Hochstädten. Endlich mal wieder ein Treffen in Präsenz, so eröffnete Susanne Reichert, Sprecherin des Vorstands im Ortsverband Bensheim von Bündnis 90/Die Grünen die Mitgliederversammlung im Hochstädter Haus. Nach dem Übergang von der GLB (Grüne Liste Bensheim) zum Ortsverband (OV) haben sich die neuen Arbeitsabläufe eingeschwungen.
Der OV Bensheim ist aktuell mit 60 Mitgliedern der stärkste Ortsverband in Kreis Bergstraße. In seinem Rückblick ging Michael Krapp, Sprecher des Vorstandes, auf die durch Corona geprägte Arbeit des Ortsverbandes ein. Die Treffen des Vorstandes waren ausschließlich digital, der Vorstand freut sich darauf, in Zukunft wieder mehr in Präsenz zu tagen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit war und wird das Thema Tempo 30 in Bensheim. Mit mehreren Demonstrationen (in Zell, Auerbach, Friedhofstraße) wurde das Thema öffentlich vorangetrieben. Sehr positiv sieht der Ortsverband die Gestaltung des Berliner Rings mit Tempo 30 und einem Zebrastreifen auf der Höhe des neuen Kindergartens. Für die nächste Zeit seien kreative Ideen gefragt, um das Thema voranzubringen. Insgesamt solle die Verkehrswende gelingen.
Für die Sommermonate möchte der Ortsverband Bundesthemen der Ampel mehr nach Bensheim bringen. Verstärkt soll auf die Themen Klimawandel, Erzeugung alternative Energien (PV-Anlage, Windräder) und die energetische Sanierung eingegangen werden.
Die Zusammenarbeit bei den Kundgebungen mit den anderen Parteien, beim Thema Ukraine, fand im Ortsverband ein sehr positives Echo. Alle waren sich einig, dass der Überfall auf die Ukraine zu verurteilen sei. In einer Spendenaktion zusammen mit dem Verein „Welcome to Bensheim“ und einigen Anwohnern des Marktplatzes wurden über 4000 Euro gesammelt und an Wir sind Bergstraße weitergeleitet.
Im Bericht der Fraktion ging die Vorsitzende, Doris Sterzelmaier, auf wichtige Themen ein. Beim Klimawandel soll Bensheim schneller vorankommen. Es sei positiv zu sehen, dass bei den Bürgern das Interesse an Photvoltaik-Anlagen gestiegen ist. Auf einen Antrag der Grünen sei nun eine Werbekampagne der Stadt begonnen worden. In einem Flyer wird für diese Anlagen geworben und Unterstützung angeboten.
„Leider wurden die Mittel für das Förderprogramm Klimaschutz von der Koalition nicht in voller Höhe beschlossen. Wir Grüne waren gegen die Kürzung. Das hat dazu geführt, dass die Mittel bereits im März dieses Jahres aufgebraucht waren“, so Sterzelmaier. Nach Ansicht der Fraktion funktioniere die aktuelle Koalition von CDU, SPD und FDP in Bensheim nicht. In der wichtigen Abstimmung zum Haushalt habe sich ein Koalitionspartner (die FDP) komplett enthalten.
„Ehrlicher wäre es zu sagen, es gibt diese Koalition nicht mehr und wir arbeiten offener mit wechselnden Mehrheiten, um das beste Ergebnis für Bensheim zu erreichen. Wir Grüne wären dazu bereit“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Positiv waren für die Fraktion die weitere Ausweitung des Naturwaldes und die Kampagne gegen Schottergärten, die neue Buslinie am Berliner Ring, und das Dorferneuerungsprogramm. Hier erwartet man Verbesserungen für die Stadtteile.
Eine offene Baustelle ist noch der Marktplatz, hier hofft die Fraktion, dass nach dem Ideenwettbewerb ein Konsens erreicht werden kann.
In der nächsten Zeit stehen die Themen Bebauung Dammstraße und die Erhöhung der Gebühren der Kinderbetreuung an, die die Grünen nach eigenem Bekunden sehr kritisch sehen. Schneller vorankommen will man beim Klimaschutz, Verbesserungen beim Radverkehr und der Begrünung der Innenstadt.
Ein besonderes Augenmerk will die Fraktion auf den Grüngürtel rund um Bensheim und den Hochwasserschutz legen. Die Hochstädter Ortsvorsteherin Sabine Hinterkeuser-Freye war zu Gast in der Sitzung. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass es den Radweg nach Auerbach brauche. Auf die Ergebnisse der laufenden Machbarkeitsstudie sind alle gespannt. red
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