommt mit vier Titel zu seinem Recht. Mit „Reach“ erschien die letzte Scheibe von nur fünf Veröffentlichungen in 38 Jahren schon 2016 und ist drei Mal auf der Setliste vertreten. Sie hat viele Anklänge an das 25 Jahre vorher erschienene Debüt zu verzeichnen. Im kommenden Frühjahr soll es eine neue Veröffentlichung geben.

Dass Vaughn früher bei „Waysted“ bis zu deren Auflösung 1987 im Mikro stand, verdeutlicht er mit dem Cover „Heroes die young“. Die Verneigung vor den ganzen Großen des Hardrocks gibt es mit dem über 50 Jahre alten Klassiker „Mother Mary“ von UFO. Was den Hintergrund hat, dass „Waysted“ vom früheren UFO-Bassisten Pete Way gegründet wurde und Vaughn während seiner dortigen Zeit natürlich diese Songs auch schon live begleitete.

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Thomas Wilken
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In den 1990er Jahren tourte Tyketto viel durch Deutschland, danach nur noch sporadisch. Bis zum jetzigen Konzert, dem ersten Auftritt in der alten Güterhalle, mussten sich die Fans viele Jahre gedulden. Was auch den für eine eher unbekannte US-Gruppe guten Besuch mit etwa 250 Fans erklärt. Auch wenn es beim Konzert in Hamburg zwei Tage vorher um einige mehr waren. Wobei Danny Vaughn zwischenzeitlich mal mit einer Eagles-Coverband im Rex gastierte, was einen gewissen Wiedersehenseffekt garantierte.

Das Erfolgsgeheimnis der Band liegt auch an ihrer Nahbarkeit. Während der Merch-Stand bereits direkt nach dem Konzert stark belagert ist, steigert sich das noch, wenn die Mitglieder vorbeikommen, um Platten zu signieren und Fotos mit den Fans zu machen. So Bassist Jimi Kennedy und Schlagzeuger Michael Clayton, die mit Vaughn 1987 die Gruppe gründeten. Gitarrist Harry Scott Elliot und Keyboarder Bobby Lynch kamen erst vor kurzer Zeit dazu.

Freier Autor Freier Journalist für Tageszeitungen im südlichen Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis

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