Petition

Neue Tempoanzeige in der Heidelberger Straße in Bensheim

Einige Wochen nach einem Termin vor Ort mit dem Petitionsausschuss des Landtages gibt es nun eine Geschwindigkeitsanzeige.

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ame
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Dieses Symbol möchten die Anwohnerinnen und Anwohner der Arminstraße gerne häufiger sehen. Im Mai dieses Jahres reichten sie eine Petition im Hessischen Landtag ein mit der Forderung, die Verkehrssituation in der Heidelbergerstraße, Ecke Arminstraße, zu prüfen und zu verbessern. Als erste Maßnahme wurde nun eine Geschwindigkeitsanzeige angebracht. © Thomas Neu

Bensheim. An der Ecke Heidelberger Straße/Arminstraße ist schon so einiges passiert – teils schlimme Unfälle, die sich ins Gedächtnis der Anwohner eingeprägt haben. Für Martin Türck und Detlef Römer, die nur wenige Schritte entfernt leben, war es genug: Im Mai dieses Jahres haben sie beim Petitionsausschuss des Hessischen Landtages ihre Forderungen zur Entschärfung der Verkehrssituation an dieser Kreuzung eingereicht.

Anfang November fand ein gemeinsamer Termin mit der Landtagsabgeordneten und Ausschuss-Mitglied Birgit Heitland, vertreterinnen und Vertretern der Stadt, des Kreises Bergstraße und Hessen Mobil statt. Dort stellten die beiden Petenten und weiter Anwohner ihre Ideen zur Beruhigung der Lage vor.

Was hat sich seitdem getan? Eine finale Entscheidung zur Petition steht noch aus, teilte Birgit Heitland auf Anfrage der Redaktion mit. „Wir hatten in der Dezembersitzung noch nicht alle Rückmeldungen und Informationen, weshalb die Petition in der Sitzung am 29. Januar wieder beraten wird.“ Als eine erste Maßnahme, die die Verkehrsteilnehmer für die Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde sensibilisieren soll, wurde eine Geschwindigkeitstafel an der Einmündung zur Arminstraße angebracht. Auch gab es erneute Geschwindigkeitskontrollen.

Wieso die Anwohner die Petition einreichten

Trauriger Anlass für die Petition war ein tödlicher Verkehrsunfall im Mai 2024: Am Ortsausgang von Bensheim war ein 42-jähriger Motorradfahrer im Bereich Arminstraße/Heidelberger Straße mit einem Auto zusammengeprallt. Der Mann hinter dem Steuer hatte ihn übersehen, als aus der verlängerten Arminstraße nach links in die Heidelberger Straße einbiegen wollte. Dieser Vorfall war nicht der erste dieser Art, berichtete Detlef Römer im November.

Schon lange wünschen sich nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner der Arminstraße, sondern auch der Kleingärtnerverein, dessen Gelände direkt an der B 3 liegt, eine Beruhigung des Verkehrs. Zwar gibt es an der Bushaltestelle „Hemsberg“ eine Querungshilfe über die vielbefahrene Straße zwischen Bensheim und Heppenheim – allerdings bremsen die Verkehrsteilnehmer nur selten ab, wenn jemand in der Fahrbahnmitte wartet, ganz zu schweigen vom Anhalten.

Die beiden Petenten genießen einen breiten Rückhalt: Die Bewohner der Arminstraße haben die Petition und deren Forderungen mit über 50 Unterschriften geschlossen unterzeichnet. Türck und Römer machen an der Kreuzung mehrere Gefahrenpunkte aus, darunter die überhöhte Geschwindigkeit vieler Verkehrsteilnehmer. Kritisiert hatten die Petenten beim Termin im November die Art und Weise, wie die Verkehrsdaten in der Heidelberger Straße erhoben wurden: Bei Geschwindigkeitsmessungen sei die Blitzanlage auf den ersten Blick sichtbar gewesen, was dazu geführt habe, dass die Menschen langsamer als gewöhnlich fuhren.

Etwa 11 000 Fahrzeuge fahren täglich auf dem Straßenabschnitt zwischen Bensheim und Heppenheim. Bei mehreren Geschwindigkeitsmessungen vom 10. bis 22. Oktober dieses Jahres wurden rund 290 Überschreitungen um bis zu 10 km/h über dem zulässigen Tempo 50 ermittelt. Darüber hinaus gab es nur wenige Ausreißer, die viel schneller unterwegs waren. Was aber laut Petenten nicht die tatsächliche Situation widerspiegelt.

Ein weiteres großes Problem an der Kreuzung ist das gefährliche Linksabbiegen. Linksabbieger müssen nicht nur den Verkehr auf der Heidelberger Straße beachten, sondern auch die gegenüberliegende Straße, kreuzende Fahrradfahrer und Fußgänger am Übergang. Zudem wird die Sicht durch Fahrzeuge auf dem Rechtsabbiegestreifen beeinträchtigt.

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Im Gespräch mit Heitland und den zuständigen Behördenvertretern hatten die beiden Männer erste Lösungsvorschläge präsentiert. Die Chancen, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung weiter heruntergesetzt werden kann, sind gering. Dafür ist das Verkehrsaufkommen zu hoch, längere Staus sind vorprogrammiert. Dasselbe Problem stellt sich beim Bau eines Kreisels dar.

Die Ideen der Anwohnerinnen und Anwohner reichen von der Installation einer Bedarfsampelanlage am Fußgängerüberweg über die Einrichtung eines Zebrastreifens bis zu einem Überholverbot ab dem Tegut-Kreisel bis zum Ortsschild Bensheim. Vorstellen könnten sie sich ebenso die Versetzung des Ortsschildes bis ans Gemarkungsende der Stadt. Auch die Installation eines festen Blitzers könnte für eine Beruhigung sorgen. Einige der Vorschläge wurden bereits geprüft, eine endgültige Lösung muss sich aber erst noch finden. ame

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